Clan-KriminalitätErneute Razzien in NRW – Shisha-Bars und Spielhallen im Visier

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Razzia Symbolbild dpa

Polizisten bei einer Razzia (Symbolbild)

NRW – Mit Razzien in Shisha-Bars und Spielhallen in mehreren Städten haben Polizei und Zoll den Kampf gegen Clan-Kriminalität verschärft. In Leverkusen, Velbert und Heiligenhaus bekamen am Freitagabend zahlreiche Lokale Besuch von der Polizei.

Allein in Leverkusen kontrollierten die Beamten insgesamt 190 Personen, wie die Polizei Köln mitteilte. Der Einsatz betraf vor allem den Ortsteil Opladen. Die Lokale dienten mitunter „Straftätern wie Dealern, Räubern und Schlägern als Rückzugsort“, hieß es.

Razzien im Rahmen der „Null-Toleranz-Strategie“

Dabei ging den Polizisten ein 30-jähriger Mann ins Netz, gegen den ein Haftbefehl vorlag. Der Zoll stellte rund 57 Kilogramm unversteuerten Tabak sicher. Ein Döner-Laden habe zudem gegen die Hygienevorschriften verstoßen.

An dem stundenlangen Einsatz waren auch Zöllner und Mitarbeiter der Stadt beteiligt, um auf steuerrechtliche und ordnungsbehördliche Verstöße zu reagieren.

Auch in Velbert und Heiligenhaus rückten Ordnungshüter im Rahmen der landesweiten „Null-Toleranz-Strategie“ gegen Clan-Kriminalität aus. In Shisha-Bars, Vereins- und Gaststätten seien insgesamt 80 Personen überprüft worden, teilte die Kreispolizei Mettmann mit. Die Lokale seien schon länger im Visier der Polizei. Es lägen Erkenntnisse vor, dass sie als Treffpunkte von Mitgliedern krimineller Gruppen dienten.

„Wir waren überrascht, was wir alles gefunden haben“

Der Zoll stellte laut Polizei Hunderte Tabakdosen mit weiteren rund 60 Kilogramm unversteuertem Shisha-Tabak sicher - 30 Kilo davon allein in einer Bar in Heiligenhaus. 50 Verstöße gegen das Rauchverbot in Gaststätten wurden mit Anzeigen geahndet. In einer Bar wurden nach Mitternacht noch Minderjährige angetroffen. In Velbert schenkte eine Shisha-Bar trotz fehlender Konzession Alkohol aus.

Neun illegale Glücksspiel- oder Wettautomaten wurden laut Polizei sichergestellt. Weitere Geräte wurden versiegelt, weil ihre Zulassung abgelaufen war. In einem Lokal in Velbert verdichteten sich Hinweise auf eine illegale „Zockerhöhle“. Die Polizei habe Strafverfahren eingeleitet und rund 4000 Euro Bargeld sichergestellt. „Wir waren auch überrascht, was wir alles gefunden haben“, sagte ein Polizeisprecher.

Polizei und Justiz in NRW haben in den vergangenen Monaten ihre Einsätze gegen kriminelle Mitglieder von Clans erheblich ausgeweitet. Immer wieder gab es in dem Zusammenhang große Razzien. (dpa)

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