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Ersttagsbrief mit Sachsendreier bei Auktion

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Wiesbaden – Mit einem Ersttagsbrief samt Sachsendreier vom 1. Juli 1850 kommt eine weitere Briefmarken-Rarität aus der Sammlung des früheren Tengelmann-Chefs Erivan Haub (1932-2018) unter den Hammer. „Es ist das bisher einzige bekannte Exemplar dieses Freibriefs mit Marke”, sagte Dieter Michelson, Geschäftsführer des Briefmarken-Auktionshauses Heinrich Köhler in Wiesbaden, am Donnerstag. Der Startpreis liegt bei 120.000 Euro.

Der Sachsendreier war die zweite Briefmarke auf deutschem Boden nach dem Bayern-Einser. Der mit der „Sachsen drei Pfennig rot” versehene Ersttagsbrief, der nun versteigert wird, wurde in Dresden gestempelt und innerhalb Sachsens verschickt. Haub hatte ihn 2010 aus Privatbesitz erworben - für 180.000 Euro.

Als Los 258 „Erstausgabetag der ersten Sächsischen Freimarke” sei das Stück ein Highlight bei der mittlerweile achten Versteigerung aus der Haub-Kollektion, einer der größten und bedeutendsten Briefmarkensammlung in Deutschland, hieß es.

Der Brief sei philatelistisch und posthistorisch noch viel bedeutender als seltene Blöcke des Sachsendreiers, der „zu den Kronjuwelen unter den deutschen Briefmarken” zähle, berichtete Michelson. Er wurde zur Gründung des deutsch-österreichischen Postvereins herausgegeben, womit alle deutschen Länder und Österreich postalisch wie ein Land waren. Vorher mussten Postverträge einzeln geschlossen werden, damit die Post von einem Königreich ins nächste versandt werden konnte. Zum Inkrafttreten des Vertrages am 1. Juli 1850 habe Sachsen die erste Briefmarke ausgegeben, die innerhalb dieses Territoriums für einen Tarif versendet werden durfte.

© dpa-infocom, dpa:220825-99-516230/2 (dpa)