Drei Tote auf Mallorca„Balconing“ – so gefährlich ist der Trend am Hotelpool

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Balconing ist gefährlich

Palma de Mallorca – Es ist kaum zu glauben: Schon drei Menschen sind in diesem Jahr auf Mallorca beim sogenannten Balconing gestorben. Bei dem gefährlichen Trend hangelt man sich von Balkon zu Balkon oder springt vom Balkon in den Pool.

Und obwohl die verzeichneten Fälle in den vergangenen Jahren zurückgegangen waren, scheinen sie in diesem Jahr wieder anzusteigen: Allein vergangene Woche sollen drei Menschen auf den Balearen vom Balkon gestürzt sein, wie lokale Medien berichten. Er habe in diesem Jahr schon sechs Opfer des Balconings behandelt, erklärte der mallorquinische Unfallchirurg Juan José Segura aus dem Landeskrankenhaus Son Espases in der Online-Zeitung The Local.

Ein deutlicher Anstieg an Balconing-Opfern

Drei von ihnen starben, der Rest sei schwer verletzt, manche gelähmt. Das sei gegenüber 2016 und 2017 ein deutlicher Anstieg: In diesem Zeitraum habe es insgesamt sechs Verletzte und keine Toten gegeben, erklärte der Unfallchirurg, der jedoch nur die Zahlen aus seinem Krankenhaus kennt. Die Dunkelziffer könnte also deutlich höher liegen.

„Ihr ruiniert nicht nur euren Urlaub, sondern euer Leben“

Der Arzt warnt in einem Video auf der Seite der Mallorca-Zeitung eindrücklich vor den verheerenden Folgen des gefährlichen Trends: Was als Spaß unter Alkoholeinfluss beginne, könne zu Rückenmarksverletzungen und Schädelhirntraumata führen. „Das Problem ist, dass ihr nicht nur euren Urlaub ruiniert, sondern euer Leben“, so Segura, der eine Studie zum Thema „Balconing“ durchgeführt hat.

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95 Prozent sind junge alkoholisierte Briten

95 Prozent der Opfer sind demnach junge alkoholisierte Briten, so der Unfallchirurg im Interview mit Diario de Mallorca. 30 Prozent stünden unter Drogeneinfluss. Deshalb hatten sich die Behörden der Gemeinde Calvià, in der der bei Briten beliebte Badeort Magaluf liegt, kürzlich auf Kampagnen in den Herkunftsländern und stärkere Kontrollen bei der Alkoholwerbung geeinigt.

Wer vom Balkon springt, muss zudem eine Geldstrafe fürchten. Auch am Ballermann soll Balconing demnächst mit einer Geldstrafe von bis zu 750 Euro geahndet werden. (dmn/dpa)

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