„Demokratie gerät zunehmend unter Druck“Verfassungsschutzpräsident: AfD verbreitet russische Narrative mit

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Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), aufgenommen bei einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), sagte im ARD-„Morgenmagazin“, dass der Rechtsextremismus in Deutschland expandieren kann – und die AfD mit russischer Propaganda dazu beiträgt. (Archivbild)

Russland will die Demokratie in Deutschland destabilisieren, sagt Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang. Und die AfD hilft mit.

Der Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang sieht die AfD als einen wichtigen Akteur bei der Verbreitung russischer Propaganda in Deutschland.

Indem aus Teilen dieser Partei heraus auch russische Narrative weitergegeben werden, weitergesteuert werden, trägt das dazu bei, dass Rechtsextremismus in Deutschland expandieren kann und auch in diesen Kreisen dann eben Putins Lied gesungen wird“, sagte Haldenwang am Montag (22. Mai) im ARD-„Morgenmagazin“.

Haldenwang: Russland versucht auf vielen Wegen die deutsche Demokratie zu destabilisieren

In einem Symposium am Montag wollte das Bundesamt für Verfassungsschutz über den Einfluss autoritärer Staaten auf die Demokratie sprechen. Deutschland habe sicherlich eine der stabilsten Demokratien der Welt, sagte Haldenwang. Er betonte aber auch: „Diese Demokratie gerät zunehmend unter Druck. Wir sehen tatsächlich Angriffe auf diese Demokratie von verschiedenen Seiten, von innen und von außen.“

Russland zum Beispiel versuche auf vielen Ebenen, das demokratische System in Deutschland zu destabilisieren. Verbreitet werde etwa die Erzählung, dass der Kreml den Krieg gegen die Ukraine auch deshalb führe, weil die eigenen Sicherheitsinteressen durch den Westen verletzt worden seien.

Solche Erzählmuster würden unter anderem von Teilen der AfD in Deutschland weitergetragen, sagte Haldenwang. „Und man hat eben gute Kanäle auch in weite Bevölkerungskreise hinein. Insofern braucht es dann keine russischen Medien mehr, sondern auch deutsche Medien in diesem Umfeld übernehmen dann diese Narrative.“ (dpa)

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