EichenprozessionsspinnerRaupen-Alarm auf Euskirchener Kinderspielplatz

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Die Stadt Euskirchen hat den Spielplatz an der Franziskusschule mindestens bis zu den Sommerferien gesperrt.

Die Stadt Euskirchen hat den Spielplatz an der Franziskusschule mindestens bis zu den Sommerferien gesperrt.

Euskirchen – Wer sich zurzeit auf dem Spielplatz an der Franziskusschule vergnügen will, hat schlechte Karten. Die Stadt hat das Areal auf dem Schulhof der Grundschule mit einem Zaun versehen und Warnhinweise aufgehängt. Aus gutem Grund, denn dort hat sich der Eichenprozessionsspinner an einer Eiche auf dem Spielplatz angesiedelt.

Noch keine Nester entdeckt

„Der Befall ist so gering, dass bisher noch keine Nester entdeckt wurden“, sagt Silke Winter, Pressesprecherin der Stadt Euskirchen, auf Anfrage. Der Eichenprozessionsspinner ist für Menschen nicht ungefährlich (siehe „Brennhaare enthalten Nesselgift“). Der Baum werde regelmäßig kontrolliert, so Winter weiter. Sobald ein oder mehrere Nester entdeckt würden, würden sie von einer Fachfirma beseitigt.

Die Brennhaare der Raupen sind für Menschen gefährlich.

Die Brennhaare der Raupen sind für Menschen gefährlich.

Die Maßnahmen seien mit der Schule und der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt worden. Der Spielplatz bleibe so lange gesperrt, wie es notwendig ist. Bis zum Beginn der Sommerferien sei dort definitiv der Zutritt untersagt.

Der Fall an der Franziskusschule ist laut Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreis Euskirchen, der bislang einzig bekannte in der Region. „Uns ist kein weiterer Fall gemeldet worden.“ Nach Angaben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gibt es in diesem Jahr eine größere Population der Spinner als 2018.

Warum der Eichenprozessionspinner gefährlich ist

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Die Entwicklung der Raupen umfasst sechs Stadien. Sie sind von Anfang an stark behaart. Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln die Spinner mit Widerhaken versehene Brennhaare mit dem Nesselgift Thaumetopein. Die Härchen sind für Mensch und Tier sehr gefährlich.

Temperaturabhängig verpuppen sich die Altraupen Mitte bis Ende Juni. Dazu spinnen sie sich in ockerfarbene Kokons ein und bilden ein sehr großes Gespinstnest.

Eine Gefährdung besteht besonders bei einem direkten Kontakt mit den Raupen. Die Brennhaare bleiben an Kleidung und Schuhen haften und lösen bei einem Kontakt toxische Reaktionen aus. Die Brennhaare reizen die Oberhaut und die Schleimhäute und können Knötchen, Quaddeln und akute Hautentzündungen verursachen. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare können zu Bronchitis oder Asthma führen.

Begleitend treten Symptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit oder eine Bindehautentzündung auf. In Einzelfällen neigen empfindliche Personen sogar zu allergischen Schockreaktionen.

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