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In Blankenheim-FreilingenDorfladen und Café in alter Schule

Lesezeit 3 Minuten

An der alten Schule müsste einiges getan werden, bevor sie wieder genutzt werden kann.

Blankenheim-Freilingen – Die alte Schule in Freilingen, die zuletzt als Kindergarten genutzt wurde, steht schon seit längerer Zeit leer. Doch nun besteht Hoffnung, dass das Gebäude in absehbarer Zeit wieder sinnvoll genutzt wird. Die Landtagsabgeordnete Martina Maaßen (Grüne) aus Viersen möchte das markante Gebäude von der Gemeinde kaufen.

Nach einer gründlichen Sanierung soll die ehemalige Schule an den Verein „Brückenbau“ vermietet werden, den die studierte Sozialpädagogin mitgegründet hat. Ziel des Vereins ist es, Menschen mit Handicaps reguläre Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt zu verschaffen. Zu diesem Zweck sollen in der alten Schule ein Café, ein Dorfladen und Gästezimmer für Wanderer eingerichtet werden.

Privates ehrenamtliches Engagement

„Unsere Familie hatte früher ein Ferienhaus in Reetz, auch nach dessen Verkauf kommen wir noch regelmäßig zum Wandern in die Eifel, und der Freilinger See ist für Kinder ein schönes Ausflugsziel“, berichtet Maaßen, die vierfache Mutter ist und auch regelmäßig Pflegekinder aufgenommen hat. Einem Bekannten aus Freilingen habe sie von der Vereinsgründung und dessen Zielen berichtet. Der Mann habe sie mit den Worten „Da habe ich was für dich“ auf die alte Schule in Freilingen aufmerksam gemacht. Der Verein habe zwar auch Objekte im Kreis Viersen im Auge, aber das Eifeler Projekt sei das, was am weitesten fortgeschritten sei.

„Dieses Vorhaben hat nichts mit meiner beruflichen Tätigkeit als Landtagsabgeordnete zu tun, sondern es handelt sich um mein privates ehrenamtliches Engagement“, sagt Maaßen, die auch Fraktionsvorsitzende der Grünen im Viersener Stadtrat ist. Sie schätzt, dass der Umbau der Schule mehrere hunderttausend Euro kosten wird. „Ein Architekt war bereits vor Ort, ich habe auch schon mehrere Gutachten in Auftrag gegeben.“ So sei zum Beispiel beim Brandschutz mit hohen Auflagen zu rechnen. Denn das Gebäude, Baujahr 1920, habe eine alte Holztreppe. Und falls man im Obergeschoss Gästezimmer einrichten wolle, müssten bestimmt Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.

„Auf jeden Fall muss sich diese Integrationsfirma selbst tragen“, sagt Maaßen. Denn man könne nicht zunächst Behinderte einstellen und ihnen große Hoffnungen machen und sie dann nach zwei Jahren wieder entlassen, weil die Kundschaft ausbleibe. Deshalb habe man auch eine Marktanalyse in Auftrag gegeben. In der alten Schule könnten maximal zehn bis zwölf Leute Arbeit finden, rund die Hälfte davon könnten Menschen mit Handicaps sein.

„Ob ich die Schule wirklich kaufe, steht erst dann fest, wenn alle Gutachten vorliegen“, sagt die Politikerin. Doch sie sei optimistisch. Denn im Rahmen eines Leader-Projekts habe sich die Freilinger Bevölkerung zum Beispiel einen Dorfladen und ein Café gewünscht. Ihr sei es wichtig, die Bevölkerung einzubinden. Mit Ortsvorsteherin Simone Böhm habe sie bereits gesprochen, und sie werde, wenn das Vorhaben konkret werde, auch einen Informationsabend im Ort anbieten.

„Frau Maaßen macht einen sehr seriösen Eindruck, und ich unterstütze ihr Vorhaben ausdrücklich“, betont Bürgermeister Rolf Hartmann.

Zunächst kommt Martina Maaßen am Donnerstag, 21. November, 18 Uhr, in die Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, um ihr Projekt dort vorzustellen.