Raum für GeflüchteteWohncontainer sollen am Flugplatz Dahlemer Binz aufgestellt werden

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Blick auf den verschneiten Parkplatz.

An der Dahlemer Binz will die Gemeinde Dahlem zehn Container für die Unterbringung von Geflüchteten aufstellen.

Die Gemeinde Dahlem schafft durch Container Reserve für die Unterbringung von Geflüchteten – andere Kapazitäten sind längst ausgereizt.

Die Gemeinde Dahlem wird an der Dahlemer Binz zehn Wohncontainer zur Unterbringung weiterer Kriegsflüchtlinge aufstellen. Eine entsprechende Bauvoranfrage hat der Kreis Euskirchen schon genehmigt. Den Plänen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Wir müssen Reserven schaffen, denn keiner weiß, wohin die Reise da noch geht.
Bürgermeister Jan Lembach

„Das ist eine Vorsorgemaßnahme. Wir müssen Reserven schaffen, denn keiner weiß, wohin die Reise da noch geht.“ Bürgermeister Jan Lembach beschrieb in der Gemeinderatssitzung die Situation bei der Unterbringung von Geflüchteten mit warnenden Worten. Derzeit leben im Gemeindegebiet 130 Geflüchtete, 81 davon in von der Kommune angemieteten Unterkünften, der Rest bei Privatvermietern.

Hinzu kommt eine größere Unterkunft vor allem für die Erstunterbringung vor der weiteren Vermittlung in einem nicht genutzten Trakt der Grundschule Dahlem. Doch die ist zugleich die einzige Unterkunft, die im Besitz der Gemeinde ist. Weiterer geeigneter kommunaler Wohnraum fehlt.

Man danke den vielen privaten Vermietern im Gemeindegebiet für ihre Unterstützung, so Lembach. Bisher wurden immerhin 20 Wohnungen angemietet, vom kleinen Zimmer bis zum größeren Haus, so der Verwaltungschef. Doch diese Option sei nun langsam erschöpft.

Wohncontainer für je zwei bis drei Personen

Wie die Gemeinde Dahlem wissen die meisten Kommunen im Kreisgebiet nicht, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr noch eine Unterkunft benötigen. Daher werden oft Wohncontainer angemietet, die es in verschiedenen Größen gibt. Der Dahlemer Gemeinderat hat nun die Anmietung von Containern für je zwei bis drei Personen beschlossen. „Das ist genau die Größe, die uns am meisten fehlt“, so Lembach.

Der Mini-Wohnraum – jeder Container des Typs „Premium“ ist sechs Meter lang, drei Meter breit und 2,89 Meter hoch – hat einen eigenen Sanitärbereich und eine Kleinküche. Ein weiterer Container soll als Raum für Waschmaschinen und als Gemeinschaftsraum dienen. Die Kosten liegen nach Angaben der Verwaltung bei rund 350 Euro pro Person und Monat, zuzüglich der Nebenkosten.

Der Gemeinde entstehen unterm Strich keine großen Haushaltsbelastungen, denn sie erhält laut Verwaltung einen monatlichen Zuschuss von 875 Euro für Asylbewerber und 275 Euro zuzüglich Nebenkosten für Ukraine-Flüchtlinge nach dem Wechsel in den Leistungsbezug nach SGB II.

Als Standort ist der Parkplatz an der Dahlemer Binz nahe des Flugplatzrestaurants ausgesucht worden, der aus Sicht der Verwaltung mehrere Vorteile hat: Das asphaltierte Gelände ist im Besitz der Gemeinde, liegt ungefähr in der Mitte zwischen Dahlem und Schmidtheim, wo alle wichtigen Versorgungseinrichtungen wie Verbrauchermärkte, Bäckerei oder Rathaus sind. Es bestehe zudem eine Anbindung über Fuß- und Radwege und die Bushaltestelle Dahlemer Binz (Taxibus).

Gemeinde will verhindern, dass Turnhallen und Bürgerhäuser genutzt werden

Aufwendige Baumaßnahmen sind nicht nötig. Alle Versorgungsleitungen liegen in der Nähe und sind „mit überschaubarem Aufwand“ (Lembach) herzustellen. Aufgrund des Vertrages mit dem Container-Anbieter können bei Bedarf weitere Container gemietet werden. Der Mietvertrag wird zunächst für ein Jahr geschlossen. Mit der Container-Lösung hofft die Gemeinde, die vom Land als Vorsorge zur Auflage gemachte Bereitstellung von Turnhallen und Bürgerhäusern aufschieben zu können.

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