Vor Kiews FrühjahrsoffensivePutin beruft 147.000 Russen zum Militärdienst ein – mehr als im Vorjahr

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Der russische Präsident Wladimir Putin will ab April 147.000 Russen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren zum Militärdienst einberufen. Die Anzahl der Wehrpflichtigen steigt damit im Vergleich zu den letzten Einberufungen.

Der russische Präsident Wladimir Putin will ab April 147.000 Russen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren zum Militärdienst einberufen. Die Anzahl der Wehrpflichtigen steigt damit im Vergleich zu den letzten Einberufungen.

Die Anzahl der Wehrpflichtigen steigt im Vergleich zum Vorjahr. Die Gegenoffensive der Ukraine könnte unterdessen wohl ab April beginnen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret über die Einberufung russischer Bürger zum Militärdienst unterzeichnet, das gab der Kreml am Donnerstagabend bekannt. Vom 1. April bis 15. Juli 2023 sollen demnach 147.000 Russen im Alter von 18 bis 27 Jahren für den Dienst in der russischen Armee einberufen werden, die nicht ohnehin bereits Teil der Reserve seien, heißt es in der Verordnung des Präsidenten.

Gleichzeitig sieht Putins Dekret auch die Entlassung von Soldaten aus dem Militärdienst vor, deren Wehrpflicht „abgelaufen“ sei. Die Einberufung der 147.000 Wehrpflichtigen soll von regionalen Behörden durchgeführt werden. Die diesjährige Einberufung zum Militärdienst betrifft mehr Menschen als noch in den Vorjahren, das berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Russland: Wladimir Putin beruft 147.000 Wehrpflichtige ein – mehr als zuvor

So seien im Herbst 2022 lediglich 120.000 Menschen einberufen worden. Im Frühjahr, also kurz nachdem Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hatte, wurden demnach 134.500 Wehrpflichtige eingezogen. Durchschnittlich seien „in den letzten Jahren“ durchschnittlich jeweils etwa 130.000 Menschen einberufen worden.

In Russland werden jeweils im Frühjahr und im Herbst Wehrpflichtige zum Militärdienst einberufen. Derzeit wird im russischen Parlament diskutiert, das Einberufungsalter für den Dienst an der Waffe schrittweise auf 21 Jahre anzuheben.

Steht die Verordnung von Wladimir Putin im Zusammenhang mit Kiews Frühjahrsoffensive?

Eine Mobilmachung, von der auch Reservisten und somit auch Männer außerhalb des wehrpflichtigen Alters betroffen sind, ist die routinemäßige Einberufung ab Anfang April unterdessen nicht.

Kremlchef Putin hatte zuletzt im September des letzten Jahres eine Teilmobilmachung angeordnet – und 300.000 Reservisten für den Krieg gegen die Ukraine einberufen. Die Ankündigung Putins hatte damals für Fluchtbewegungen in Russland gesorgt. Viele dienstfähige Männer verließen das Land aus Angst vor einer Einberufung.

Die im Vergleich zum Vorjahr nun ansteigende Anzahl an Wehrpflichtigen, die ab April einberufen werden sollen, könnte jedoch im Zusammenhang mit einer erwarteten Frühjahrsoffensive der Ukraine stehen.

Zuletzt hatte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow gegenüber dem estnischen Medium ERR erklärt, die Offensive könne nach dem Erhalt von westlichen Leopard-2-Kampfpanzern vermutlich im April oder Mai beginnen. Wann genau, sei abhängig von den Wetterbedingungen, erklärte Resnikow. (das)

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