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Nach der KarnevalspartyWie Eltern Kinder bespaßen und trotzdem liegen bleiben können

Lesezeit 3 Minuten
Ein Junge rennt durchs Wohnzimmer, während der Vater auf der Couch liegt.

Einfach mal nichts tun ist mit Kindern schwierig – es sei denn, sie sind gut beschäftigt.  

Die Karnevalsfeier war ausgelassen und dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Das Schönste wäre nun, genüsslich auszuschlafen und sich danach vom Bett auf die Couch zu begeben. Wer allerdings kleine Kinder daheim hat, weiß genau: Diesen Luxus gibt es nicht. Die Kleinen stehen nämlich genauso früh auf wie sonst und wollen gefälligst bespaßt werden. An dieser Stelle treffen also ganz klar zwei Interessen aufeinander. Auf der einen Seite die müden Eltern, auf der anderen die aufgedrehten Kinder. Was kann man tun, damit beide auf ihre Kosten kommen? Die Antwort lautet: Horizontal Parenting, also Elternsein im Liegen. Dabei beschäftigt man im besten Fall die Kleinen und erholt sich sogar ein bisschen dabei, erklärt die Webseite eltern.de.

Faul sein heißt jetzt „niksen“

Schon länger gibt es auch den Begriff „Niksen“, nichts tun, über den 2019 die britische Vogue erstmals berichtet hat. Das scheint in unserer rasenden Zeit einfacher gesagt als getan. Der niederländische Soziologe Professor Rutt Veenhoven von der Erasmus Universität Rotterdam gab der Vogue den Tipp, mit einfachen Übungen anzufangen, also zum Beispiel auf einer Parkbank zu sitzen und zu stricken (wenn einem stricken keine Mühe macht) oder einfach mal aus dem Fenster zu schauen. Mindestens einen Abend pro Woche sollte man sich freihalten, um gar nichts zu tun. Ganz wichtig: Langeweile ist ausdrücklich erlaubt!

Das, was früher „Faulsein“ hieß, ist jetzt also in. Super Sache, nur wie macht man das, wenn man Kinder zuhause hat, die ständig etwas von einem wollen? Die Lösung liefert der Blog „Lifehacker“ mit dem Stück „Wie Sie Ihr Kind bespaßen und selbst dabei herumliegen können“. „Das Energielevel von Kindern verhält sich extrem unproportional zu dem ihrer Eltern“, stellt die Autorin Michelle Woo gleich zu Anfang fest. Das ist sehr wahr. Um beide Zielgruppen zufrieden zu stellen, hat sie unter dem Stichwort „horizontal parenting“ (horizontale Elternschaft) Spielideen aufgelistet, bei denen Eltern liegen können und die Kinder beschäftigt sind.

Hier sind ein paar Vorschläge für Spiele, die Eltern und Kindern gefallen:

Wie beim Arzt-Spiel

Als Patient ist man hier quasi zur strengen Bettruhe verdonnert, das Kind muss einen untersuchen und verarzten. Das geht gut mit richtigem Spielzeug, aber auch das ein oder andere Küchengerät kann dafür zum Einsatz kommen. Viele Kinder haben besonders Spaß daran, einmal die Rollen zu tauschen und die Verantwortung zu haben.

Ninja-Spiel

Hierfür einfach die Augen schließen und die Kleinen so leise wie möglich an einem vorbei- oder über einen rüber schleichen lassen. Sind sie zu laut, müssen sie wieder von vorne anfangen. Vorteil hierbei: Das Kind ist leise und ein kleines Nickerchen ist vielleicht auch noch drin. 

Schmink-Session

Hierfür brauchen Sie Bürsten, Pinsel, Schwämmchen und ein bisschen Make-up. Schön still liegen bleiben und der Fantasie des Nachwuchses freien Lauf lassen. Wahrscheinlich sehen Sie hinterher wild aus, aber dafür haben Sie etwas Ruhe!

Sofa Monster

Stellen Sie Ihr Sofa so hin, dass Ihre Kinder drumherum laufen können. Sie selbst sind das Monster, das sich ab und zu ein Kind fängt und kitzelt.

Bring mir etwas Blaues/Eckiges/Leichtes…

Die Kinder losschicken, um eine ganz spezielle Sache zu finden. Und diese anschließend auch wieder genau an den Platz zurückbringen lassen.

Was liegt auf meinem Hintern?

Lassen Sie Ihre Kinder verschiedene Haushaltsgegenstände auf Ihren Po legen. Sie müssen erraten, um was es sich handelt.

Meine Beine sind Straßen

Lassen Sie Ihre Kinder mit Spielzeugautos über Ihre Beine fahren – Massage inklusive.

Arzt/Restaurant/Baby/Hotel spielen

Sie sind selbstverständlich Patient, Gast oder Baby.

Buchstaben und Wörter erraten

Lassen Sie sich mit dem Finger etwas auf den Rücken schreiben und erraten Sie den Buchstaben oder das Wort. Für Kinder, die noch nicht schreiben können, eignen sich auch Formen und Umrisse.  

Balanciere über meinen Rücken

Das geht nur mit kleinen Kindern, aber dafür gibt es eine Massage dazu.  (mit dpa)

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