Gereizte SehneDer Tennisarm ist eigentlich ein „Heimwerker“-Ellbogen

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Wer zu Hause ungewohnt viel baut oder schraubt, kann schnell an einer überlasteten Sehne im Unterarm leiden.

Wenn die Außenseite des Ellbogens plötzlich heftig schmerzt, liegt dies zumeist an einer gereizten Sehne. Was im Volksmund gerne als „Tennisarm“ bezeichnet wird, wird tatsächlich nur im Ausnahmefall durch den Sport hervorgerufen. Viel treffender wäre der Begriff „Mausarm“ oder „Heimwerker-Ellbogen“. Denn eine chronische Überlastung am Computer, insbesondere der Maus, oder ungewohnte Belastungen bei handwerklichen Tätigkeiten wie Schrauben, Wringen oder Hämmern lösen erheblich häufiger die Beschwerden aus.

Alltägliche Bewegungen schmerzen

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Auch ein zu langes Arbeiten am Computer kann zu einer Reizung führen.

Ort der Schmerzen ist zumeist die Sehne an der Außenseite des Ellbogens. Die entsprechenden Muskeln sitzen am Unterarm und sind für die Streckung des Handgelenkes verantwortlich. Werden die Hände überlastet, wird die Sehne gereizt. Dann lösen schon alltägliche Bewegungen Beschwerden aus. Nicht selten sind jedoch ebenfalls Störungen im Bereich der Halswirbelsäule, beispielsweise chronische Verspannungszustände, für Schmerzen am Ellbogen mitverantwortlich. Wer länger unter Problemen am Gelenk leidet, sollte daher unbedingt einen Facharzt aufsuchen, um die Ursache zu finden.

Diagnose vom Facharzt

Kontakt

Orthopädie/Sporttraumatologie Klinik am Ring Köln Hohenstaufenring 28 50674 Köln Telefon: 0221/92424220 klinik-am-ring.de/orthopaedie

Die Spezialisten der Orthopädie der Klinik am Ring stellen daher zunächst eine genaue Diagnose. Dazu gehört die Befragung des Patienten nach der Krankengeschichte und eine körperliche Untersuchung. Definierte Tests, die das Ellbogengelenk direkt betreffen, werden ergänzt durch Untersuchungen der Halswirbelsäule und der Muskulatur sowie durch bestimmte Nerventests. Zusätzliche apparative Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Kernspintomographie (MRT) können bei der exakten Diagnosestellung helfen. Erst danach wird gemeinsam mit dem Betroffenen ein individueller Therapieplan erstellt.

Selbsttherapie ist wichtig

Experten-Tipp

So stellen Sie einen Eislolli her: Eine Tasse oder gesäuberten Joghurtbecher mit Wasser füllen. Ein Holzstäbchen oder einen Stift hineinstecken und anschließend den Eislolli im Eisfach zum Gefrieren bringen. Zur Behandlung wird er aus dem Gefäß entnommen, um damit die schmerzhafte Stelle abzureiben.

Ganz wichtig bei der Diagnose „Tennisarm“: Der Patient muss aktiv an seiner Genesung mitarbeiten. Denn nur wenn die Sehne entlastet wird, kann die Reizung ausheilen. Betroffene müssen darum Tätigkeiten, die Schmerzen auslösen, möglichst vermeiden. Zudem sollten sie ihre Unterarmmuskulatur drei- bis viermal täglich intensiv dehnen. Ein weiterer Tipp der Experten: der Eislolli. Ein bis zwei Mal am Tag sollten Patienten mit ihm den schmerzhaften Bereich abreiben. Dadurch wird die lokale Durchblutung verbessert, die die Selbstheilung des Gewebes fördert.

Diese Behandlungsmethoden gibt es

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Eine lokale Injektion kann die Beschwerden mildern.

Neben der Selbsttherapie helfen physiotherapeutische Behandlungen und das Tragen von Bandagen. Die Einnahme von entzündungshemmenden Tabletten ist jedoch nur in Ausnahmefällen empfehlenswert, da Wirkung und Nebenwirkungen häufig in keinem vernünftigen Verhältnis stehen. Bei stärkeren Beschwerden ergeben gezielte Injektionen an den gereizten Sehnenansatz mit einem entzündungshemmenden Präparat Sinn. In den vergangenen Jahre hat sich laut Experten zudem der Einsatz von Eigenblut bewährt. Die Spezialisten der Klinik am Ring verfügen darüber hinaus über ein breites Spektrum an Behandlungsmethoden – unter anderem Stoßwellentherapie, Akupunktur oder ein minimal invasiver Eingriff mittels Arthroskopie. So kann für jeden Patienten die passende Lösung gefunden werden. Lassen Sie sich jetzt beraten.

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