Tutet, blinkt, nervtEltern beichten, welche Spielzeuge sie am meisten hassen

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buntes Kinderzimmer

Im Kinderzimmer lauern so manche Spielzeuge, die das Potenzial haben, Eltern um den Verstand zu bringen. 

Köln – Es gibt sie, diese Dinge, an denen Eltern nicht vorbeikommen. Und damit sind nicht volle Windeln oder nächtliche Schrei-Attacken gemeint, die sind ja zu verzeihen. Nein, es geht um: Spielzeuge und Kinderserien aus der Hölle. Sie blinken, tuten und treffen ganz genau dahin, wo es Eltern schmerzt – nämlich auf die Nerven! Oder transportieren längst überholte Rollenklischees.

Da kommt der Onkel mit einem redenden Teddy daher, die Nachbarin mit einem blinkenden Plastik-Lenkrad und du erschrickst nachts, weil irgendeine elektrische Puppe zu weinen beginnt.

Niemand bekommt einen Wutanfall, es ist immer frisch gekocht

Nicht zu vergessen, all die Kinderbücher, die uns die perfekte, aufgeräumte Vater-Mutter-Kind-Welt vorgaukeln möchten, in der nie jemand einen Wutanfall hat, immer frisch gekocht ist und Mutti und Vati sich immerzu liebhaben und dabei eine unmenschliche Geduld im Umgang mit ihren Kindern an den Tag legen…

Allein das Vorlesen dieser vermeintlichen Idylle kann bei Eltern Aggressionen auslösen, weshalb wir eine Umfrage unter betroffenen Eltern gestartet haben und hier einmal eine nicht repräsentative Warnliste mit den Top 13 verhasstesten Kinderzimmer-Objekten zusammengestellt haben.

Bobo Siebenschläfer

Einige Stimmen behaupten, Bobo Siebenschläfer sei „entwicklungsverzögert“, auf den Spielplätzen der Nation wird er auch gern als „narkoleptisches Mistvieh“ bezeichnet, „das langweilige Dinge erlebt und dessen in perfekten Rollenklischees lebende Eltern das alles ja sooo lustig finden!“ Bobo Siebenschläfer gilt daher unter einigen Müttern und Vätern als „literarische Form der Empfängnisverhütung“.

Das Spiel mit der Kackwurst

Fäkalspiele sind bei Kindern ganz hoch im Kurs, auch wenn man sich fragt, wer sowas kauft. Toiletten, die Wasser spritzen, fliegende Kackwürste (die immer gleich verloren gehen) und lautstarke Pupsgeräusche. Jawoll, das kann doch nur ein Geschenk des lieben, kinderlosen Onkels gewesen sein, oder?!

Conni-Bücher

Conni Bücher

Das Mädchen Conni mit der Schleife im Haar ist eine der bekanntesten deutschen Kinderbuchfiguren.

Bei Conni ist immer alles gut. Conny will reiten – schwupps hat sie einen Platz. Conni will Ballett tanzen – darf sie! Da wünscht sie sich eine Katze und prompt hat sie eine…

Conni gilt unter Eltern schon im Kindergarten als so altklug und anstrengend wie manche Erwachsene erst nach jahrelanger Übung. Es gibt sogar ein Conni-Musical, da tanzen und lachen sie schon morgens nach dem Aufstehen. Die Familie ist einfach immer gut gelaunt und verständnisvoll. Viele Eltern hören im Soundtrack der Hörspiele deshalb schon längt nicht mehr „Conni mit der Schleife im Haar“. Die Schleife wird ersetzt durch… egal.

Es ist unter Eltern jedenfalls ein Sport geworden, sich neue Conni-Titel auszudenken, damit sie ihrem spießigen Leben endlich entkommen kann: „Conni kifft zum ersten Mal.“ „Conni lässt sich ein Tattoo stechen.“ „Conni steigt in einen Zug und kommt nie wieder.“

Genderklischees deluxe

Sternenschweif, eine Pferdebuchreihe, halten einige Eltern für „Zum Ausflippen langweilig“. Das einzige, das Pferdemädchen Laura etwas doof findet, ist Mathe. Ob sie als Identifikationsfigur für Mädchen taugt? Fraglich. Aber für viele immer noch besser als Leo Lausemaus…

Leo Lausemaus

Leo Lausemaus

Lea Lausemaus löst bei vielen Eltern Aggressionen aus. 

Leo Lausemaus löst bei etlichen Eltern Aggressionen aus. Die traurige Maus auf der ersten Seite spricht offenbar Bände über den Inhalt. Er hat gar nicht die Zeit, eine Lausemaus zu sein, weil er schon vorher bestraft, fertig gemacht und untergebuttert wird von seinen sehr doofen Eltern!

Nerf-Pistolen

Es lässt sich ja nachvollziehen, dass jedes Kind unheimlich gern damit rumballern möchte. Aber wenn man Eltern fragt, wird schnell klar: Kein einziges Kind zielt auf die berühmte mitgelieferte Blechdose. Es macht halt nur Spaß, wenn man damit dem kleinen Bruder oder der Nachbarstochter ins Auge schießen kann…

Es müssen also Grundsatzdiskussionen geführt werden, dass man auf Menschen nicht zielt, um das Ding am Ende einzukassieren, weil sich niemand dran hält. Vielleicht heißen sie auch einfach Nerf, weil sie so nerven?

Bunchems 

Bunchems sind kleine fiese Kugeln mit Widerhaken, die sich in allem verheddern und die man anschließend nirgendwo mehr rausbekommt. Einige Kinder tragen darum heute Kurzhaarfrisur. In manchen Familien muss es auch der Staubsauger richten. Huch, war gar nicht extra….

Kinder-Zeitungs-Gimmicks

Das Zeitungsregal wird zur neuen Quengelzone, wenn auf der Kinderzeitschrift eine kleine Plastikkette oder ein Plastik-Schussobjekt in Plastiverpackung draufgeklebt ist. Denn Kinder wollen genau das haben. Eltern aber nicht!

Feuerwehrmann Sam Es wurden Geschichten übermittelt, dass Eltern über den nervigen Norman aus der Serie Feuerwehrmann Sam sogar schon in den Fernseher geschlagen haben sollen. „Alarm es kommt ein Notruf an. Feuerwehrmann Sam ist unser Mann.“ Dii duu, diii duu.

Pupsi Schleim und Slime

Schleim-Maschinen, Schleim in Plastikbechern, Schleim ist in Kinderzimmern und leider auch Kitataschen und Schulranzen angesagt. Ganz zur Unfreude der Erziehungsberechtigten, die ihn später in allen Farben dieser Welt aus den Ritzen schrubben dürfen.

Winnie the Pooh

Es gibt ihn als Lauflernwagen oder als Kuscheltier – Winnie Pooh. Die Töne sind immer laut und manchmal gruselig, denn: „Biiiienen liiiieben Honig – und ich auuuuch.“ Einige Eltern lassen das lärmende Teil ab und zu mal verschwinden, um kurz Ruhe von den irren Tönen zu haben…

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Knete

Knete ist wichtig für die Feinmotorik, jaja. Es gibt sie in intelligent zum Hüpfen, als Radiergummi und mit Glitzer. Und sie kommt wirklich überall hin, wo sie nicht hin soll, klebt in sämtlichen Ritzen, Kissen, Fußböden... und wehe, das Zeug ist erst mal getrocknet… es bröselt und trocknet schneller, als wir bis Drei zählen können...

Rabe Socke Auch Rabe Socke ist für einige Eltern ein „rotes Tuch“. Sie finden ihn frech, rücksichtslos und egoistisch, denn: er denkt am liebsten an sich. Die Szene, in der er in die Spaghettisauce rotzt, hat schon einige Eltern fast um den (Ekel-)Verstand gebracht.

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