Wenig Fett, viel ZuckerWie gesund ist Frozen Yogurt?

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Eine kalorienarme Alternative zum Speise-Eis? Der Frozen Yogurt.

Eine kalorienarme Alternative zum Speise-Eis? Der Frozen Yogurt.

Seit etwa zwei Jahren wird im Sommer eine angeblich kalorienärmere Alternative zum Speise-Eis angepriesen: Der sogenannte „Frozen Yogurt“. Doch was vor allem in Deutschlands Großstädten viele Ernährungsbewusste in die alternativen Eisdielen treibt, ist nicht ganz so energiearm wie gedacht, warnen Verbraucherschützer. Das gefrorene Milch-Erzeugnis kann ähnlich hohe Kalorienwerte aufweisen wie ein normales Erdbeer-, Vanille-, oder Schokoladeneis.

Dass der Frozen Yogurt nicht immer halten kann, was er verspricht, liegt unter anderem daran, dass die Zutaten des Produkts nicht verbindlich definiert sind – anders als bei Speise-Eis, dessen Zusammensetzung weitgehend geregelt ist. So können sich Dickmacher einschleichen.

Milchfettgehalt und Kalorien variieren

„Der Eindruck, sich eine gesündere Form von Eis zu genehmigen, liegt meist an der Vorstellung, Frozen Yogurt wäre genau das: einfach nur gefrorener Joghurt. Tatsächlich kommen meist aber zusätzlich Milch, bestimmtes Frozen-Yogurt Pulver, und oft auch Aromen, Zusatzstoffe und Süßungsmittel mit in die Mischung“, erklärt Dr. Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen in Leipzig. So könne je nach Herstellung und Sorte der Gehalt an Milchfett und Kalorien variieren.

Birgit Brendel empfiehlt denjenigen, die wirklich kalorienarm naschen wollen, sich vor dem Essen über die Zutaten des jeweiligen gefrorenen Joghurts zu informieren. Kommt der kalte Sommer-Snack aus dem Supermarkt, genügt ein Blick auf die Packung. Und wenn man sich unterwegs einen Becher auf die Hand kauft? „Am besten einfach nachfragen. Ein guter Salon sollte zum Beispiel darüber Auskunft geben können, wie viel Zucker im Grunderzeugnis enthalten ist.“

Weniger Fett, dennoch viel Zucker

Denn besonders der Zuckergehalt ist manchmal gar nicht ohne – bis zu 24 Gramm pro 100 Gramm kann kann ein gefrorener Joghurt enthalten. Besonders viel Zucker steckt in solchen Sorten mit Geschmack. Im Vergleich dazu: 100 Gramm Vanille-Eis enthalten etwa 21 Gramm.

Wieso wird Frozen Yogurt dann so oft als weniger dickmachende Alternative zum klassichen Speise-Eis beworben? Das hängt damit zusammen, dass das Grunderzeugnis tatsächlich weniger Fett enthält als Rahmeis – zu dieser Kategorie gehören zum Beispiel auch Vanille- und Schokoladeneis. Diese haben einen Milchfettanteil von mindestens 18 Prozent, beim Frozen Yogurt sind es etwa drei Prozent, teilweise sogar noch weniger.

Kalorien verstecken sich vor allem in Toppings

Außerdem muss zwischen der Natur-Variante des Frozen Yogurts und süßen Erweiterungen des Produkts unterschieden werden. Was Frozen-Yogurt im Endeffekt zu Kalorienbomben macht, sind die sogenannten Toppings, die die diversen Shop-Ketten zusätzlich anbieten: „Wer sich den Joghurt noch mit dicker Schokoladensoße, Mandelsplittern oder gar Kuchenstückchen garnieren lässt, sollte nicht dem Irrtum erliegen, etwas Energiearmes zu essen“, sagt Brendel. Auch der Frozen Yogurt selbst kann Schokoladen-, Erdbeer-, oder gar Erdnussgeschmack haben. Diese Varianten kommen auf bis über 160 Kalorien pro 100 Gramm. Sie sind somit reicher an Energie als Erdbeereis, und kommen eher dem Schokoladeneis mit etwa 170 Kalorien pro 100 Gramm nahe.

Als Naturvariante und mit frischen Früchten

Die Naturvariante, ohne Toppings und zusätzlichen Geschmack, bleibt jedoch mit etwa 108 Kalorien weit darunter. Wer einen Natur-Becher pur genießt oder mit frischen Früchten garniert, ist mit Frozen Yogurt kalorientechnisch also wirklich besser bedient, als mit einer großen Kugel Schokoladeneis.

Noch weniger dick macht jedoch eine weitaus ältere Nascherei: Wassereis kommt auf 90 Kalorien pro 100 Gramm. (mar/mit Material von dpa)

Wie viele Kalorien welche Eissorte hat, zeigt die Bildergalerie.

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