Marktstraße in MünstereifelOutlet-Investor plant Neustart im alten Heino-Café

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Das neue Café M 18 soll laut Outlet-Investor Marc Brucherseifer einen Beitrag zur Belebung der hinteren Marktstraße leisten.

Das neue Café M 18 soll laut Outlet-Investor Marc Brucherseifer einen Beitrag zur Belebung der hinteren Marktstraße leisten.

  • Outlet-Geschäftsführer will an der Marktstraße an alte Traditionen anknüpfen.

Bad Münstereifel – Die letzten Krümel von Heinos Haselnusstorte in seinem ehemaligen Gastronomie-Betrieb in der Marktstraße sind längst weggekehrt. Jetzt will der Geschäftsführer des City-Outlet, Marc Brucherseifer, dort an alte Traditionen anknüpfen. Ein neues Café mit einem zweigeschossigen Stahl-Glas-Anbau am Puma-Store soll das möglich machen.

„Wir haben in der Marktstraße zwei leer stehende Gastronomiebetriebe in Einzelhandelsflächen umgewandelt. Das Café M18 soll ein attraktiver Ersatz sein und einen Beitrag zur Belebung der hinteren Marktstraße leisten“, so Brucherseifer. Das Café, dessen Fläche rund 60 Quadratmeter plus Terrassen umfassen soll, war am Dienstagabend Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Der Stadt liegt bereits ein Bauantrag vor. Die Politiker begrüßten das Vorhaben und stimmten der Planung bei zwei Enthaltungen aus der SPD zu. Die Entscheidung trifft der Stadtrat am 10. Mai.

Erste Pläne für ein Outlet-Café hatten die Investoren der Stadtverwaltung bereits 2012 präsentiert. Der neue Entwurf sieht eine deutlich schlankere Architektur vor. Nun ist nach Angaben von Erika Schulz vom Bauamt ein acht Meter langer und 4,50 Meter breiter Glasanbau vorgesehen. Außengastronomie sei im Erdgeschoss (26 Quadratmeter) und auf der Dachterrasse vorgesehen, die bereits an der Rückseite des Gebäudes vorhanden ist.

Flugdach favorisiert

Sanitäre Einrichtungen und Küche könnten in das angrenzende Gebäude des Puma-Store integriert werden. Favorisiert wird für das zweigeschossige Café ein Flugdach, also ein umgedrehtes Satteldach. Schulz: „Das ist ein sehr leichtes Dach und nimmt sich mit dem darunter liegenden Baukörper in der Gestaltung zurück.“ Die kleinteilige und transparente Struktur des Gebäudes passe aus städtebaulicher Sicht sehr gut in das Stadtbild und zu den vorhandenen Gebäuden.

Die SPD ist allerdings nicht glücklich über die Dachform. Brigitte Fuchs und Toni Schmitz erklärten, dass die Gestaltungssatzung der Stadt kein Flugdach zulasse. Man dürfe bei Baugenehmigungen nicht mit zweierlei Maß messen.

Den Vorwurf ließ Schulz nicht gelten. Begründete Ausnahmen seien auch in der Vergangenheit schon zugelassen worden. Wegen der dafür notwendigen Sondergenehmigung werde man mit dem Kreis sprechen. Die Gebietsreferentin des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege habe sich positiv zum geplanten Café-Anbau geäußert, so Schulz: „Da die Fläche immer bebaut, also historisch keine Freifläche war, ist eine Bebauung in diesem Bereich möglich. Es handelt sich hier um eine zeitgemäße und moderne Architektur, die nicht historisierend wirkt.“

Kaffee und Kuchen

Fest steht, dass keiner der Investoren in dem ehemaligen Heino-Café Kaffee und Kuchen servieren wird. „Es gibt zwei potenzielle Betreiber, die dort aktiv werden möchten“, so Brucherseifer. Wer den Zuschlag erhalte, stehe noch nicht fest. Dies hänge entscheidend vom Konzept des künftigen Pächters ab. Wird also bald wieder Heinos Haselnusstorte in der Kernstadt serviert? „Auch über das Thema denken wir nach. Doch Heino wird im Kurhaus bleiben. Dort fühlt er sich sehr wohl“, so Brucherseifer. Klar sei, dass der gastronomische Betrieb täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet habe.

Einen Eröffnungstermin konnte der Outlet-Investor noch nicht nennen. Loslegen wolle man unmittelbar nach der Fertigstellung.

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