Zwei Mütter, ein VaterDieses polyamouröse Paar zieht zusammen drei Kinder groß

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Austin – In Zeiten von immer mehr Patchwork-Familien ist es nicht mehr unbedingt etwas Besonderes, wenn Kinder mehrere Väter und Mütter haben. Im Falle einer Familie aus Austin/Texas aber ist doch etwas anders: Denn Vater Adam Lyons und die Mütter Brooke Shed und Jane Shalakhova leben in einer Dreier-Beziehung. Und erziehen zusammen ihre gemeinsamen Kinder.

Zwei Mütter, ein Vater, drei Söhne

Zur Familie gehören inzwischen drei Söhne. Adam hat mit Jane Sohn Orion bekommen und mit Brooke Sohn Dante. Sie hat zudem Sohn Oliver aus einer früheren Beziehung mitgebracht. Jetzt ist sie wieder schwanger von Adam. Zusammen lebt die Familie seit sechs Jahren auf dem Land, die Erwachsenen teilen sich nachts ein King-Size-Bett und arbeiten tagsüber zusammen in ihrer Firma für Lebensberatung. Die Kinder werden zuhause unterrichtet.

Adam hatte Brooke, die bisexuell ist, in einem Club kennengelernt. Als sie wenig später Jane trafen, beschlossen sie, zu dritt zusammen zu sein. Seitdem leben sie in einer polyamourösen Beziehung - das bedeutet, dass die einzelnen Partner mehr als einen Menschen lieben und mit dem Einverständnis aller Beteiligten zusammen eine längerfristige Beziehung eingehen. „Ich bin mit Adam zusammen, und ich habe eine Beziehung mit Jane. Und wir alle haben eine Partnerschaft miteinander“, erzählte Brooke Today.

„Für mich ist diese Beziehung einzigartig, weil ich mit zwei ganz verschiedenen Frauen zusammen sein kann“, ergänzt Adam. „Brooke bringt den Nerd in mir heraus. Wir lieben die gleichen schrägen Dinge. Jane dagegen leitet unsere Firma und treibt mich in beruflichen Dingen an.“ Ihre Lebensform sei zwar nicht traditionell, sagt Jane, für sie würde sie aber wunderbar funktionieren. „Wir sind niemals einsam. Und wir fühlen uns nie missverstanden. Denn einer von uns versteht immer, wie der andere sich fühlt.“

Erziehung zu dritt habe enorme Vorteile

Auch bei der Betreuung der Kinder habe es unglaubliche Vorteile, wenn man das zu dritt managen und stemmen könne. „Mit drei Eltern können wir trotzdem noch ein eigenes Sozialleben und Zeit füreinander haben und die Erziehungsaufgaben meistern. So endet keiner als völlig erschöpftes, schlafloses Elternteil“, sagte Jane der Dailymail.

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Und die Kinder würden sowieso profitieren, mehrere ganz unterschiedliche Eltern mit teils unterschiedlichem Erziehungsstil zu haben. Jedes Kind gehöre aber zu jedem. Für die Kinder seien sie einfach „Dad“, „Mom“ und „Mom“. Und es gebe bei ihnen, wie in jeder normalen Familie, klare Ansagen und Grenzen. „Wenn ein Elternteil eine Regel aufstellt, unterstützen die anderen diese Entscheidung“, sagt Vater Adam.

Viel Gegenwind für das „throuble“

Dass sie einfach eine Familie sind, das sehen natürlich vor allem in konservativen Kreisen nicht alle so. Deshalb müssen sie viel Gegenwind ertragen. Der englische Ausdruck für eine solche Dreier-Beziehung, „throuble“ (zusammengesetzt aus „three“ = „drei“ und „couple“ = „Paar“) ist daher sicher nicht zufällig gewählt: Er klingt genauso wie das bekannte Wort „trouble“, das „Ärger“ bedeutet.

Brooke, Jane und Adam aber stehen weiter ganz offen zu ihrer Lebensform. Und erzählen auch in den Medien gerne davon. „Das was wir haben ist nicht nur ein Flirt oder eine Phase“, betont Adam, „wir sind einfach eine echte Familie mit gesunden, glücklichen Kindern.“ (iwo)

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