Rallye durch EuskirchenLebendiger Adventskalender findet statt – in reduzierter Form

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Galerist Stefan Hausen ist froh, wieder Bilder an der Wilhelmstraße ausstellen und verkaufen zu können.

Galerist Stefan Hausen ist froh, wieder Bilder an der Wilhelmstraße ausstellen und verkaufen zu können.

Euskirchen – Es sollte so schön werden. Es sollte ein wenig Leben und Licht in die von der Flut gezeichnete Kreisstadt bringen. Doch daraus wird nichts. Der lebendige Adventskalender in Euskirchen wird ohne Darbietungen auskommen müssen. „Aufgrund der aktuellen Situation bleibt uns nichts anderes übrig“, sagt Annette Kleinertz. Die Fenster der teilnehmenden Geschäfte werden trotzdem gestaltet. An jedem Tag können diese an den angekündigten Orten betrachtet werden.

„Die Kita-Kinder haben sich so viel Mühe bei der Dekoration gegeben. Wir möchten diese der Öffentlichkeit nicht vorenthalten“, berichtet Kleinertz. Es biete sich an, so die Organisatorin, jeden Tag durch die Stadt zu spazieren und sich auf die Suche nach dem nächsten Türchen zu machen. Das Programm ist online veröffentlicht auf blog.z-eu-s.de. Bereits jetzt stehe fest, dass man im kommenden Jahr wieder einen lebendigen Adventskalender gestalten wolle – dann auch hoffentlich wirklich lebendig, so Kleinertz.

Wieder etwas Leben an der Wilhelmstraße/Ecke Neustraße

Derweil ist ein wenig Leben an der Wilhelmstraße/Ecke Neustraße zurück. Seit einigen Tagen hat die Parfümerie Becker wieder geöffnet. Mit einem deutlich reduzierten Angebot auf weniger Quadratmetern als bisher, aber es gibt wieder Parfüms, Cremes und Make-up zu kaufen.

Auch die Galerie Hausen an der Wilhelmstraße 67 ist zurück. Nicht wiederzueröffnen, sei nie eine Option gewesen, sagt Stefan Hausen. An die 1000 Bilder habe er mit seiner Mutter, Galeristin Luisa Hauser, wegschmeißen müssen. Ein Teil der Bilder, die durch die Flut beschädigt worden sind, werden in der ersten Etage aktuell unter hohem Aufwand gereinigt. „Wir wollten im November wieder da sein, das haben wir geschafft“, sagt Stefan Hausen. Allerdings habe man improvisieren müssen.

Gebäude befinden sich noch im Rohzustand

Der Grund: Die eigentliche Galerie an der Wilhelmstraße 67 befindet sich noch im Rohzustand. Das Nachbargebäude, das deutlich jünger ist, ist aber bereits getrocknet. Zwar fehlt noch der Estrich, dennoch kann das Gebäude als Galerie genutzt werden. Und genau das macht das Mutter-Sohn-Duo auch. „Das Weihnachtsgeschäft ist unser Hauptgeschäft. Deshalb war das auch ein Antrieb“, so Stefan Hausen.

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Gegenüber der Galerie wird es Veränderungen geben. Dort, wo bis zur Flut ein Antiquitätenhändler sein Geschäft hatte, wird Wohnraum entstehen. Die entsprechenden Fenster sind bereits eingebaut. „Das ist einfach schade“, sagt Luisa Hausen. Die Wilhelmstraße sei schon immer eine Kultur- und Geschäftsstraße gewesen. Die Entwicklung der vergangenen Jahre sehe sie eher negativ.

Weitere, nicht so positive Nachrichten

Es gibt weitere, nicht so positive Nachrichten aus dem Herzen der Kreisstadt. Das Café Wolkensüß am Klosterplatz wird nicht mehr in Euskirchen eröffnen. Das teilte Betreiberin Beate Prill nun mit. Als Grund gibt sie eine „rechtliche Angelegenheit“ mit dem Vermieter an. Ganz aufgeben will Prill aber nicht. Wie sie mitteilte, werde man das Café in Rheinbach wiedereröffnen.

Wieder Gäste empfängt die Manufaktur. Das Restaurant am Platz am Gardebrunnen hat wieder geöffnet. Am Freitag wird in der Manufaktur ab 19 Uhr unter der 2G-plus-Regelung ein Konzert der Band Schohnzeit stattfinden.

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