BlankenheimUedelhovener setzten ein Zeichen für den Frieden

Lesezeit 2 Minuten
Einige Kinder und Jugendliche stehen in einer Reihe und halten Texttafeln in den Händen.

Kinder und Jugendliche präsentierten eine Friedensbotschaft auf Texttafeln.

Mahnende Worte am Anne-Frank-Denkmal in Blankenheim-Uedelhoven zum Jahrestag des Überfalls auf Polen und des Beginns des Zweiten Weltkriegs.

„Es ist unsere Zukunft“ lautete das Motto der Friedensveranstaltung zum 84. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs am „Anne-Frank-Satellit“ unweit des Ehrenmals in Uedelhoven.

Bei der vom Heimatverein und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierten Veranstaltung war die Atmosphäre nachdenklich und besorgt angesichts der Weltereignisse und des Kriegs in der Ukraine. „Das Erinnern scheint aus der Zeit gefallen zu sein“, hat Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren beobachtet. Dennoch sei es gerade jetzt wichtig, gegen das Vergessen anzugehen.

Vize-Landrat Leo Wolter: Frieden galt lange als selbstverständlich in Europa

„Vorurteile, Hetze, Pöbeleien, das finden Kriegsflüchtlinge hier in Deutschland. Wie weit entfernt ist der Krieg denn wirklich?“ Man müsse sich auch vor diesem Hintergrund für Frieden aktiv entscheiden.

Joachim Bergholz lässt Tauben aus einem Transportbehälter aufsteigen.

Züchter Joachim Bergholz ließ einige seiner Brieftauben als Symbole für den Frieden aufsteigen.

Noch deutlicher wurde der stellvertretende Landrat Leo Wolter. Man habe lange geglaubt, dass Frieden in Europa selbstverständlich sei. Doch mehr als 80 Jahre nach der Gräuelzeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs zeigten Bilder und Berichte aus der Ukraine, wie zerbrechlich der Frieden sei: „Menschen sterben erneut im Kugel- und Bombenhagel, unmenschliches Morden auf erschreckende Weise ist wieder Alltag geworden.“

Brieftauben als Symbol für den Frieden

Zudem, so Wolter wie auch Meuren zuvor, erstarke in Europa „und bei uns der Nationalismus“. „Die Überwindung von Nationalismus und Rassismus, von Hass und Intoleranz, Unterdrückung und Verfolgung braucht unsere Gegenwehr, unseren Mut und unsere Ausdauer“, so Wolter.

Das beeindruckte die rund 50 Teilnehmer ebenso wie ein Grußwort zweier afghanischer Geflüchtetenkinder, Texttafeln, die für eine gemeinsame Zukunft warben, und das Aufsteigenlassen einiger Brieftauben durch Züchter Joachim Bergholz. Das Friedenssymbol der Taube sollte wie die ganze Veranstaltung Mut machen.

„Nie wieder Krieg“, skandierten zum Abschluss Katharina Eckstein, Vorsitzende des Jugendarbeitskreises NRW im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, und Jonas Hanke vom Ortsverband Aachen. Eine Forderung, die am „Friedenssatellit“ von Dieter Hofmann, dem poetischen Mahnmal aus einem stilisierten Edelstahlgeflecht und dem Hologramm eines Porträts von Anne Frank, immer wieder Sinn macht: Wie mit einem Satelliten soll von hier aus der Wunsch nach Frieden und die Warnung vor Krieg um die Erde kreisen.

KStA abonnieren