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Reiseführer Lonely PlanetDas sind die besten Orte zum Glücklichsein

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Macht glücklich: die Kirschblüte in Japan, hier Sakura-Bäume vor dem Fuji.

Melbourne, Australien – Eine riesige Bergkette, Wellen, die gegen Felsen schlagen, am Himmel türmen sich Wolken auf und plötzlich kreist ein Adler über uns. Es sind solche Momente, in denen wir uns auf einmal klein fühlen, in denen wir Glück und Dankbarkeit empfinden. In denen wir froh sind, all das erleben zu dürfen. Besonders auf Reisen überkommen uns solche unmittelbaren Gefühle.

Dabei gibt es für jedes Gefühl den perfekten Ort, wie der neue Bildband „The Place to be“ des Reiseverlags Lonely Planet zeigt. Manche Landschaften und Sehenswürdigkeiten lassen uns ehrfürchtig erstarren, andere sorgen für Nervenkitzel, lösen Glücksgefühle oder sogar Rauschzustände aus. Für zwölf verschiedene Gefühle hat Lonely Planet in dem Band jeweils rund zwanzig Reiseziele zusammengestellt. Wir stellen acht von ihnen vor:

Glück: Havanna, Kuba

Wohin sollte man reisen, um das größte aller Gefühle zu finden? Das Glück? Der Lonely Planet hätte da ein paar Ideen: Die Musik, die in Kubas Hauptstadt allgegenwärtig ist, könne solche Hochgefühle auslösen. Wer durch Havanna schlendert, wird an jeder Ecke die typischen Son-Klänge à la Buena Vista Social Club hören. Und: „Es gibt kaum etwas, das so lebensbejahend ist wie kubanische Tänze, ob es nun der traditionelle danzón ist, hüftkreisender casino (Salsa auf Kubanisch) oder – unter jungen Kubanern am beliebtesten – der rhythmische Reggaeton.“ Wer sich von der Lebensfreude der Kubaner anstecken lässt, ist im besten Fall einfach nur glücklich.  

Glück: Kirschblüte, Japan

Sie ist so flüchtig wie das Glück manchmal auch – die Kirschblüte. In Japan wird dieser zarten Erscheinung mit etlichen Ritualen gehuldigt. Ganz Japan picknickt im Frühjahr unter blühenden Sakura-Bäumen oder feiert die Schönheit der Blüte mit den sogenannten Hanami-Festen. Der Lonely-Planet-Tipp: „Bleib einfach unter den gerüschten Zweigen eines Sakura-Baums liegen und freu dich an dem Glücksgefühl, das die Natur auslöst.“

Glück: Holi-Festival, Indien

Das Holi-Festival, das sogenannte „Fest der Farben“, wird in Indien, Nepal und anderen hinduistischen Regionen gefeiert. Dabei wird „der Sieg des Guten über das Böse, die Vergebung von Übeltaten, das Glück der Liebe und die Ankunft des Frühlings“ gefeiert. Bei dem ausgelassenen Freudenfest „werfen die Feiernden buntes Pulver in die Luft und ‚duschen‘ sich dann gegenseitig mit Wasserbomben, bis alle wie ein lebender Regenbogen aussehen.“

Nervenkitzel: Strokkur Geysir, Island

Kleiner Nervenkitzel gefällig? Dann sollten Sie sich nach Island aufmachen, um einen Geysir beim Ausbrechen zu beobachten. Dazu biete sich der Strokkur an, so der Reiseführer, denn er gelte als verlässlichster Geysir der Welt: „Alle sechs bis zehn Minuten platzt ihm der Kragen, woraufhin er eine Fontäne heißen Wassers bis zu 40 m hoch in die Luft jagt.“ Vorsichtig sollten Besucher aber in jedem Fall sein: „Wann genau die Düse geht, lässt sich nicht sagen, aber wenn es zu blubbern anfängt und sich eine glasige Kuppel aufwölbt, sollte man schon ein paar Schritte zurücktreten.“

Leidenschaft: Sambódromo, Rio de Janeiro, Brasilien

Einen leidenschaftlicheren Ort als das „Sambódromo-Stadion“ in Rio de Janeiro kann man sich kaum vorstellen. Der brasilianische Karneval ist stark geprägt von den Paraden der hundert lokalen Samba-Schulen. „Sie finden in dem von Oscar Niemeyer eigens zu diesem Zweck errichteten Sambódromo-Stadion statt, wo extravagant geschmückte Prunkwagen und atemberaubend kostümierte Performer rund 72000 Zuschauer unterhalten.“ Doch auch auf den Straßen feiern die Menschen Partys, „wo zahllose Menschen Rio in eine gewaltige Tanzveranstaltung verwandeln“.

Gelassenheit: Little Corn Island, Nicaragua

Wer Gelassenheit lernen will, sollte laut Lonely Planet nach „Little Corn Island“ reisen. Die Insel liegt 70 Kilometer vor der Karibikküste Nicaraguas und gehört zu dem Inselpaar Corn Islands beziehungsweise Islas del Maíz (auf Deutsch: Maisinseln). Auf der kleineren der beiden Corn Islands gibt es weder Straßen noch Autos. „Stattdessen kommt man auf Trampelpfaden von einem Strand mit Palmenkulisse zum nächsten, darüber hängen Mangos und Affenbrot.“ Klingt nach purer Entspannung in der Hängematte.

Vergnügen: Pig Beach, Big Major Cay, Bahamas

Man muss unwillkürlich lächeln, wenn man sie im türkisblauen Wasser vor den Bahamas planschen sieht: die Schweine vom Pig Beach auf der unbewohnten Insel Big Major Cay. „Die Dickerchen schwimmen manchmal direkt bis an Leute heran, die durchs Wasser waten oder schnorcheln“, schreiben die Reise-Autoren. Dabei weiß niemand, wie sie auf Big Major Cay gelandet sind. Ob ihre Vorfahren nun von Seeleuten ausgesetzt wurden oder ob sie Überlebende eines Schiffsbruchs waren, in jedem Fall bereiten die grunzenden Schweine den Badenden heute vergnügliche Stunden.  

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Abenteuer: Banff-Nationalpark, Kanada

Im Banff-Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains kann man nicht nur ein Abenteuer erleben, sondern gleich mehrere: „Einfach Wanderstiefel schnüren oder sich per Paddelboot, Mountainbike oder auf Skiern ins Hinterland absetzen.“ Der älteste Nationalpark Kanadas, der zum UNESCO-Welterbe gehört, bietet den Abenteuerlustigen 13 Campingplätze. (rer)

Zum Weiterlesen: The Place to be: Egal, wonach Du Dich sehnst, es gibt den perfekten Ort. Lonely Planet, 304 Seiten, 19,99 Euro.

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