Foodwatch-TestReiswaffeln für Babys mit krebserregendem Arsen belastet

Lesezeit 2 Minuten
Kleinkind_mit_Reiswaffel_imago

Viele Eltern geben ihren Kleinkindern Reiswaffeln als zucker- und fettfreien Snack. Doch Waffeln enthalten geringe Mengen Arsen. 

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat bei einem Labortest von Reisflocken und Reiswaffeln für Babys und Kinder krebserregendes Arsen nachgewiesen. Die Organisation ruft Hersteller von Nahrungsmitteln aus Reis für Babys und Kleinkinder dazu auf, die Belastung mit Arsen in ihren Produkten zu minimieren.

Insgesamt hat Foodwatch 18 Reisprodukte testen lassen: Fünf Reisflocken-Produkte zur Zubereitung von Säuglingsbrei und 13 Reiswaffeln, die für Babys "ab dem 8. Monat" vermarktet werden. Bei dem Labortest sei in allen untersuchten Proben krebserregendes anorganisches Arsen nachgewiesen worden, teilte Foodwatch mit. Dabei seien einige deutlich stärker belastet gewesen als andere. Dem Test zufolge enthielt eine Probe des Produkts „Bio-Babybrei Reisflocken“ des Herstellers Holle fast viermal so viel Arsen wie der „Sun Baby Bio Reisbrei“ von Sunval. Die „Hipp Apfel Reiswaffeln“ waren demnach fast dreimal so stark belastet wie die „Reiswaffeln Apfel-Mango“ der Hipp-Tochterfirma Bebivita.

Arsen-Belastung lässt sich nicht gänzlich vermeiden

Bei Reis lasse sich eine Arsen-Belastung zwar nicht gänzlich vermeiden, erklärte die Verbraucherorganisation. Die deutlichen Unterschiede zeigten jedoch, dass es die Hersteller selbst in der Hand hätten, die Belastung zu minimieren. „Babys und Kleinkinder müssen vor krebserregenden Stoffen wie anorganischem Arsen bestmöglich geschützt werden“, forderte Johannes Heeg von Foodwatch. Es sei „inakzeptabel, dass einige Produkte drei- bis viermal so viel Arsen enthalten wie andere“, kritisierte er.

Das könnte Sie auch interessieren:

Arsen kommt in geringen Konzentrationen überall im Boden vor. Das chemische Element kann über das Grundwasser von Pflanzen aufgenommen werden. Die Reispflanze nimmt besonders viel Arsen auf. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt es für anorganisches Arsen keine sicheren Aufnahmemengen. Der Stoff ist krebserregend. Eine chronische Aufnahme kann zu Hautveränderungen und Nervenschäden führen. Das Institut vertritt die Auffassung, dass die Hersteller die Arsen-Belastung so niedrig wie möglich halten sollen. Eltern empfiehlt das BfR, Lebensmittel aus Reis wie Reiswaffeln oder Reisbrei nur in Maßen zu füttern und mit reisfreien Produkten abzuwechseln.

Foodwatch forderte die Hersteller auf, auf der Verpackung über die Verzehrempfehlung des BfR zu informieren. (ef)

KStA abonnieren