„Unsere Krieger vernichten die Russen“Russland verliert bei Angriff wohl Hunderte Soldaten in 24 Stunden

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28.04.2023, Ukraine, Awdijiwka: Ein ukrainischer Soldat feuert eine Panzerfaust auf russische Stellungen an der Frontlinie in der Nähe von Awdijiwka, einer Stadt in der Region Donezk. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein ukrainischer Soldat feuert eine Panzerfaust auf russische Stellungen an der Frontlinie in der Nähe von Awdijiwka, einer Stadt in der Region Donezk. (Archivbild)

Die Ukraine meldet die erneute Abwehr eines russischen Angriffs auf  Awdijiwka – erneut soll Russland dabei massive Verluste erlitten haben.

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka abgewehrt. „Der Feind hat seine Angriffe wieder aufgenommen und gibt seine Versuche, Awdijiwka einzukesseln, nicht auf“, teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Die ukrainischen Soldaten könnten die Verteidigungslinien aber halten. Bei den Kämpfen seien binnen 24 Stunden Hunderte russische Soldaten getötet und verletzt worden. Rund 150 gepanzerte Fahrzeuge sollen zudem zerstört worden sein. 

„Die Verluste des Feindes im Laufe des letzten Tages betrugen: fast 900 getötete und verwundete Angreifer, fast 50 zerstörte Panzer und über 100 Einheiten gepanzerten Materials des Feindes“, teilte der ukrainische Generalstab mit. 

Offenbar erneut enorme Verluste für russische Armee in Awdijiwka

Der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, verbreitete ein Foto, auf dem neben einem ausgebrannten Panzerfahrzeug verschwommen auch ein Toter zu ist. „Awdijiwka. Unsere Krieger vernichten die Russen, die versuchen, von den Flanken aus anzugreifen“, schrieb er im Onlinedienst Telegram dazu.

In den sozialen Netzwerken kursierten zudem weitere Videos, die die Gefechte rund um Awdijiwka abbilden sollen. Ein Video zeigt eine heftige Explosion, die durch den Beschuss eines russischen Raketenwerfers entstanden sein soll. Der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) berichtete unter Bezugnahme auf ukrainische Quellen zudem, die Ukraine habe „mindestens ein“ russisches SU-25-Kampfflugzeug abgeschossen.

Ukrainischer Oberbefehlshaber offenbar zu Besuch in Awdijiwka

Ein weiteres von der Ukraine veröffentlichtes Video zeigt zudem den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valerii Zaluzhnyi, bei einem Truppenbesuch im umkämpften Donezker Vorort. Auch der Abschuss der Su-25 ist in dem Video laut ukrainischen Angaben zu sehen. Unabhängig überprüfbar sind die Angaben und Aufnahmen derzeit nicht. 

Die russischen Truppen hatten zuletzt am 10. Oktober einen Angriff auf Awdijiwka gestartet und dabei schwere Verluste erlitten. Der Amerikaner Ryan O’Leary, der als Freiwilliger für die Ukraine kämpft, sprach in einem Beitrag auf X (vormals Twitter) von „extremen“ Verlusten und „schierer Dummheit“ der russischen Truppen.

Gefechte rund um Awdijiwka: „Unsere Krieger vernichten die Russen“

Awdijiwka liegt 13 Kilometer nördlich von Donezk. Die Hauptstadt der gleichnamigen Region, die Russlands Präsident Wladimir Putin, vor einem Jahr für annektiert erklärt hatte, wird von Russland kontrolliert.

Awdijiwka ist schon seit Beginn des Konflikts mit von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine im Jahr 2014 umkämpft. In der Industriestadt mit einer großen Kokerei leben der Stadtverwaltung zufolge derzeit noch rund 1600 Einwohner, vor dem russischen Angriffskrieg waren es mehr als 30.000. (mit dpa)

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