Fußball-BezirksligaMechernich verliert erstes von vier Duellen

Lesezeit 5 Minuten
Eine artistische Einlage zeigte Mechernichs Daniel Kesseler.

Eine artistische Einlage zeigte Mechernichs Daniel Kesseler.

Die TuS Mechernich spielt in den kommenden Wochen  gegen andere Teams aus dem Tabellenkeller. Gegen Kerpen gab es eine Niederlage.

TuS Mechernich – Blau-Weiß Kerpen 0:1 (0:1). Die Platzherren haben das erste von insgesamt vier aufeinanderfolgenden Duellen gegen direkte Rivalen im Abstiegskampf verloren und stecken damit mehr denn je im Tabellenkeller fest. Ein frühes Tor nach einem Freistoß besiegelte die Niederlage für das Team von Nico Hohn, das anschließend erfolglos anrannte.

Personalsorgen

Mit Tobias Groß und Kevin Mießeler musste die TuS die komplette Innenverteidigung ersetzen. Da mit André Beaujean ein weiterer Defensivmann ebenfalls ausfiel, feierte Tobias Lebert überraschend sein Comeback. Neuzugang Sekou Keita gab sein Startelfdebüt in der Bezirksliga. An der Umbesetzung im Abwehrzentrum lag es am Ende nicht, dass die Partie verloren wurde. Beide erledigten ihre Aufgabe hinten mehr als zufriedenstellend und wären vorne um ein Haar Torschütze geworden.

Lässt seinem Ärger freien Lauf und ihn am Ball aus: Mechernichs Spieler Sven Lepartz.

Lässt seinem Ärger freien Lauf und ihn am Ball aus: Mechernichs Spieler Sven Lepartz.

Pech im Abschluss

Vor allem Tobias Lebert hätte bei seiner Rückkehr zum Helden werden können. Stand dem möglichen 1:1 nach einer knappen Stunde noch ein Kerpener im Weg, war es in der Schlussphase der rechte Pfosten, der den Routinier verzweifeln ließ. Mit Entscheidungen des Unparteiischen hadern musste dagegen Tom Lengersdorf, dessen Treffer vor der Pause wegen einer vermeintlichen Abseitsposition beziehungsweise eines unerlaubten Körpereinsatzes gegen den Verteidiger aberkannt wurden. „Aus meiner Sicht war es ein handelsüblicher Zweikampf und ein reguläres Tor“, kommentierte Nico Hohn.

Parade des Tages

In der stärksten Mechernicher Phase um die 60. Minute herum wuchs Kerpens Schlussmann Lukas Thiel über sich hinaus und verhinderte mit einem Wahnsinnsreflex gegen Jonas Hohn den Gleichstand, der zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen wäre.

Mit einer Hand lenkte Thiel den Ball, der aus ganz kurzer Distanz auf ihn zugeflogen kam, spektakulär ins Toraus und durfte sich hinterher zu Recht selbst feiern.

Permanente Aufregung

Die Begegnung bot typischen Abstiegskampf: nur wenige fußballerische Glanzlichter, dafür zahlreiche Duelle mit Haken und Ösen und viele verbale Einmischungsversuche von draußen. Kerpens Trainer übertrieb es aus Sicht des nicht immer souveränen Schiedsrichters mit seinen Kommentaren und sah deshalb im zweiten Abschnitt Gelb-Rot. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff folgte ihm sein Spieler Louis Rommerskirchen, der gegen Tim Schreiter zur Notbremse gegriffen hatte und dafür glatt Rot erhielt.

Sah Lichtblicke: Trainer Nico Hohn (r.) mit „Co“ Marcus Georgi.

Sah Lichtblicke: Trainer Nico Hohn (r.) mit „Co“ Marcus Georgi.

Das sagt der Trainer

„Trotz der vielen Ausfälle und der Niederlage habe ich heute einige Lichtblicke gesehen. Leider haben wir es nicht geschafft, ein Tor zu erzielen, was auch mit qualitativen Mängeln zusammenhängt“, sagte Coach Nico Hohn.

Das sagen wir

Mechernich hätte gegen einen unangenehmen Kontrahenten, der sich gut auf die Platzverhältnisse eingestellt hatte, am Ende einen Zähler verdient gehabt. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit und eine frühe Unaufmerksamkeit wurden den Gastgebern zum Verhängnis.


Sötenich verlässt die Abstiegsränge

TuS Langerwehe – TuS Zülpich 1:1 (1:0). Nach zwei Dreiern zum Start mussten sich die Gäste diesmal mit einem Zähler begnügen, auch wenn David Sasse dies schwerfiel. „Mit einem Punkt bin ich grundsätzlich nie zufrieden, auch heute war mehr für uns drin“, resümierte der Übungsleiter, der in der Schlussphase seinen letzten Joker zog und den kopfballstarken Dustin Oellers ins Angriffszentrum schickte. Die Maßnahme blieb zwar ohne den gewünschten Erfolg, doch immerhin durften sich die Römerstädter damit trösten, den Rückstand durch Diza-Arnold Lutete aus dem ersten Abschnitt noch egalisiert zu haben. Marlon Große traf eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff mit einem Freistoß unter die Querstange zum 1:1. Mit etwas mehr Glück hätte der erste Zülpicher Treffer auch schon früher fallen können, doch das Votum des Unparteiischen fiel im Gegensatz zu dem seines Assistenten zu Ungunsten der Gäste aus. „Der Linienrichter hat nach einem Foul an Thomas Leßenich die Fahne gehoben, aber der Schiedsrichter hat sich dieser Meinung nicht angeschlossen“, haderte Sasse, für den die Situation klar war: „Für mich war es ein Elfmeter.“ Davon abgesehen taten sich die Zülpicher gegen den tief stehenden Konkurrenten schwer, effiziente Lösungen zu finden und trafen darüber hinaus in wichtigen Szenen die falschen Entscheidungen. So spielte Devin Nikisch, anstatt aus kurzer Distanz selbst den Abschluss zu suchen, den Querpass, der nicht den gewünschten Adressaten fand. Nach dem Seitenwechsel verpasste Luca Ohrem ein mögliches Erfolgserlebnis, weil er sich den Ball zu weit vorgelegt hatte und somit am Abschluss gehindert werden konnte.

SV Bessenich – Kurdistan Düren 1:3 (0:0). Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Ahmet Anka reichte der Rhenania nicht, um etwas Zählbares aus der Begegnung mitzunehmen. „Kurz danach verpassen wir das 2:1, das im direkten Gegenzug den Dürenern gelingt“, berichtete Trainer Artur Mezler. Aus seiner Sicht ereignete sich in der Anfangsphase eine vorentscheidende Szene, als der Ex-ETSC-Spieler Salifu Krubally nach einem Foul an Marvin Iskra nicht die Rote Karte sah und so später die Führung für die Gäste erzielen konnte. „Aus meiner Perspektive ist er ganz klar letzter Mann“, sagte Mezler, dessen Team damit in der Rückrunde weiterhin auf den ersten Punktgewinn wartet.

SV Welldorf-Güsten – SV Nierfeld 4:0 (2:0). „Weder wir noch der Gegner wissen, warum wir hier 0:4 verloren haben, denn abgesehen von unserem miserablen Start haben wir viele gute Aktionen gehabt“, analysierte Co-Trainer David Kremer, dem lediglich die fehlende Gier vor dem gegnerischen Gehäuse sauer aufstieß. „Wir erobern im Mittelfeld die Bälle und spielen dann schön in die Tiefe, aber schaffen es einfach nicht, uns zu belohnen“, kritisierte der Assistent von Dominik Peiffer. Der Coach selbst musste sich aufgrund der zahlreichen Ausfälle als Ersatzspieler auf die Bank setzen, kam jedoch nicht zum Einsatz. Ein Beleg für den unvorteilhaften Auftritt der Schwarz-Weißen war das 0:2 direkt vor der Pause, als Florian Post – vom Gegner unter Druck gesetzt – ein klassisches Eigentor unterlief. In der zweiten Hälfte nutzte die Heimelf zweimal den sich bietenden Raum, um alles klarzumachen.

SV Sötenich – SC Brühl 3:2 (1:2). In einem hart umkämpften Spiel, in dem der SVS von starken Brühlern laut Christian Hammes „streckenweise an die Wand gespielt“ wurde, stand für die Grün-Weißen der dritte Erfolg in Serie und damit verbunden der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Jens Knebel, Martin Schmitz, der später noch die Rote Karte sah, und Dennis Jäckel trafen in Nettersheim für Sötenich. (bra)

KStA abonnieren