Die Polizei in Washington teilte mit, dass der Tatort mittlerweile gesichert sei. Ein schwer verletzter Verdächtiger sei festgenommen worden.
Trump droht auf Truth SocialSchießerei nahe dem Weißen Haus – Zwei Nationalgardisten getroffen

Zwei Nationalgardisten und ein Beamter des Department of Homeland Security sichern in Washington nach einer Schießerei eine Straße.
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In der US-Hauptstadt Washington sind bei einer Schießerei nahe dem Weißen Haus zwei Mitglieder der Nationalgarde angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden, das berichten US-Medien übereinstimmend. Die Polizei in Washington teilte mit, dass der Tatort gesichert sei und ein Verdächtiger festgenommen wurde. Sie riet der Bevölkerung, das Gebiet zu meiden.
US-Präsident Donald Trump hielt sich während des Vorfalls in Florida auf. „Das Weiße Haus ist sich dieser tragischen Situation bewusst und beobachtet sie aktiv“, sagte Regierungssprecherin Karoline Leavitt. „Der Präsident wurde unterrichtet.“
Donald Trump meldet sich bei Truth Social zu Wort
„Das Tier, das die beiden Nationalgardisten angeschossen hat – beide lebensgefährlich verletzt und nun in zwei verschiedenen Krankenhäusern –, ist ebenfalls schwer verletzt, wird aber dennoch einen hohen Preis dafür zahlen“, schrieb Trump wenig später in den sozialen Medien.
„Gott schütze unsere großartige Nationalgarde und unser gesamtes Militär und unsere Polizei. Das sind wahrlich großartige Menschen. Ich, als Präsident der Vereinigten Staaten, und alle, die mit dem Büro des Präsidenten verbunden sind, stehen an eurer Seite!“, fügte der Republikaner hinzu.
Kurz darauf gab der Gouverneur von West Virginia, Patrick Morrisey, den Tod der beiden Nationalgardisten bekannt – änderte diese Angabe dann jedoch wenige Minuten später wieder. „Wir erhalten derzeit widersprüchliche Berichte über den Zustand unserer beiden Gardisten und werden weitere Informationen bereitstellen, sobald wir vollständigere Informationen erhalten“, korrigierte Morrisey seine vorherigen Angaben.
Beide Opfer gehörten demnach zur Nationalgarde des amerikanischen Bundesstaates. Laut zwei Quellen aus Polizeikreisen lieferten sich die Nationalgardisten ein Feuergefecht mit dem mutmaßlichen Schützen, bevor sie selbst getroffen wurden, berichtete der US-Sender CNN.
Gavin Newsom verurteilt Gewalt in Washington
Auch der prominente Demokrat Gavin Newsom meldete sich zu Wort. „Gewalt jeglicher Art gegen die mutigen Männer und Frauen in Uniform, die unseren Gemeinden und unserem Land selbstlos dienen, darf nicht toleriert werden“, schrieb der Gouverneur von Kalifornien bei X.
„Die Erschießung von Mitgliedern der Nationalgarde in Washington, D.C. ist entsetzlich und inakzeptabel. Jen und ich beten für die Soldaten, ihre Familien und die gesamte Nationalgarde-Gemeinschaft“, fügte der Demokrat hinzu, dem Chancen auf eine Präsidentschaftskandidatur nachgesagt werden.
Zeuge berichtet von fünf Schüssen nahe dem Weißen Haus
Ein Zeuge berichtete der „New York Times“, dass er fünf Schüsse gehört habe. „Ich wusste sofort, dass geschossen wurde. Ich lebe in Albany, Georgia, und hier hört man so etwas ständig“, zitierte die Zeitung einen 48-jährigen Mann, der für einen Thanksgiving-Besuch nach Washington gereist war. „Ich habe nur gesehen, wie viele Leute losrannten, sobald die Schüsse fielen“, schilderte der Mann die Situation.
Seit Monaten sind Nationalgardisten aus mehreren Bundesstaaten in der US-Hauptstadt im Einsatz. Die Entsendung der Nationalgarde ist Teil von umstrittenen Maßnahmen, die Trump als „Anti-Kriminalitätskampagne“ darstellt. Der US-Präsident hat die Nationalgarde auch in andere amerikanische Städte entsandt, oftmals ohne die Zustimmung der lokalen Behörden.
Erst letzte Woche hatte ein Bundesrichter geurteilt, dass der Einsatz der Nationalgarde in Washington wahrscheinlich rechtswidrig sei, berichtete die „New York Times“. Demnach stoppte der Richter den Einsatz mit einer Anordnung, setzte ihr Inkrafttreten jedoch für drei Wochen aus, um operative Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Ob die Schüsse auf die Nationalgardisten im Zusammenhang mit dem Kurs des US-Präsidenten stehen, blieb zunächst unklar. (das/afp)
Der Artikel wurde mit den neuen Angaben von Gouverneur Morrisey aktualisiert. Der Zustand der Nationalgardisten ist demnach unklar.

