Verabschiedung von Ludwig PützkaulDas Wandern ist des Bad Münstereifeler Pfarrers Lust

Lesezeit 2 Minuten
Pfarrer Ludwig Pützkaul betet während seiner Abschiedsmesse.

Die letzte Messe: Pastor Ludwig Pützkaul wurde in Mutscheid ganz bescheiden verabschiedet.

40 Jahre nach seiner Priesterweihe ist Pfarrer Ludwig Pützkaul in Mutscheid verabschiedet worden. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn dazu.

Die Bescheidenheit gehörte zu Pfarrer Ludwig Pützkaul dazu. Und so wollte er um seinen Abschied im 40. Jahr seiner Priesterweihe kein großes Aufheben machen und ging in einer Vorabend-Messe in St. Helena in den Ruhestand.

Doch der Leitende Pfarrer Robert Rego, Diakon Dr. Ulrich Günzel und der stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende David Axer ließen es sich nicht nehmen, dem überzeugten Seelsorger würdige Worte mit auf den Weg zu geben. Der Kirchenchor sorgte für den passenden musikalischen Rahmen und sang auch in der kleinen Feierstunde nach der Messe weiter, unter anderem zu Ehren des gebürtigen Euskircheners Pützkaul das „Oeskerche-Leed“.

Ärzte rieten Ludwig Pützkaul nach Herzoperation dazu kürzerzutreten

Ganz freiwillig ist der 68-Jährige aber nicht in den Ruhestand gegangen. Nach einer schweren Herzoperation rieten ihm seine Ärzte kürzerzutreten. Pützkaul wird nun Zeit haben für sein Hobby, das Wandern. Dass er außerdem ein Fans des Alpenlandes ist, kam zum Vorschein, als er sich seines Gewands entledigte. Darunter trug er nämlich Lederhose. Passend dazu spielte das Mutscheider Blasorchester zünftige Blasmusik.

Pfarrer Ludwig Pützkaul liegt lachend und zugedeckt auf der ihm geschenkten Bank. Weitere Gäste sind amüsiert.

Für einen Spaß immer zu haben: Ludwig Pützkaul liegt auf seiner neuen Bank Probe. Klappt auch zugedeckt.

Damit der nun in den Ruhestand verabschiedete Geistliche genügend Gelegenheit zum Ausruhen hat, wurde ihm außerdem eine große Eichenbank geschenkt, die Pützkaul direkt ausprobierte: sitzend, liegend und zugedeckt. Auf ihr kann er bestimmt auch dem Akkordeonspiel nachgehen.

Das Priester-Dasein war für Ludwig Pützkaul eine Berufung

Von Kardinal Höffner war Ludwig Pützkaul im Dom zu Köln vor 40 Jahren zum Priester geweiht worden. Für den Geistlichen war das Priester-Dasein nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Sein Wesen war stets vom Harmoniebedürfnis geprägt.

Wie beim Abschied aus dem Mund von Pfarrer Robert Rego zu hören war, wird Pützkaul der Mutscheid und dem alten Pfarrhaus treu bleiben. Ob und wann ein neuer Geistlicher kommt, steht derzeit in den Sternen. Nach Auskunft von Robert Rego scheiterte jüngst die Unterstützung durch einen Geistlichen aus Nigeria am nicht ausgestellten Ausreisevisum. Dennoch hofft Rego, dass das Erzbistum seiner Bitte entspricht und möglichst bald einen „fertigen Pfarrer“ zu seiner Entlastung und der noch im Bad Münstereifeler Beritt verbliebenen Geistlichen schickt.

KStA abonnieren