Ein Stern als LichtblickEuskirchener Eltern und Kinder setzen ein Zeichen

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Kinder und Eltern der Kindertagesstätte Herz Jesu gestalteten für den Heiligen Abend einen Stern der Hoffnung.

Kinder und Eltern der Kindertagesstätte Herz Jesu gestalteten für den Heiligen Abend einen Stern der Hoffnung.

Euskirchen – Es hätte gute Gründe gegeben, die Aktion an Heiligabend vor der Herz-Jesu-Kirche kurzfristig wieder abzusagen. Infektionsgefahr, schlechtes Wetter, Bequemlichkeit. Aber Milena Pereira zog ihre Initiative durch. Als Mitglied des Elternbeirats der Kindertagesstätte Herz Jesu mobilisierte sie Kinder und Eltern der Einrichtung, um am Heiligen Abend an der Herz-Jesu-Kirche Kerzen aufzustellen. Zusammen mit ihrer Familie und der Unterstützung von Bea Weber, ebenfalls Mitglied des Beirats, installierte die Gruppe mit Kreppband einen Stern auf dem Vorplatz der Kirche.

Zwei Anliegen verband sie mit der Aktion: Zum einen wollte sie nicht hinnehmen, dass die Kinder an diesem Weihnachtsfest gar nicht zum Einsatz kommen. Die Christmette, an der sie sonst in irgendeiner Weise beteiligt waren, fiel aus. Da brauchte es einen Ersatz. Zum anderen wollte sie ihre Wut darüber zum Ausdruck bringen, dass Unbekannte die Kirche mehrfach mit Farbe und Sprüchen beschmiert hatten.

„Das kann man nicht einfach hinnehmen. Wir möchten ein Zeichen gegen Vandalismus setzen. Ein Weihnachten ohne Zeichen geht nicht“, sprach sie überzeugt und fügte hinzu: „Wir möchten in Coronazeiten auch ein Zeichen der Hoffnung setzen: Alles wird gut!“

Da an diesem Weihnachten so gut wie alle vertrauten Feiern und Riten ausfielen und manche noch nicht einmal ihre Lieben sehen konnten, blieb der Einsatz der Kita ein kleiner Lichtblick in der ungewöhnlich trüben Festtagszeit. Und so platzierten die Unerschrockenen auf dem Gelände der Kirche den Stern. Die Eltern forderte Pereira auf, mit den Kindern im Laufe des folgenden Tages ihre Kerzen in diesen Stern zu stellen. Und so standen bereits einige Lichter am Platz, als am Nachmittag gegen 16 Uhr gleich mehrere Familien kamen, um ihre Kerzen ebenfalls abzustellen.

Wind und Regen setzten vielen Lichtern zu, aber einige hatten weitsichtig elektronische Varianten mitgebracht, die dem Wetter trotzten. Mit dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ – auf Abstand und mit Mundschutz gesungen – verabschiedeten sich alle voneinander.

Angetan von der Idee, fanden sich auch in Kuchenheim Kita-Besucher mit Kerzen an ihrer Kirche ein.

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