„Die Kleinen hängen den Menschen, die Großen lassen die Menschen laufen“, sagt Anne Brorhilker, ehemalige Oberstaatsanwältin und Cum-Ex-Chefermittlerin aus Köln, die mit ihren Ermittlungen maßgeblich zur Aufdeckung des größten Steuerbetrugs der deutschen Geschichte beigetragen hat. In ihrem gemeinsam mit Traudl Bünger veröffentlichten neuen Buch „Cum/Ex, Milliarden und Moral“ schreibt Brorhilker darüber, wie sie als Juristin ohne Vorkenntnisse im Steuerrecht zur zentralen Figur im Kampf gegen Finanzkriminalität wurde. Bei dem Gespräch in der Workstage des „Kölner Stadt-Anzeigers“ werden Brorhilker von ihren ersten Verdachtsmomenten berichten, der mühsamen Ermittlungsarbeit und wie sie mit ihrem Team internationale Durchsuchungen in 14 Ländern koordinierte – und das mit Aktenbergen, die noch auf Papier ausgedruckt werden mussten.

Brorhilker wird erzählen, wie Banken und ihre Anwälte auf Hausdurchsuchungen reagierten, warum gerade Finanzinstitute oft besonders „vorsichtig“ behandelt werden und wie sie selbst für mehr Gleichbehandlung gesorgt hat. Außerdem wird sie erklären, wie sie heute als Co-Geschäftsführerin der NGO Bürgerbewegung Finanzwende dafür kämpft, den „Großen“ der Finanzkriminalität das Handwerk zu legen.

Der Live-Talk und die Lesung mit Anne Brorhilker findet statt am Montag, 19. Januar 2026, von 19.30 bis 21 Uhr in der Workstage im Neven DuMont-Haus, Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln. Moderation: Sarah Brasack, stv. Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeigers“. Tickets kosten 20 Euro (inkl. VVK) und sind bei rausgegangen.de oder hier erhältlich.