TiereSpodenhof wird wiederbelebt – zweiter Standort der Axe-Stiftung

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Anneliese Neumann (v.l.), Wolfgang Onderka und Christiane Pickartz von der Dr. Axe-Stiftung stehen vor dem neuaufgebauten Hasenberghof in Kronenburg.

Anneliese Neumann (v.l.), Wolfgang Onderka und Christiane Pickartz von der Dr. Axe-Stiftung stehen vor dem neuaufgebauten Hasenberghof in Kronenburg.

Kronenburg – Ein großes Herz für Tiere hat bekanntermaßen die Dr. Axe-Stiftung, die im Oktober 2011 den frischrenovierten Hasenberghof in Kronenburg eröffnete.

Auf dem ehemaligen Bauernhof sind nicht nur Hunderte Bilder der Düsseldorfer Malerschule zu sehen, dort leben auch zahlreiche größere und kleinere Tiere wie Hühner, Schafe oder Esel.

Da die Zahl der Tiere ständig steigt, will die Stiftung nun einen zweiten Standort eröffnen. Gleichzeitig werden zwei alte Gehöfte abgerissen, die ihre besten Jahre lange hinter sich haben.

„Vor einigen Jahren haben wir von der Gemeinde Dahlem größere Flächen Land erworben“, berichtete Dr. Wolfgang Onderka, Vorstandsvorsitzender Dr. Axe-Stiftung, die ihren Verwaltungssitz in Bonn hat. Diese Flächen habe man zum Teil an Landwirte verpachtet.

Die Stiftung

Dr. Hans Günther Axe errichtete die nach ihm benannte Stiftung im Jahr 1997. Elf Jahre später übernahm sie das Lebenswerk des Stifters, das von ihr in seinem Sinne weitergeführt wird. Axe war ein gebürtiger Bonner, seiner Heimatstadt blieb er immer treu. Er führte dort ein großes Versicherungsbüro, das auf Banken spezialisiert war. Axe liebte die Eifel, er kannte Kronenburg von zahlreichen Ausflügen.

Unterstützt werden bedürftige Opfer von Gewaltverbrechen, die Stiftung gewährt außerdem finanzielle Beihilfen an Krankenhäuser zur Anschaffung medizinischer Geräte und Instrumente.

Deutsche Universitäten können Zuwendungen für Forschung und Lehre erhalten, außerdem widmet sich die Stiftung der Altenhilfe, sie fördert rheinische Kunst und Kultur und unterstützt den Tierschutz. (jop)

Zu dem Land gehöre auch der Spodenhof, der oberhalb von Kronenburg direkt hinter dem Ortsrand liegt. Er ist vom Hasenberghof rund 500 Meter entfernt. Der Spodenhof wurde schon vor Jahren aufgegeben, das dazugehörende Wohnhaus steht leer, der gesamte Hof macht einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck.

„Wir haben es schon immer schade gefunden, wie das Anwesen verfällt, und überlegt, wie wir es in unsere Arbeit einbinden können“, sagte der Rechtsanwalt: „Wir streben die Wiederbelebung des Spodenhofs an, aber nicht in der Form, wie er früher genutzt wurde.“

Das alte Stallgebäude des Spodenhofs soll künftig als Rinderstall dienen, allerdings in artgerechter Form. „Wir betreiben keine Massentierhaltung, und Spaltböden wird es bei uns auch nicht geben“, erklärte Onderka. Lediglich bis zu 20 Rinder sollen in dem umgebauten und modernisierten Stall untergebracht werden. „Wir setzen auf ein offenes Stallkonzept, die Tiere können also jederzeit ins Freie gehen, wenn sie Lust dazu haben.“

Einerseits sollen im Spodenhof künftig Glanrinder leben. Dies ist eine alte Mehrzweckrasse, die früher in der Eifel heimisch war und mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Andererseits sollen dort auch Rinder unterkommen, die auf dem Hasenberghof als Gnadentiere abgegeben werden, damit sie dort ihre letzen Tage genießen können. Außerdem sollen dort bis zu vier Schweine eine neue Heimat finden. Auf dem Grundstück stehen noch zwei weitere Gebäude: Das ehemalige Wohnhaus des Spodenhofs soll abgerissen werden, ein Lagergebäude für Futter und Geräte soll nach einer umfassenden Renovierung auch künftig für diesen Zweck genutzt werden.

Noch ein weiterer Hof in Kronenburg wird abgerissen: Und zwar das ehemalige Gehöft der Familie Otto Dederichs, das direkt oberhalb des Hasenberghofs liegt. Dort lebten bislang zwei Schweine, die auf den Sprodenhof umziehen werden. Ein Ersatzgebäude ist an dieser Stelle nicht vorgesehen. Dort entsteht vielmehr eine Bushaltestelle.

Dr. Onderka: „Wir betreiben intensive Bildungsarbeit mit Kindergärten und Schulen. Bisher konnten diese Gruppen, die oft mit dem einem Bus kommen, nicht gefahrlos aussteigen.“

Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Herbst beginnen und ungefähr ein Jahr dauern. Über Kosten wollte Onderka nicht sprechen. Man kann aber anhand der Erfahrungen mit dem Hasenberghof davon ausgehen, dass in Kronenburg zwei Schandflecke verschwinden und dafür ein Schmuckstück entstehen wird.

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