Das gute Stück war lange in Vergessenheit geraten, weil die Ehefrau als Kind „fürchterliche Angst“ davor hatte.
„Bares für Rares“Verkaufsobjekt aus Aachen führt zu wilder Szene im Händlerraum

Bär aus Aachen bei Bares für Rares
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Einen bärenstarken Start attestiert die ZDF-Redaktion dem Auftritt von Calogero Lo Cicero bei „Bares für Rares“. Der 66-Jährige aus Aachen war am Dienstag (24. Juni) mit einem Spielzeug im XXL-Format in der Sendung. Seine Frau habe sich ihr Leben lang vor dem Stofftier gefürchtet. Mit dem Ergebnis bei der Versteigerung hätte wohl kaum jemand gerechnet.
Dass der Bär in wirkliche Sammlerhände gehört, war dem Aachener schon im Vorfeld klar. Allzu große Hoffnungen auf einen bedeutenden Erlös machte er sich jedoch nicht.
„Bares für Rares“: Laut Horst Lichter kein „Problem-Bär“
Horst Lichter begann das Thema jedoch von einer ganz anderen Seite. „Das ist ein lieber Bär und kein Problem-Bär, das sehe ich sofort“, so der Moderator bei „Bares für Rares“. Eine Anspielung auf den umstrittenen Umgang des Landes Bayern mit einem Braunbären 2006.
Experte Detlev Kümmel nahm das gute Stück unterdessen genau in Augenschein und testete auch, ob der Stoff-Bär noch brummen konnte. Konnte er. Denn meistens ist die Funktion im Rücken des Spielzeugs durch zu häufiges Bedienen defekt, wusste auch Horst Lichter.
„Bares für Rares“: Ehefrau hatte als Kind „fürchterliche Angst“ vor dem Reitbären
Den Bären hatte seine Frau im Kindesalter zwischen 1962 und 1964 von ihrer Oma geschenkt bekommen, berichtete Calogero Lo Cicero im Gespräch. Sie selber habe aber nie damit gespielt, weil sie „fürchterliche Angst“ davor gehabt habe.

Calogero Lo Cicero (v.r.) aus Aachen mit Horst Lichter und Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.
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Das gute Stück habe aufgrund der Angst des Kindes zunächst im Wohnzimmer der Eltern und dann in deren Schlafzimmer gestanden. Nun seien beide verstorben. Bei der Wohnungsauflösung sei das Stofftier dann wieder aufgetaucht. Sofort sei klar gewesen, der Bär muss in gute Hände, so der Aachener weiter bei „Bares für Rares“.
„Bares für Rares“-Experte zeigt sich begeistert
Die hohe Qualität des Plüschtiers sei bereits auf den ersten Blick zu erkennen, nahm Detlev Kümmel seine Expertise auf. Kaum überraschend sei der Bär von der Marke „Steiff“ gefertigt worden.

Experte Detlev Kümmel (r.) nimmt den Stoffbären bei „Bares für Rares“ unter die Lupe.
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Es handele sich um einen „Reitbären“, also als Kind solle man darauf sitzen können, fuhr der Experte fort. Soweit er es beurteilen könne, seien alle Teile noch im Original, sogar die rot-weiße Zugschnur.
Allein das Halsband fehlte – und auch an der Nase gab es ein paar Abnutzungsspuren. „Insgesamt handelt es sich aber um ein recht gepflegtes Exemplar“, so Detlev Kümmel bei „Bares für Rares“.
„Bares für Rares“: Erste „bärenstarke“ Überraschung bei der Expertise
Der Preis spielte bei Calogero Lo Cicero keine so große Rolle. Mit allem über 50 Euro würde er sich zufriedengeben, Hauptsache, der Bär komme in gute Hände. Umso mehr überraschte die Expertise. Denn der Schätzpreis des Experten lag bei 350 bis 400 Euro für die Rarität.
„Man darf nicht vergessen, der Teddy war früher ein Vermögen wert“, erklärte Kümmel zur Begründung. 210 D-Mark habe der gekostet, als der in den 1960er-Jahren herauskam. „Das war ein Monatsgehalt eines normalen Arbeiters.“
Zweite Überraschung und eine wilde Szene im „Bares für Rares“-Händlerraum
Doch jeder Schätzpreis ist nichts wert, wenn sich kein Käufer findet. Allerdings sorgte der Teddy direkt für gute Laune im Händlerraum. Händlerin Susanne Steiger nahm direkt auf dem „Reitbären“ Platz und ließ sich von Walter Lehnertz durch den Saal von „Bares für Rares“ ziehen.
Die Beiden übertrieben es bei der wilden Aktion schließlich dermaßen, dass Frau Steiger auf dem Bären zu schnell wurde und in ein Ausstellungsstück des ehemaligen Walzwerks krachte. „Den Lärm hörte man bis nach draußen“, erklärte Verkäufer Calogero Lo Cicero.
Der Teddy ist bei dem Manöver glücklicherweise heil geblieben. „Der ist jetzt TÜV-geprüft“, scherzte David Suppes.
Wettbieten um Nostalgie-Bären bei „Bares für Rares“
Lehnertz machte das Anfangsgebot über 80 Euro, Jos van Katwijk erhöhte auf 120, 200 Euro kamen von David Suppes. Doch damit war noch längst kein Ende in Sicht. Schnell schraubte sich der Preis weiter in die Höhe.
Für „bärenstarke“ 450 Euro ging das schöne Stück aus Aachen dann schließlich an Händler David Suppes. „Also ich bin begeistert, das ist deutlich mehr als die Expertise. Ich gehe glücklich nach Hause – und ich denke, der Bär wird ein schönes neues Zuhause bekommen“, so das Schlusswort von Calogero Lo Cicero.