Spendenaktion50. Angela-Basar fällt Corona zum Opfer – Alternative in Planung

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Im Pädagogischen Zentrum (im Bild) und in sämtlichen Klassenräumen des Gymnasiums geht der traditionelle Adventsbasar über die Bühne.

Im Pädagogischen Zentrum (im Bild) und in sämtlichen Klassenräumen des Gymnasiums geht der traditionelle Adventsbasar über die Bühne.

  • Zum 50. Mal hätte der Adventsbasar des St.-Angela-Gymnasiums in diesem Jahr stattfinden sollen.
  • Ein Konzept zu Hygiene und Abstand sei allerdings unter den Bedingungen der Räumlichkeiten nicht durchzuführen.
  • Das Gymnasium will nun auf andere Art Spenden für Hilfsprojekte in Brasilien sammeln.

Bad Münstereifel – Die Schule kann aufgrund des Coronavirus und den damit verbundenen Einschränkungen das Jubiläum ihrer Traditionsveranstaltung nicht feiern. Es schmerze die Schule besonders, dass sie gerade den Jubiläumsbasar 2020 absagen müsse, meinte Patrick Buissin, der am „Angela“ für die Schulentwicklung und die Organisation des Basars zuständig ist. „Der Basar ist schließlich der wichtigste außerschulische Anlass im Schuljahr“, sagte Schulleiter Bernhard Helfer.

Wer die Schule am ersten Adventswochenende schon einmal besucht hat, der weiß, wie eng es dort in den Klassenräumen und auf den Fluren mitunter werden kann. Somit sei ein Konzept zu Hygiene und Abstand nicht durchzuführen, sagte Helfer: „Es ist einfach nicht zu verantworten.“

Veranstaltung erfüllt doppelten Zweck

Die Absage des Basars ist für Schüler, Eltern, Lehrer und Ehemalige gleichermaßen traurig, denn die Veranstaltung erfüllt einen doppelten Zweck: Sie ist zum einen ein Wohltätigkeitsbasar, mit dem Geld für Projekte in Brasilien gesammelt werden soll, und zum anderen ein großes Wiedersehensfest für ehemalige Schüler des Gymnasiums.

Müssen den Jubiläumsbasar absagen: Bernhard Helfer (v.l.), Patrick Buissin, Isabel Mießeler und Bruno Hofer.

Müssen den Jubiläumsbasar absagen: Bernhard Helfer (v.l.), Patrick Buissin, Isabel Mießeler und Bruno Hofer.

Eine besonderes Augenmerk der Schule gilt allerdings den Menschen, an die bisher die Erlöse des Basars geflossen sind. „Für sie empfinden wir eine gewisse Verantwortung“, sagte Helfer. Und das zu Recht, denn die Lage in der Kleinstadt im Nordosten Brasiliens ist ernst. „Pedro Segundo hat mit 38 000 Einwohnern nicht ein einziges Intensivbett“, so Buissin.

Unterstützung für Brasilien seit 1991

Mit dem Geld, das die Schule alljährlich spendet, wird seit 1991 vor allem das Bildungszentrum Mandacaru unterstützt. Dort gebe es eine Sekundarschule, in der die Schüler von der Ziegenzucht bis zum Anlegen eines Gemüsegartens alles lernen, was sie zum Leben und Überleben brauchen. Dabei fungierten die Schüler als Multiplikatoren für ihre Familie, so Buissin.

Pedro Segundo sei von der derzeitigen Situation stark betroffen. „Die Ökoschule musste schließen, und auch ein von uns unterstütztes Zisternenprojekt kam zum Erliegen. Wir fühlen uns hier in der Verantwortung, der wir auch in diesem Jahr wieder nachkommen wollen“, teilte der Organisator des Basars mit.

Sponsorenlauf, Solidaritätswanderung und Spendenaufruf

Im Rahmen einer Ideenwerkstatt hat die Schule nun Alternativen zum Adventsbasar entwickelt, um Pedro Segundo weiterhin unterstützen zu können. Zwischen Schülern, Eltern und Lehrern habe ein reger Austausch stattgefunden. „Es wird einen Sponsorenlauf, eine Solidaritätswanderung und einen Spendenaufruf geben“, teilte Bruno Hofer mit, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Gymnasiums zuständig ist.

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Der Sponsorenlauf soll im nächsten Frühjahr stattfinden, sagte Isabel Mießeler, Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Kunst. Dabei sollen Schüler aus den Klassen fünf bis sieben, ähnlich wie beim Spiel- und Sportfest der Schule, die „Angela-Meile“ laufen – eine fixe Strecke rund um die Schule. Und was hat es mit der Solidaritätswanderung auf sich? Die Luftlinie zwischen Bad Münstereifel und Pedro Segundo beträgt 9465 Kilometer, und genau diese Strecke möchte die Schule zurücklegen. „Wir machen uns symbolisch auf den Weg nach Brasilien“, so Mießeler. Auf der Homepage der Schule wird es einen Distanzzähler geben.

Jeder, der für Pedro laufen möchte, kann so ein Selfie oder seine Kilometerzahl an „wirlaufenfuerpedro@st-angela.de“ schicken. „Im Idealfall laufen wir die Strecke auf null“, sagte Carolin Neswadba, stellvertretende Schulleiterin. Angela-Chef Helfer fügte hinzu: „Wir wollen die Distanz verringern und Nähe symbolisieren.“ Wer Geld für die Projekte in Brasilien spenden möchte, kann sich auf der Homepage der Schule unter der Rubrik „Kontakt“ mit dem Gymnasium in Verbindung setzen.

www.st-angela.de

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