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HandballHSG Euskirchen gewinnt zum Saisonauftakt einen echten Thriller

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Euskirchens Spieler Jarl Schramm wird beim Wurf am Trikot gezogen.

Ging oft dahin, wo es wehtat: Jarl Schramm.

Das Siegtor von Tobias Schmitz gegen BTB Aachen II fällt fünf Sekunden vor Schluss. Der TV Palmersheim verliert das erste Saisonspiel.

HSG Euskirchen – BTB Aachen II 27:26 (14:13). Wenn dieser Handball-Thriller zum Saisonauftakt das Maß aller Dinge für die restliche Spielzeit ist, kann man nur die dringende Empfehlung aussprechen, die Partien der HSG Euskirchen zu besuchen, sofern man nicht unter einer Herzschwäche leidet. Das Siegtor durch Tobias Schmitz fiel fünf Sekunden vor der Schlusssirene, der Jubel war entsprechend groß. „Mit dem Tor hat Tobi sich für seine Leistung heute belohnt“, meinte dazu HSG-Trainer Frank Rösgen.

Der Sieg gegen Oberliga-Absteiger Aachen II war aber auch viel mehr: Die HSG hat nicht nur einen Aufstiegskandidaten geschlagen und gezeigt, dass sie gegen die Favoriten in der Liga mithalten kann, sondern auch bewiesen, einen solchen Gegner zeitweise zu dominieren. Gleichzeitig war das knappe Ergebnis aber auch kein Grund, sich nun zu überschätzen.

An der Siebenmeter-Quote will Rösgen mit seinem Team arbeiten

Oder wie Rösgen es ausdrückte: Er habe während des Spiels auch Dinge gesehen, die noch verbessert werden müssen. Konkret sprach er da die Siebenmeter-Quote an. „Das war ein Manko“, sagte er. Oder wie es ein Zuschauer nach dem Spiel vor der Halle ausdrückte: Wäre die Quote besser gewesen, wäre das Spiel früher entschieden gewesen.

Frank Rösgen jubelt, seine Spieler schauen noch ungläubig. Im Vordergrund blickt der Torwart von Aachen traurig drein.

Die Freude muss raus bei HSG-Trainer Frank Rösgen.

Das ist natürlich nur Spekulation, beinhaltet aber auch ein Fünkchen Wahrheit. In der ersten Halbzeit hatte sich die HSG gleich mehrfach einen Vorsprung von vier Toren herausgearbeitet (6:2, 8:4, 13:9). Dennoch ging es nur mit einem knappen Vorsprung in die Pause, aus der das Rösgen-Team dann ein wenig kopflos herauskam und schnell zum ersten Mal in Rückstand geriet. „BTB hat in der zweiten Halbzeit in der Defensive ganz andere Impulse gesetzt“, fand Euskirchens Trainer.

Euskirchen und Aachen zeigen defensiv unterschiedliche Gangarten

Fortan wurde das Spiel zum echten Krimi, die Führung wechselte hin und her. Besonders Euskirchens Torhüter André Jonas verzweifelte in seinem Kasten. Gleich mehrfach rettete er spektakulär, teilweise sogar doppelt, weil er auch Nachwürfe erfolgreich abwehrte. Doch die Offensive scheiterte in dieser Phase mehrfach durch Fehlwürfe oder am gegnerischen Schlussmann.

Auffallend waren die unterschiedlichen Gangarten beider Teams. Die Aachener Spieler gingen in der Defensive durchaus robuster zu Werke und stoppten Euskirchener Angriff oft mit Foulspielen. War Euskirchen zu brav? „Vielleicht waren wir auch einfach cleverer“, formulierte es Rösgen, der es einzig und allein bedauerte, dass er den Ersatzspielern so wenig Spielzeit geben konnte. „Die Spieler auf der Platte haben ihre Sache einfach so gut gemacht. Ich will deshalb auch keinen herausheben“, sagte Rösgen, der sich freute: „Wir haben die magische Grenze von 26 Gegentoren eingehalten. Damit gewinnst du jedes Spiel.“

HSG Euskirchen: Gebertz, Jonas – Müller, Jansen, Bünder (4), Klocker, Gast (2), Schöndube, Drehsen, Schwarzbach (1), Henzel (9), Schmitz (9/2), Schramm (2/2), Klein, Maheswaran.


Birkesdorf nutzt Palmersheimer Fehler konsequent aus

Oberliga 1: TV Birkesdorf TV Palmersheim 35:27 (16:10). Nicht gut in die Saison gestartet ist der TV Palmersheim. „Birkesdorf hat uns gezeigt, wie es geht und wenig Fehler gemacht“, sagte Trainer Peter Trimborn. Im Gegensatz zu seiner Mannschaft, deren technische Unzulänglichkeiten in dieser Partie gnadenlos ausgenutzt wurden. „Es gab Aufs und Abs, aber mehr Abs“, fasst es Trimborn zusammen. Hinzu kamen Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr.

Palmersheim hatte zwar eine volle Bank, es fehlten aus privaten Gründen aber doch ein paar Spieler, darunter auch Spielmacher René Lönenbach, der Vater geworden ist. „Marco hat gut gewechselt, die Motivation war auch da“, lobte Trimborn seinen Mittrainer Marco Mayer.

In der Trainingswoche will man die Fehler konkret ansprechen, um sie abzustellen, und auf das Positive, das man gesehen hat, aufbauen. „Vielleicht war auch ein wenig Nervosität mit im Spiel“, sagte Trimborn. Vor dem Heimspiel gegen Weiden II müsse man zwei Schippen drauflegen, auch wegen des überraschend hohen Siegs des kommenden Gegners gegen Fortuna Köln.