Fußball-Kreisliga ADem SSV Lommersum gelingt der zweite Derbysieg in sechs Tagen

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Lommersums Marcel Ebel hat den Ball und wird von zwei Gegenspielern bedrängt. Ein Mitspieler hinterläuft Ebel.

Erzielte das erste Tor der Partie und brachte Lommersum damit auf die Siegerstraße: Marcel Ebel (am Ball).

Bestes Team in der Gemeinde ist nach Siegen gegen Weilerswist und D-H-O die Eintracht aus Lommersum. Es war ein feuriges Spiel.

SSV Lommersum – D-H-O 4:2 (1:0). Auch im zweiten Gemeinde-Derby innerhalb von sechs Tagen hatte der SSV Lommersum klar die Nase vorne. Die Mannschaft von Trainer Philipp Henn ist mit jetzt fünf Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde und eroberte die Tabellenführung, weil die SG Dahlem-Schmidtheim beim SC Roitzheim über ein 1:1 nicht hinauskam. Vor toller Kulisse fand am Freitagabend Lommersums Heimspiel gegen die Nachbarn, die Sportfreunde aus Derkum-Hausweiler-Ottenheim, statt.

Den stärksten Auftritt im ersten Durchgang hatte aus Sicht der Gäste deren Fanblock. Als beide Mannschaften im geschlossenen Verbund auf den Kunstrasenplatz einliefern, zündeten ein paar angereiste Fans blau-weiße Bengalos und sorgten damit für Aufsehen. Es war allerdings viel Rauch um nichts. Bei der Mannschaft von Alexander May zündete nicht viel. Von der ersten Sekunde an dominierte Lommersum und machte mächtig Druck auf das Tor von Dominik Schöpfer.

Missgeschick von Dominik Schöpfer ausgerechnet beim Heimatverein

Nach einer Hereingabe von der linken Seite und einem Abstimmungsfehler zwischen Abwehr und Torwart erzielte Lommersums Marcel Ebel nach 22 Minuten das längst überfällige Führungstor. Es blieb der einzige Treffer der Hausherren in Hälfte eins. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor hätten die Henn-Schützlinge mit einem deutlich höheren Führungsergebnis in die Pause gehen können.

Torwart Dominik Schöpfer trinkt aus einer Flasche.

War am Führungstreffer seines Heimatvereins Lommersum nicht unbeteiligt: D-H-O-Schlussmann Dominik Schöpfer.

Gäste-Trainer Alexander May drückte es so aus: „Lommersum wollte im Derby viel mehr. Sie waren heiß und kämpferisch viel stärker gegen den Ball. Jede Ecke, jeder Freistoß, jede Hereingabe kam scharf vor unser Tor.“ Philipp Henn sagte: „In der ersten Halbzeit hätte D-H-O ein Tor verdient gehabt. Wir lassen zwei gute Chancen liegen.“

Vom Anschlusstreffer ließen sich die Lommersumer nicht beirren

Kurz nach dem Wiederanpfiff erhöhte Andreas Struve in der 49. Minute auf 2:0. Einer der vielen Konter-Versuche von D-H-O landete in der 62. Minute im Tor: Adrian Hajdini verkürzte auf 1:2. Davon ließen sich die bärenstarken Lommersumer aber nicht beirren. Jan-Niklas Runkel (66.) und Timo Bong per Strafstoß (80.) schraubten das Ergebnis auf 4:1 in die Höhe.

In der Nachspielzeit verkürzte Fabian di Stefano zum 2:4-Endstand (90.+1). Sein Trainer May, der sich wegen Personalnot in der 80. Minute wieder selbst einwechselte, sprach von einer verdienten Derby-Niederlage: „Wir wollten uns auf unsere Konter verlassen, aber das ist uns nicht gelungen. Wenn wir Torchancen hatten, haben wir sie nicht gut zu Ende gespielt. Ein enttäuschendes Spiel von uns. Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen.“ Das verlorene Kräftemessen in der Gemeinde Weilerswist wird laut May „noch mindestens eine Woche wehtun“.

Lommersum gewinnt das Derby und erobert die Tabellenspitze

Philipp Henn war überglücklich: „Zwischenzeitlich waren wir etwas unruhig. Das dürfte auf die Anspannung zurückzuführen sein. In der zweiten Halbzeit war meines Erachtens das Übergewicht auf unserer Seite. Daher war es ein absolut verdienter Sieg für uns. Die Kombination aus Derbysieg und der Eroberung der Tabellenspitze ist natürlich klasse. Aber auch ein Indiz dafür, dass sich die harte Arbeit der Spieler lohnt.“

Fans der Sportfreunde D-H-O stehen hinter dem Zaun und zündeten Bengalos an.

Viel Rauch um nichts: Die D-H-O-Fans zündeten Bengalos.

Für die Sportfreunde aus D-H-O stehen vor der Winterpause noch die Partien gegen Schönau und Ländchen/Sieberath an. „Gegen Schönau wird es eine Wundertüte. Die sind wie wir. Da ist alles oder nichts möglich. Ich rechne mit einem offenen Schlagabtausch und einem Gegner, der gut eingespielt ist. Wir wollen nach Möglichkeit mit sechs Punkten in die Winterpause gehen.“


Spiel ohne Sieger: Erst führt Mechernich 3:0, dann Flamersheim 5:3

SC Roitzheim – SG Dahlem-Schmidtheim 1:1 (0:1). In der 27. Minute erzielte Niklas Hahn die Führung der Gäste. In der Nachspielzeit (90.+7) machte Roitzheims Michal Jedrowski den späten Ausgleich per berechtigtem Elfmeter. „Wir haben das Spiel 80 Minuten dominiert, mit etlichen hochkarätigen Chancen. Kurz vor Schluss wurden wir nervös, lassen Roitzheim ins Spiel kommen. Der Ausgleich fühlt sich wie eine Niederlage an“, sagte Dahlems Trainer Marcel Timm. SG Flamersheim/Kirchheim – TuS Mechernich 5:5 (2:3). Die Mechernicher führten nach Toren von Fabrice Stallzus (11., 18.) und Tobias Hoss (33.), ehe FlaKi die Partie durch ein Eigentor von Kevin Miesseler (36.), Jan Plützer (42.), Timo Jäntgen (47.), Johannes Reutershan (49.) und erneut Plützer (65.) zu einer 5:3-Führung auf den Kopf stellte. Mechernich gab sich nicht auf und schaffte in einer wilden Begegnung dank der Treffer von Hoss (69.) und Georg Härtinger Castillo (84.) noch den 5:5-Ausgleich.

Marcus Georgi, der Cheftrainer Nico Hohn vertrat, sagte: „Der Ausgleich zeigte unsere gute Moral, allerdings kann es nicht sein, dass wir immer fünf Tore schießen müssen, um einen Punkt mitzunehmen. Wir kriegen zu viele Gegentore, daran müssen wir arbeiten.“ Mechernichs Tobias Flimm ergänzte: „Das Spiel war eine Achterbahn der Gefühle. Am Ende war das Unentschieden gerecht.“ TuS Zülpich II – TuS DJK Dreiborn 3:1 (2:0). Die Zweitvertretung des TuS Zülpich bleibt dem Spitzenduo Lommersum und Dahlem-Schmidtheim auf den Fersen. Daniel Esser (38.) und Sebastian Zaun (44.) brachten die Gastgeber in Führung. Nach der Pause erhöhte Laurenz Hack auf 3:0 (52.), ehe Dreiborns Tom Albrecht den alten Abstand wieder herstellte (57.) TSV Schönau – SSV Weilerswist 2:1 (1:0). Als alles schon wie ein Unentschieden aussah, schlug Schönaus Jacek Hoppe mit seinem ersten Saisontor in der vierten Minute der sieben Minuten währenden Nachspielzeit zu. Sein 2:1 bedeutete den Sieg für Schönau. Der TSV war auch durch Norbu Naktsang in Führung gegangen (38.). Weilerswists Björn Büscher erzielte den Ausgleich (76.). Die Heimspiele des SV Sötenich gegen Schöneseiffen und Ländchen-Sieberath gegen Bliesheim fielen wegen Platzsperren aus. Bereits am kommenden Freitagabend (17. November) empfängt der SC Roitzheim den SV Frauenberg.

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