Stichwahl am 28. September zwischen den Bürgermeisterkandidaten Sebastian Glatzel (SPD) und Guido Waters (CDU). Stadtrat wächst um vier Sitze.
Kommunalwahl 2025In Bad Münstereifel wird in zwei Wochen erneut gewählt

Guido Waters (CDU, l.) und Sebastian Glatzel (SPD) gehen in zwei Wochen in die Stichwahl zum Bürgermeister.
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Die Bürger von Bad Münstereifel kommen in den Genuss, am Sonntag in zwei Wochen erneut zur Wahlurne treten zu können, um den neuen Bürgermeister zu wählen. Sebastian Glatzel (SPD) lag mit 42,8 Prozent knapp vor Guido Waters (CDU), der 41,9 Prozent erreicht hat.
Der Iversheimer Glatzel zeigte sich erfreut über das Ergebnis und dass er mit seinen Themen punkten konnte. Er will in den kommenden zwei Wochen im Haustür-Wahlkampf jene überzeugen, die er bislang nicht erreichen konnte. Sein Herausforderer aus Blankenheim hatte mit einer Stichwahl gerechnet, zeigt sich aber optimistisch. „Das werden zwei aufregende Wochen“, so Waters.
Kleinen Parteien entscheiden, ob sie einen Kandidaten unterstützen
Ein wenig kommt es auch auf die anderen Fraktionen an. Grüne, FDP, UWV und AfD wollen mit ihren Mitgliedern darüber reden, ob sie Wahlempfehlungen für ihre Anhänger aussprechen.
Der Stadtrat in Bad Münstereifel wird ab November, wenn die neue Legislaturperiode beginnt, wachsen. 36 anstatt 32 Bürgervertreter werden sich darin wiederfinden, darunter erstmals auch die AfD, die fünf Sitze erhielt. „Wir wollen den Rat mit Anträgen beleben“, sagte Spitzenkandidat Gerd Lingscheid-Henseler.
UWV und FDP können sich vorstellen, AfD-Anträgen zuzustimmen
Und wenn die vernünftig sind, können sich zumindest die Parteichefs von UWV, Edmund Daniel, und FDP, Christof Milischewski, vorstellen mitzustimmen. „Kommunal ist kommunal. Wenn die einen Kindergarten vorschlagen, werden wir nicht dagegen stimmen, nur weil der Antrag von der AfD kommt“, sagt Milischewski. „Ich werde auch nicht in Schockstarre verfallen, wenn die AfD für einen unserer Anträge stimmt“, sagt Daniel, der angesichts des AfD-Ergebnisses aber sagt: „85 Prozent der Wähler haben demokratische Parteien gewählt.“
CDU-Chef Martin Finder meint: „15 Prozent für die AfD sind 15 Prozent zu viel. Wir werden alles dafür tun, dass Hass und Hetze keinen Boden finden in Bad Münstereifel.“ Auch die Grünen gehen auf Distanz zur AfD, Vorsitzender Peter Schallenberg rechnet mit einem raueren Ton im Rat.
Seine Partei ist mit einem Verlust von 4,9 Prozentpunkten der Verlierer der Wahl. „Das sind noch Auswirkungen aus der Grünen-Kampagne von vor einem Jahr“, ist sich Schallenberg sicher. Freude herrscht bei SPD-Chef Rolf Winter. Seine Partei legte um 4,9 Prozentpunkte zu und hat im kommenden Rat neun Sitze. „Das ist einzigartig für Bad Münstereifel“, sagt er.
Die Ratsmitglieder in Bad Münstereifel:
- CDU (13): Reiner Jansen, Martin Mehrens, Martin Finder, Wilfried Schumacher, Michael Blaeser, Alexander Neubauer, Florian Hammes, Ludger Müller, Andreas Kremer, Andreas Schmitz, Michael Lamsfuß, Frank Dibowski, Bernhard Ohlert.
- SPD (9): Thilo Waasem, Tenzin Naktsang, Rolf Winter, Sebastian Glatzel, Udo Schnichels, Dr. Jörg Lommatsch, Frank Terschanski, Michael Braun, Simone Ewertz.
- AfD (5): Gerd Lingscheid-Henseler, Alexander Jordans, Thomas Kremer, Achim Brück, Norbert Lindemann.
- UWV (4): Edmund Daniel, Andreas Bühl, Kurt Ostermann, Alexandra Kühne.
- Grüne (3): Dr. Kerstin Oerter, Peter Schallenberg, Petra Schmieder.
- FDP (2): Christof Milischewski, André Zimmermann.