Schritt für Schritt erklärtHotel online buchen – 6 Tipps, die Geld sparen

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Das Hotel online buchen? Kein Problem - aber Reisende sollten einiges beachten, um wirklich günstige Angebote zu finden.

München – Der nächste Urlaub steht an, aber das passende Hotel fehlt noch. Wer online nach Unterkünften sucht, klärt vorab am besten ein paar Fragen: Wellness- oder Städtetrip? All-inclusive oder Halbpension? Mit Flug und Transfer oder nur die Unterkunft? 

So finden Reisende in sechs Schritten ihr Traumhotel:

Die richtigen Filter setzen

Zunächst können Reisende die Unterkünfte nach dem niedrigsten Preis ordnen. Zusätzlich geben sie ihre Ansprüche an die Bewertungen und Ausstattung an. „Auf manchen Portalen gibt es ein Tool, das nur Bewertungen von Familien anzeigt“, sagt Michael Buller vom Verband Internet-Reisevertrieb (VIR).

Ebenso lassen sich persönliche Vorlieben und Wünsche wie Pool, Stadtnähe, Kinderbetreuung oder All-inclusive-Verpflegung festlegen. Und wenn es definitiv ins Hotel gehen soll, nicht vergessen, die Optionen „Hostel“ und „Ferienwohnung“ abzuwählen.

Wer ein festes Budget zur Verfügung hat, kann den Preisrahmen vorgeben. Oft handelt es sich dabei nur um Nettopreise. „Gebühren wie Bettensteuer, Kurtaxe oder die Einzelzimmernutzung kommen noch obendrauf“, sagt Sabine Fischer-Volk, Reiserechtsexpertin der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Eventuell kann es auch hilfreich sein, die Zahlungsart per Filter festzulegen. Manchmal gilt der vermeintlich günstige Preis nur für eine bestimmte Zahlungsmöglichkeit.

Beim Hotel nachfragen

Um Angaben auf den Plattformen zu überprüfen, lohnt sich ein kurzer Anruf im Hotel – etwa, wenn es um Angaben zum Zimmer geht. „So lässt sich schnell überprüfen, ob im Familien-Vierbettzimmer auch vier Betten stehen oder nur ein Sofa oder Zustellbetten“, erklärt Buller.

Nicht auf allen Plattformen ist ersichtlich, ob die Unterkunft etwa Sonderwünsche an den Wellnessbereich oder die Kinderbetreuung erfüllt: Wer zum Beispiel seinen Hund mit in den Urlaub nehmen möchte, sollte lieber direkt beim Hotel nachfragen.

Bei manchen Fragen hilft auch Eigenrecherche. „Eine Suche auf Google-Maps mit Satellitenbildern zeigt schnell, ob die Lage des Hotels dem entspricht, was angegeben ist“, sagt Fischer-Volk.

Auf typische Tricks achten

Oft gilt bei der Platzierung der Hotels auf den Plattformen: Wer am meisten Provision zahlt, wird höher gelistet. „Lieber nach dem niedrigsten Preis filtern als nach so etwas wie Bestsellern“, rät Fischer-Volk. Auch Kundenbewertung können gekauft oder gefakt sein – am besten mit Bewertungen auf der Hotel-Website und weiteren Portalen vergleichen. Vorsicht auch vor sterne-ähnlichen Bewertungssymbolen. „Oft handelt es sich um die Bewertungen der Portale selbst und nicht um die gültige Hotelklassifizierung des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes“, warnt Fischer-Volk.

Mit Sätzen wie „sehr gefragt“ oder „nur noch 3 Zimmer frei“ wollen manche Portale zum Buchen drängen. Das nennt sich „wettbewerbsrechtliche Irreführung durch angebliche Angebotsverknappung“ und verstößt gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG). „Die Vermittler erwecken damit einen falschen Eindruck über die Verfügbarkeit, obwohl die gewünschten Zimmer in Wahrheit nicht knapper sind als sonst“, sagt Fischer-Volk. Meist sei nur das Hotelkontingent der Plattform selbst erschöpft.

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Mit Sätzen wie „sehr gefragt“ oder „nur noch 3 Zimmer frei“ wollen manche Portale zum Buchen drängen. Oft wird dann eine „Reservierungs"-Option angeboten.

Auch dann gilt, bloß nicht in Panik verfallen: Häufig gibt es noch buchbare Zimmer in anderen – manchmal sogar günstigeren – Kategorien. Und: „Manchmal ist das Angebot lediglich nicht mehr für den zuvor angegebenen Preis, sondern für ein paar Euro mehr verfügbar“, sagt Michael Rabe vom Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft.

Portale und Preise vergleichen

Ein Blick auf andere Portale oder die Internetseite des Hotels kann vieles klären – zum Beispiel, ob der Preis der Plattform tatsächlich der günstigste ist. Dabei können Verbraucher auch gleich Rabattaktionen überprüfen: Oft wird nur die Rabattsumme auf den üblichen Zimmerpreis aufgeschlagen - nach Abzug des Rabatts landen Kunden wieder beim Ursprungspreis.

Manchmal variieren die Preise der Plattform je nach Zeitpunkt der Suchanfrage oder dem dazu verwendeten Endgerät. Um bei einem günstigsten Preis zuzuschlagen, am besten die Preise aufmerksam über einen längeren Zeitraum, zu verschiedenen Tageszeiten und über verschiedene Endgeräte beobachten, empfiehlt Fischer-Volk.

Dabei am besten auch die Zahlungsmöglichkeiten studieren: Ein seriöser Anbieter sollte mindestens eine gängige Zahlungsmethode anbieten, zum Beispiel Lastschrift oder Überweisung.

Extrakosten beachten

Auch wenn das Hotelzimmer noch so günstig ist: Es lohnt sich, genau auf die Bedingungen des Angebots zu achten. Manchmal kosten Getränke oder Mahlzeiten extra. Gerade das Frühstück gehört für viele Urlauber zur Buchung dazu, ist aber längst nicht immer im Übernachtungspreis enthalten - oft müssen Reisende das Frühstück extra buchen.

Wer keine überteuerten Preise zahlen will und flexibel ist, sollte auf den Reisezeitpunkt achten. Gerade wenn große Veranstaltungen oder Messen stattfinden, sind die Hotels in Städten meist deutlich teurer. Wenn möglich, verreist man wenige Tage später. Oft sind die Preise unter der Woche auch günstiger als an Wochenenden. Bei Reisepaketen können Urlauber manchmal auch sparen, wenn sie eine etwas andere Abflugzeit wählen, erklärt Rabe.

Auch die Lage kann entscheidend sein: Außerhalb der Stadt sind die Unterkünfte meist günstiger als im Stadtzentrum. Bei einigen Portalen können Kunden zudem sparen, wenn sie ohne Stornierungsoption buchen.

Buchung mehrfach kontrollieren

Bevor Reisende die Buchung abschließen, sollten sie alle Angaben mehrfach aufmerksam überprüfen - Reisedaten, Bedingungen für die Stornierung und ob Extrawünsche dabei sind wie kostenloses Internet. Zudem sollten sie die Namen aller Mitreisenden kontrollieren.

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Bei einer Pauschalreise sollte der Reiseveranstalter klar sein. Denn der muss im Schadensfall einspringen. Ein Blick auf die Webseite hilft: Bei einem seriösen Veranstalter hat die Seite ein vollständiges Impressum mit Namen der Firma sowie der Rechtsform des Unternehmens, einem Vertretungsberechtigten, Kontaktdaten sowie Handelsregisternummer. (dpa/tmn)

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