An „Luna 25“-Mission beteiligtRussischer Raketenforscher stirbt an seltsamer Pilzerkrankung

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Hinter dem Roten Stern auf dem Turm des Kreml steht der Mond, auf dem die russische Raumsonde „Luna 25“ abgestürzt ist. (Symbolbild)

Der russische Raketenforscher Witali Melnikow ist kurz nach dem Scheitern der Mondmission „Luna 25“ auf seltsame Weise gestorben. Die Mondsonde gilt als Prestigeprojekt Wladimir Putins. (Symbolbild)

Witali Melnikow galt als Vertrauter Wladimir Putin. Kurz nach dem Scheitern der „Luna 25“-Mission erkrankte er schwer.

Der russische Raketenwissenschaftler Witali Melnikow, ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ist unerwartet ums Leben gekommen. Der 77-Jährige soll sich laut Angaben der russischen Zeitung Moskovskij Komsomolets eine seltsame Pilzvergiftung zugezogen haben. Es ist der nächste merkwürdige Todesfall im Umfeld Wladimir Putins.

Melnikow, der leitender Ingenieur beim russischen Raumfahrtunternehmen RSC Energia war, soll nach Angaben der Zeitung „ungenießbare Pilze“ gegessen haben. Anschließend habe er an einer Vergiftung gelitten, an deren Folgen er gestorben sei. Der Kreml gab bisher kein offizielles Statement zu seinem Tod ab. Melnikow war an der gescheiterten Mondmission „Luna 25“ beteiligt gewesen.

Wladimir Putins bester Raketenwissenschaftler Witali Melnikow stirbt an seltsamer Pilzerkrankung

Melnikow arbeitete zudem für die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos, war zudem an einigen Projekten der US-Behörde Nasa durch internationale Zusammenarbeit beteiligt. Er gilt als international anerkannter Weltraumwissenschaftler. Der 77-Jährige soll vor der Pilzerkrankung an keinerlei gesundheitlichen Beschwerden gelitten haben.

Sein Tod folgt rund zweieinhalb Wochen nach dem Absturz der russischen Mondsonde „Luna 25“. Die Mondmission galt als Prestigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die „Luna 25“ war beim Eintritt in die Mondatmosphäre außer Kontrolle geraten, wenig später hatte Roskosmos den Absturz der Mondsonde bestätigt.

Russische Mondmission „Luna 25“ gescheitert – Forscher Melnikow beteiligt

Aus russischer Sicht umso bitterer, dass Indien wenige Tage später erfolgreich eine Mondlandung mit einer Raumsonde durchführen konnte. Die „Luna 25“ hätte Russlands erste Raumsonde auf dem Mond seit fast 50 Jahren sein sollen. Ein weiterer Start ins Weltall ist von russischer Seite zunächst nicht geplant.

Melnikows merkwürdige Todesumstände reihen sich ein in zahlreiche ehemalige Vertraute Wladimir Putins, die in den vergangenen Monaten ums Leben gekommen waren. Prominentester Fall ist der mit einem Flugzeug abgestürzte ehemalige Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Erst im Mai war der ehemalige Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Russlands, Wladimir Tschurow, plötzlich an einem schweren Herzinfarkt gestorben. (shh)

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