Pri-Pro-PartyJecke von Arloff-Kirspenich haben zum Doppeljubiläum ein Dreigestirn

Lesezeit 3 Minuten
Prinz Mario tanzt mit ausgebreiteten Armen, Bauer Bernd winkt, Jungfrau Wolfine klatscht.

Einmal Prinz zu sein in Arloff-Kirspenich: Was will ein Karnevalist aus dem Doppeldorf mehr? Prinz Mario (M.) strahlte aus vollem Herzen. Auch Bauer Bernd (r.) und Jungfrau Wolfine wirkten einfach glücklich.

Wie immer in Arloff-Kirspenich wurde ein Geheimnis daraus gemacht, wer die Jecken regieren wird. Enthüllt wurde es auf einer Karnevalsparty.

300 Jecken feierten das neue Dreigestirn der Prinzengarde Arloff-Kirspenich. In der Mehrzweckhalle war die Karnevalsparty ein gelungener Sessionsauftakt. Aber: Wer wird Prinz? Gibt es vielleicht sogar ein Dreigestirn?

Das waren auch in Arloff-Kirspenich am Abend des Elften im Elften die einzig relevanten Fragen für die Karnevalisten. Sogar Vorstandsmitglieder des Veranstalters, der Prinzengarde 1949 Arloff-Kirspenich (PG), wussten es bis zuletzt nicht. Einzig Silvia Roggendorf von der PG überreichte mit geheimbündlerischem Blick der Presse einen unscheinbaren verschlossenen Briefumschlag: exklusives Material, streng geheim. Noch.

Nur noch eine anstatt zwei Sitzungen in Arloff-Kirspenich

Zu diesem Zeitpunkt heizten die „Wombe Jonge“, eine Coverband, mit bekannten Kölner Karnevalshits von Paveiern und anderen Bands dem Publikum in der Mehrzweckhalle ein. Hier fanden noch in der vergangenen Session zwei Kostümsitzungen statt – doch zuletzt „waren nur noch 200 Besucher da“, was sich angesichts der Kosten nicht mehr rechne, bedauerte Silvia Roggendorf. Deshalb entschied die Prinzengarde, künftig nur noch eine Sitzung zu veranstalten – und eben eine „Pripro-Party“.

Alles zum Thema Elfter Elfter

„Man muss abwarten, ob sich das etabliert. Aber immerhin 300 Karten haben wir schon im Vorverkauf abgesetzt, 100 mehr als bei der letzten Sitzung“, gab sich unterdessen Caro Jonas verhalten optimistisch. Sie war mit ihren Freundinnen als schwarz-bunte Konfettis kostümiert.

Prinz nennt Jubiläen von Prinzengarde und Musikzug als Grund

Und auch sie war am frühen Abend noch ahnungslos, wer Tollität wird. Überglücklich jubelnd, mit im Überschwang ausgebreiteten Armen, zog auf die Minute genau wie geplant um 20.30 Uhr Prinz Mario (Jerhoff) unter den Fanfaren des PG-Musikzugs „Mir jon met“ in die Mehrzweckhalle ein. Es war offensichtlich für ihn der Tag der Tage, an dem es aus seinem Karnevalistenherzen einfach überquoll.

Wie er sahen das wohl auch die beiden Mitregenten Bauer Bernd (Metzen) und Jungfrau Wolfine (Wolfgang Krüger). „Wir haben uns überlegt: Die Prinzengarde wird 75, der Musikzug 25 - da muss man was machen. Wir machen das!“ begründete Prinz Mario nach der Inthronisation den pragmatischen Entschluss.

Jedes Dreigestirnmitglied ist verheiratet und hat zwei Kinder

Die Drei, die in dieser Session an der Spitze des Karnevals in Arloff-Kirspenich stehen, sind eben auch allesamt Mitglieder der PG, wohnen im Doppelort und teilen noch weitere Gemeinsamkeiten. Alle drei sind verheiratet und haben zwei Kinder.

Prinz Mario, 46 Jahre alt, ist von Beruf Elektriker. Geboren zwar in Düsseldorf, ist er seit seiner Kindheit heimisch in Arloff-Kirspenich. Jerhoff ist seit 30 Jahren Mitglied der PG, seit 2009 auch deren Vorstandsmitglied, und war 1999 Gründungsmitglied des Musikzugs.

Elektriker, Industriemeister und Dachdeckermeister

Bauer Bernd Metzen, 50 Jahre alt, ist Industriemeister. Er wohnt seit acht Jahren in Arloff, seit 42 Jahren macht er im Karneval Musik, dabei die letzten neun Jahre beim Musikzug „Mer jon met“, 30 Jahre war er im Kölner Rosenmontagszug dabei.

Jungfrau Wolfine (Wolfgang) Krüger ist als Dachdeckermeister wie die beiden Dreigestirn-Kollegen im Handwerk, beziehungsweise der Industrie tätig. Krüger, geborener Euskirchener, war schon als Kind im Tambourcorps in seiner Heimatstadt und in Kuchenheim aktiv, seit 2017 beim PG-Musikzug in Arloff-Kirspenich.

KStA abonnieren