Basketball-LandesligaPhilipp Greuel führt den TuS Zülpich zum wichtigen Sieg gegen Aachen

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Philipp Greuel läuft mit Ball Richtung gegnerische Hälfte.

Philipp Greuel war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Zülpicher.

In Abwesenheit von Kapitän Christoph Gier übernahm Philipp Greuel Verantwortung. Der 21-Jährige war treffsicherster Spieler der Zülpicher.

Landesliga: TuS Zülpich – Aachener TG 75:61 (33:24). Wenn man das Sprichwort „Man wächst mit seinen Aufgaben“ wörtlich nimmt, müsste Philipp Greuel seit Samstag mindestens einen Kopf gewachsen sein. In Abwesenheit des privat verhinderten Kapitäns Christoph Gier war der Ersatz-Spielführer der Zülpicher gegen die Aachener TG Dreh- und Angelpunkt seines Teams. Am Ende standen in der Statistik 31 Punkte für Greuel. Und ein Sonderlob von Trainer Marcus Görner gab für den 21-Jährigen zusätzlich: „Er hat ein extrem gutes Spiel gezeigt und Verantwortung übernommen.“ Dem kann man nur beipflichten: Zwar hatte auch Greuel seine Schwächephase, aber insgesamt bestimmte er das Tempo der Zülpicher und strahlte vor allem bei seinen Würfen viel Ruhe aus.

Dass die Partie durchaus wichtig war, um den Tabellenvorletzten Aachen auf Distanz zu halten oder sich sogar abzusetzen, war von Anfang an zu spüren. Weil das Hallenfußballturnier „Engelmann-Cup“ in der eigentlichen Heimspielstätte, der Dieter-Pritzsche-Halle, stattfand, spielten die TuS-Basketballer in der benachbarten Zweifach-Turnhalle – und gaben sofort Gas. Schnell lag das Team mit 9:0 in Führung. Es dauerte 3:26 Minuten, bis Aachen den ersten Treffer erzielte – und das von der Freiwurflinie. Viele Würfe der Gäste verfehlten das Ziel.

Der TuS Zülpich lieferte ansehnlichen und effektiven Basketball

Zülpich hingegen lieferte ein eindrucksvolles erstes Viertel ab – und das, obwohl nach vier Minuten Startspieler Tobias Kehren verletzungsbedingt aussetzen musste, zum Glück aber noch vor der Halbzeit wieder mitmischen konnte. Er hatte in einer Offensivaktion versucht, an den Ball zu gelangen, indem er seinen Arm zwischen Körper und Arm des Gegners steckte. Dabei wurde Kehrens Arm eingeklemmt und überstreckt. Sein Schmerzensschrei war laut zu vernehmen.

Tobias Kehren sitzt auf der Bank und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den linken Arm.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht nahm Tobias Kehren (l.) im ersten Viertel auf der Bank Platz. Er hatte sich eine Blessur am Arm zugezogen, konnte aber später weiterspielen.

Aber wie Greuel und auch die beiden Routiniers Alex Krewel und Thorsten Winkelnkemper den Ball rotieren ließen, schnelle Seitenwechsel zeigten – das war schon ansehnlicher und vor allen Dingen effektiver Basketball. Apropos Krewel: Wie im Fußball Thomas Müller, wenn er draußen sitzt, zeigte sich auch der Zülpicher Routinier in Coaching-Laune und war von der Bank stellenweise lauter zu hören, als Marcus Görner. Der Trainer weiß, was er an seinen Routiniers, zu denen auch Christian Antons gehört, hat. Die halten zwar nicht über die gesamte Spieldauer durch, sind aber in den Minuten, die sie auf dem Feld stehen, umso wichtiger, weil sich die teils sehr jungen Mitspieler an ihnen orientieren können. „Wir hatten ja phasenweise eine U20 auf dem Spielfeld“, sagte Görner.

„Einfach spielen!“, forderte Zülpichs Trainer Marcus Görner

Im zweiten Viertel setzte bei Zülpich ein wenig der Schlendrian ein. Nach einem No-Look-Pass Greuels, der ins Niemandsland hoppelte, zeigte Görner mit beiden Zeigefingern an den Kopf und forderte seine Jungs auf: „Einfach spielen!“ Dennoch entschied Aachen das Viertel mit 14:12 für sich.

Die beiden letzten Viertel gingen aber jeweils knapp an Zülpich (18:15, 24:22). Beim Stand von 60:46, nach einem erfolgreichen Dreier Greuels, war auch für die Zuschauer klar, dass nichts mehr anbrennen wird. Jubel brandete auf. Bereits am Donnerstag müssen die TuS-Spieler wieder ran. Dann geht es in Bonn gegen den Tabellendritten, die Telekom Baskets V.

TuS Zülpich: Greuel (31), Winkelnkemper (12), Virnich (6), Thomas (6), Stein (6), Kehren (4), Broll (4), Krewel (4), Antons (2), Liashkevich.


Oberliga: Erftbaskets mangelt es gegen Leverkusen an Erfahrung

Die Erftbaskets aus Bad Münstereifel haben ihre Partie in der Oberliga gegen das Spitzenteam Fast-Break Leverkusen mit 71:88 verloren. Dabei sah es zur Halbzeit noch positiv aus, denn die Gäste von der Erft hatten 43:41 in Führung gelegen.

Knackpunkt war laut Coach Florian Hammes das dritte Viertel. „Das war von uns kopflos, wir waren überhastet und haben schlechte Entscheidungen getroffen“, sagte Coach Florian Hammes über die zehn Minuten, die sein Team 13:30 verlor. Gegen robuste Leverkusener habe man kein Mittel gefunden. „Es wäre mehr drin gewesen, uns hat aber die Erfahrung gefehlt“, so Hammes weiter.

Das lag auch an der personellen Situation. Top-Scorer Jan Winkelnkemper fiel verletzt aus, Alex Schöpfer als weiterer erfahrener Spieler verletzte sich während der Partie am Ellbogen. Der Fokus der Münstereifeler liegt nun auf dem wichtigen Heimspiel gegen das punktgleiche Schlusslicht Frechen.

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