Ende der WeihnachtszeitIn Bad Münstereifel erklang die Christkindlmesse

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Die Chormitglieder stehen in drei Reihen auf Treppenstufen, vor ihnen ist das Orchester platziert, rechts im Bild die Dirigentin.

Unter der Leitung von Christa Zimmermann boten Chor, Solisten und Orchester ein tolles Konzert.

Der evangelische Kirchenchor Bad Münstereifel lockte ein großes Publikum an. In der Kirche kam noch einmal Weihnachtsstimmung auf.

Zum Ende der Weihnachtszeit wurde es noch einmal so richtig festlich. Der evangelische Kirchenchor Bad Münstereifel hatte zu einem stimmungsvollen und abwechslungsreichen Konzert ins Gotteshaus an der Langenhecke eingeladen, und zahlreiche Menschen waren gekommen. Die Kirche platzte förmlich aus allen Nähten, längst nicht jeder fand einen freien Sitzplatz. Armin Reichert vom Presbyterium begrüßte erfreut Besucher und Mitwirkende im Saal, in dem sich bereits eine gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre ausgebreitet hatte.

Christa Zimmermann, Leiterin des Chores, hatte ein Programm zusammengestellt, bei dem das Publikum eine gute Stunde lang die Seele baumeln lassen konnte, das von den Musikerinnen und Musikern allerdings größte Aufmerksamkeit forderte, denn die Werke waren recht anspruchsvoll. Das Orchester war kaum größer als ein Streichquartett, da kam es auf jeden Einzelnen an.

Orchester erfüllte die Münstereifeler Kirche mit musikalischem Glanz

Viktor Wittmann und Lioba Feldmann (Violine), Elke Weinmann (Viola), Barbara Max (Violoncello), Wolfgang Schneider (Kontrabass), Barbara Meyer (Flöte) und Antonia Wiskirchen (Orgel) arbeiten schon seit vielen Jahren mit Christa Zimmermann zusammen und erfüllten die Kirche mit musikalischem Glanz. Die vier Gesangssolisten Claudia Metzen, Michaela Wiskirchen, Dieter Bednarz und Markus Stoffels verliehen dem Chorgesang das ganz besondere Etwas.

Zur Einstimmung spielte Antonia Wiskirchen auf der Orgel Vorspiel und Choral „Dies ist der Tag, den Gott gemacht“ von Heinrich von Herzogenberg. Schön fließend entfaltete sich die freundliche Harmonik der Komposition. Dann sang der Chor „Ehre und Preis sei Gott, dem Herrn“ aus dem Magnificat von Johann Sebastian Bach und ließ das Werk warm und festlich erstrahlen.

In Bad Münstereifel kam noch einmal Weihnachtsstimmung auf

Die Konzertbesucher konnten noch einmal in Weihnachtsstimmung schwelgen und ließen sich vom herzlichen Gesang gerne berühren. Die Stimmen der vier Solisten harmonierten ausgezeichnet miteinander und verwöhnten die Zuhörer mit sanft und klar schwingenden, leuchtenden Passagen.

Mit drei ausgewählten Teilen aus dem „Gloria“ von Antonio Vivaldi hatte Christa Zimmermann nicht zur einfachsten Literatur gegriffen. Die Sätze haben einen aufwendigen Aufbau, sind temporeich, mit schwierigen Einsätzen und etlichen Koloraturen. Der Chor war auf das Höchste gefordert und meisterte seine Sache gut. Präzise griffen die Stimmen ineinander, sie zeigten sich wendig und sehr sorgfältig einstudiert.

Christa Zimmermann spielte auf dem Klavier der Münstereifeler Gemeinde

Riesigen Beifall ernteten die Schwestern Antonia und Michaela Wiskirchen für ihre Interpretation der Triosonate für zwei Blockflöten und Basso Continuo von Johann Joachim Quantz. Christa Zimmermann spielte das Continuo am Klavier, das die evangelische Kirchengemeinde Ende letzten Jahres für den Kirchenraum angeschafft hat.

Die beiden Flötistinnen spielten die sehr bewegten Sätze mit betörender Leichtigkeit, und doch hatte ihre Musik immer etwas zu sagen. Virtuosität und ruhigere, geradere Passagen wechselten sich ab, Heiterkeit und Melancholie griffen ineinander, fein und akzentuiert ausgearbeitet mit flexibler Atemtechnik und Fingerarbeit. Im Schlusssatz war auch der Klavierpart äußerst bewegt.

Zum Abschluss hörte das Publikum wundervolle Soli und feine Orchstermusik

Nach dem entzückenden „Schafe können sicher weiden“ von Johann Sebastian Bach in der Bearbeitung für Klavier zu vier Händen, gespielt von Antonia Wiskirchen und Christa Zimmermann, und zwei Gemeindechorälen erklang zum krönenden Abschluss des besinnlichen Kirchenkonzerts die Pastoralmesse op. 110 für Soli, Chor, Orchester und Orgel von Ignaz Reimann.

Da sie seit jeher vor allem in der Christmette gespielt wird, trägt sie auch den Namen „Christkindlmesse“. Wundervolle Soli, luftige Querflötenklänge, ein feiner Orchesterklang und der liebevolle, gut artikulierte und sorgfältige Chorgesang rundeten das gelungene nachweihnachtliche Konzert ab.

Die Zuhörer wollten gar nicht nach Hause gehen, bekamen noch eine Zugabe und blieben auch danach noch gerne im Saal, um die Atmosphäre noch ein wenig zu genießen.

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