Zum Earth DaySo gelingt der Einstieg in den Klimaschutz im Alltag

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Am 22. April ist Earth Day. Der Aktionstag soll zu mehr Klimaschutz im Alltag anregen.

Köln – „Wer sagt, dass du nicht die Welt retten kannst?“ – der Slogan prangt auf der Webseite des Earth Days, oder zu Deutsch: Tag der Erde. Der Aktionstag findet seit 1970 jedes Jahr am 22. April statt und steht in über 150 Staaten ganz im Zeichen des Umweltschutzes. Das Ziel: Die Menschen zu einem ökologischeren und nachhaltigeren Konsumverhalten anzuregen. Dass das dringender als je zuvor geschehen muss, hat zuletzt auch der neueste IPCC-Bericht des Weltklimarats gezeigt.

Nur wo anfangen? Es gibt unendlich viele Tipps und Handlungsanweisungen, etliche Bereiche im eigenen Leben und Haushalt, die angegangen werden müssten. Hinzu kommen ständig neue Widersprüche und Probleme. Und als wäre das alles noch nicht genug, verwirren Unternehmen mit Greenwashing zusätzlich.

Motivationstrainer: Messlatte muss möglichst niedrig hängen

Umweltpsychologen weisen schon lange darauf hin, wie wichtig es ist, die Messlatte für den Einstieg in den Klimaschutz so niedrig wie möglich anzulegen. Denn wenn eine Aufgabe zu groß und überwältigend erscheint, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns von vornerein überfordert fühlen und lieber den altbekannten und damit einfachen Wegen folgen. Auch Motivationstrainer raten dazu, sich möglichst kleine und realistische Zwischenziele zu setzen.

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Genau diesen Ansatz hat auch der Journalist und Autor Gerd Pfitzenmaier in seinem Buch „So geht Klimaschutz: 50 Tipps wie Sie einsteigen, mitmachen und helfen können“ gewählt. Neben gut recherchierten Fakten und Hintergrundwissen liefert der Umweltjournalist konkrete Beispiele, wie der Einstieg in ein umweltbewusstes Leben gelingen kann. Gegliedert ist sein Buch nach den verschiedenen Lebensbereichen: Das eigene Heim, Mobilität, Konsum und Lebensstil, Ernährung und Landwirtschaft, sowie Arbeit und Freizeit.

Klimaschutz-Skala: Wie viel bringt was und wie aufwendig ist es?

Hilfreich ist außerdem sein „Klimaschutz-Index“: Eine eigens entwickelte Skala, die den Nutzen einer bestimmten Handlung, sowie den geschätzten Aufwand dafür anzeigt. Den Verzicht auf Plastikverpackungen und Einweg-Plastikartikel etwa bewertet Pfitzenmaier mit einem minimalen Aufwand, aber einer maximalen Wirkung. Das Vermeiden von Plastikmüll ist also bereits aktiver Klimaschutz.

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Ebenso wie den Müll ordentlich zu trennen. Viel bringe es auch, sich möglichst mit regionalen und saisonalen Bio-Lebensmitteln zu ernähren, und so oft es geht auf tierische Produkte, insbesondere auf Fleisch, zu verzichten. Auch weitere übliche Verdächtige haben eine große Wirkung, wie der Verzicht auf das Auto und der Umstieg aufs Rad.

Interessant sind vor allem auch die Hintergrundinformationen, die Pfitzenmaier gut aufbereitet hat, um das Verständnis zu schaffen, warum und auf welche Art welche Verhaltensänderungen konkret wirken. Dabei geht es auch darum, die erstmal anstrengend erscheinenden Änderungen positiv umzudeuten: Es geht nicht um Verzicht, Verbote und einen immerzu erhobenen Zeigefinger, sondern darum, die Vorteile einer klimaneutralen Welt zu erkennen und anschließend aus eigenem Antrieb zu handeln. Denn am Ende kann es doch auch einfach ein wirklich gutes und bestärkendes Gefühl sein, die Welt verändern zu können.

Gerd Pfitzenmaier: „So geht Klimaschutz. 50 Tipps wie Sie einsteigen, mitmachen und helfen können“. 224 S. Ellert & Richter, 18 Euro 

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