Historische KernstadtWarum Bad Münstereifel über Solar-Dachziegel nachdenkt

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Auf dem Markt gibt es Dachziegel mit integriertem Photovoltaik-Modul.

Auf dem Markt gibt es Dachziegel mit integriertem Photovoltaik-Modul.

Bad Münstereifel – Die Umsetzung verschiedener Klimaschutzmaßnahmen diskutierten die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses in ihrer jüngsten Sitzung. Ein Thema war die Errichtung von Solar- und Photovoltaikanlagen in der Kernstadt und auf denkmalgeschützten Objekten in allen Stadtteilen. Denn gemäß der Gestaltungssatzung der Kurstadt sind Sonnenkollektoren im Denkmalbereich – dieser umfasst die Kernstadt mit Mauerring und Grabenzone – nicht zulässig. Laut Satzung würden Kollektoren das historisch gewachsene Stadtbild mit seiner Dachlandschaft verschandeln. Ein weiteres Kriterium ist die oftmals fehlende statische Voraussetzung der denkmalgeschützten Bausubstanz.

Laut Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian unterstützt die Stadt aber die Errichtung von Solarthermien und Photovoltaikanlagen an und auf denkmalgeschützten Objekten im gesamten Stadtgebiet, so lange nicht gegen den Denkmalschutz und die Gestaltungssatzung verstoßen werde.

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CDU-Fraktionschef Bernhard Ohlert ergänzte: „Das sollten wir dann im Einzelfall prüfen.“ Die Bündnisgrüne Dr. Kerstin Oerter wies ausdrücklich darauf hin, im Rahmen des Klimaschutzes – falls irgendwie möglich – auf erneuerbare Energien zu setzen. Eine Idee hatte Sozialdemokrat Toni Schmitz: „Es gibt entsprechende Dachziegel, dann ist das ganze Dach eine Solar- oder Photovoltaikanlage. Das könnte doch eine Alternative sein.“

Methode rentiert sich nicht für Verbraucher

Dachziegel mit integriertem Photovoltaikmodul hat Dachdeckermeister Thomas Valtinke aus Hellenthal noch nicht verlegt, sich aber schon mal damit beschäftigt. Seiner Meinung nach rentiert sich diese Methode für den Verbraucher nicht: „Das ist viel zu teuer. Zum einen sind diese Ziegel selbst sehr teuer, zum anderen brauchen wir mindestens die drei- bis vierfache Zeit für das Dach.“

Ähnlich sieht es Sebastian Pönsgen von der Zülpicher Firma Priogo: „Da es sich bei den Solar-Dachziegeln um eine sehr kleinteilige Anlage handelt, braucht man viele Steckverbindungen. Ziegel und Montage sind außerdem extrem teuer. Der Denkmalschutz kann aber Solar und Photovoltaik nicht gänzlich verbieten, da muss man abwägen.“

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