Kreisliga-Kolumne20 verwandelte Elfmeter, Zülpich, Sötenich und Roitzheim II versagten

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Torwart Robin Metternich streckt sich gegen den Elfmeter von Deniz Isitmen vergeblich.

Fast hätte Zülpichs Robin Metternich den Strafstoß von Deniz Isitmen (Nr. 7) gehabt. Am Ende nützte die 1:0-Führung Wißkirchen auch nichts. Die Partie gegen Zülpich endete 1:3.

Elfmeterflut im Kreis Euskirchen: In 37 Spielen entschieden die Unparteiischen am Sonntag auf 23 Strafstöße. 20 davon wurden verwandelt.

„Elfmeter, der; nach bestimmten schweren Regelverstößen innerhalb des Strafraums verhängte Strafe, bei der der Ball vom Elfmeterpunkt aus direkt auf das Tor geschossen werden darf; Strafstoß.“ So schreibt es der Duden.

Im Regelwerk des DFB wird das fünfseitige Kapitel über den Strafstoß, die Regel 14, so eingeleitet: „Auf Strafstoß wird entschieden, wenn ein Spieler innerhalb des eigenen Strafraums oder außerhalb des Spielfelds bei laufendem Spiel, wie in den Regeln 12 und 13 umschrieben, ein Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß geahndet wird. Aus einem Strafstoß kann direkt ein Tor erzielt werden.“

Der Erfinder des Elfmeters kommt aus Irland

Erfunden hat den Strafstoß der irische Torwart William McCrum, und zwar als Ausgleich für ein absichtliches Beinstellen oder einen absichtlichen Tritt. In 75 bis 80 Prozent aller Fälle ist ein Elfmeter ein Treffer. 90 Prozent der Elfmeter werden in die Ecken geschossen.

Als legendärster Elfmeter wird der von Antonin Panenka im EM-Finale 1976 bezeichnet. Ein Lupfer in die Tormitte. Ein Spiel mit dem Feuer. Denn ein Torhüter muss nur stehen bleiben, und der Schütze, der Panenka nacheifert, sieht aus wie ein Depp. Aber Torhüter fliegen meist. Und dann ist der Lupfer unhaltbar.

Die Elfmeter von Uli Hoeneß und Andy Brehme sind unvergessen

Aus deutscher Sicht sind wohl zwei Elfmeter unvergesslich, obwohl einer zum Vergessen war. Im gleichen EM-Finale schoss Uli Hoeneß den Ball in den Nachthimmel von Belgrad. Seit fast 50 Jahren gibt es Witze über diesen Schuss. Heute wäre er ein Meme. 14 Jahre nach Hoeneß war es dann Andreas Brehme, der im WM-Finale gegen Argentinien einen Elfmeter aus dem Spiel heraus zum 1:0-Sieg verwandelte. Deutschland war Weltmeister.

Und was hat das alles mit dem Kreis Euskirchen zu tun? Eine ganze Menge, wenn man das Wochenende betrachtet. Da gab es Elfmeter über Elfmeter. In 37 Spielen mit Kreisbeteiligung, von Bezirksliga bis Kreisliga C, wurden am Sonntag 23 Elfmeter geschossen. 20 davon gingen rein.

Nur drei Schützen versagten am Sonntag vom Punkt

Nur drei Schützen haben vom Punkt versagt: Zülpichs Thomas Leßenich im Kreisderby der Bezirksliga in Wißkirchen. Leßenich hatte in der neunten Minute die Chance auf das 1:0. Bei Sötenich gegen Schönau (Kreisliga A) verschoss Dennis Jäckel für die Heimelf in der 72. Minute. Es hätte das 3:2 sein können, das Spiel endete aber 2:2.

Weniger ärgerlich dürfte es in der Kreisliga C2 für Alexander Meixner gewesen sein. Zum einen hatte er schon den Elfmeter zum 1:0 für Roitzheim II gegen Dom-Esch II in der 18. Minute verwandelt. Den zweiten Strafstoß in der 33. Minute beim Stand von 2:0 verschoss er dann. Beim dritten Strafstoß im Spiel, wieder für Roitzheim, trat dann Sam Vinaske an. In der 45. Minute erzielte er das 4:0. Endstand: 7:0.

Mathias Diederichs trifft in der Schlussphase doppelt vom Punkt

Ebenfalls drei Elfmeter gab es in der Kreisliga A in der Partie zwischen dem SV Frauenberg und der SpVg Ländchen-Sieberath. Frauenbergs Denis Moruz traf vor der Halbzeit zum 2:0. Dann schlug in einer irren Schlussphase zweimal Ländchens Mathias Diederichs zu. Seine Tore in der 87. und 95. Minute bedeuteten den Ausgleich für die Eifeler.

Spielentscheidende Treffer vom Punkt aus erzielten auch Aleksandr Miller für die SG Dahlem-Schmidtheim gegen den SSV Lommersum (2:1, 90.+4 Minute) und Kevin Häusler für Sötenich II gegen Schönau II (4:3, 87. Minute). Rein faktisch erzielte Max Hofmann zwar mit dem 1:1-Ausgleichstreffer für Golbach gegen Rinnen den Endstand. Aber da waren ja noch 70 Minuten bis zum Schlusspfiff zu spielen. Ob man da von spielentscheidend sprechen kann?

Nicht jeder Strafstoß ist spielentscheidend

Definitiv nicht in diese Kategorie fielen folgende Strafstöße, sollen aber der Vollständigkeit halber aufgelistet werden. Ehre, wem Ehre gebührt.

  • Christian Tshibumb zum 4:1 für Bessenich gegen die JSG Erft, 89. Minute, Endstand: 4:1
  • Deniz Isitmen zum 1:0 für Wißkirchen gegen Zülpich, 31. Minute, Endstand: 1:3
  • Tomas Delcio Mateus zum 0:1 für Nierfeld in Ahrem, 14. Minute, Endstand: 2:2
  • Pawel Hoppe zum 1:1 für Schönau in Sötenich, 46. Minute, Endstand 2:2
  • Fabrice Stallzus zum 2:2 für Mechernich in Weilerswist, 45.+1 Minute, Endstand: 5:2
  • Labinot Bicaj zum 0:1 für Euskirchen bei Erftstadt-Lechenich II, 31. Minute, Endstand: 0:3.
  • Kevin Viltz zum 0:1 für Dom-Esch bei Wißkirchen II, 3. Minute, Endstand: 2:7
  • Volker Schwermann zum 3:1 für Nöthen-Pesch-Harzheim bei Oleftal, Endstand: 3:1.
  • Tim Busch zum 4:4 für Ülpenich/Nemmenich/Elsig bei Bessenich III, 83. Minute, Endstand: 4:7.
  • Calvin Schorn zum 2:1 für Wüschheim-Büllesheim II gegen Niederelvenich/Mülheim/Wichternich, 81. Minute, Endstand: 3:1.
  • Jan Kremp zum 1:2 für Kommern gegen Wüschheim-Büllesheim III, 52. Minute, Endstand: 3:3
  • Nico Retzmann zum 3:3 für Schönau II bei Sötenich II, 81. Minute, Endstand: 4:3.
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