Handball-VerbandsligaTV Palmersheim als „Sieger der Herzen“

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René Lönenbach war auf Seiten des TV Palmersheim der treffsicherste Spieler.

Stolberg – Verbandsliga Herren: Stolberger SV – TV Palmersheim 26:22 (13:10). Als nach dem Spitzenspiel ein lautes und zwei Minuten langes „Sieger der Herzen“ in einer brachialen Lautstärke von der Tribüne der Sporthalle in Stolberg hallte, bekamen die Spieler des TV Palmersheim Gänsehaut. Sie schauten erschöpft und leicht enttäuscht auf den D-Block, wo gut 50 Fans der Rot-Weißen auch nach dem Spiel noch für mächtig Alarm sorgten und das Auswärtsspiel stimmungsmäßig zu einem Heimspiel machten. Es sollte an diesem Abend vor insgesamt 220 Zuschauern aber nicht sein. Die couragiert auftretenden Gäste unterlagen Stolberg trotz großem Kampf in einem hochemotionalen Handballspiel.

Das Wichtigste zuerst

Im Duell der besten Offensive (Stolberg) und der besten Defensive (Palmersheim) war am Ende ein Mann entscheidend: Yannik Töws. Der Torhüter der Stolberger war der große Rückhalt seiner Mannschaft. Gleich reihenweise ließ er Palmersheims Werfer verzweifeln. Das pushte sein Team und sorgte letztlich dafür, dass der Tabellenführer mit dem TVP einen ersten Konkurrenten auf Platz eins auf fünf Punkte distanzierte.

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Schon früh war das Trikot von Lukas Königshoven zerrissen - und war begehrtes Zerrobjekt bei Stolberg.

Das fiel auf

Im direkten Vergleich der beiden Topwerfer gab es anhand der Trefferquote ein Unentschieden. Stolbergs Joshua Frauenrath traf genau wie sein Gegenüber René Lönenbach zehnmal. Dem Rechtaußen Frauenrath gehörten die Anfangsminuten, denn er erzielte die ersten vier Tore seines Teams. Seine Mitspieler suchten ihn in der Folge immer wieder, sodass er seine Sprungkraft und Raffinesse bei den Würfen mehrfach unter Beweis stellte. Auf der anderen Seite war René Lönenbach an allen Ecken und Enden zu finden. Vier seiner fünf Siebenmeter brachte er im Tor unter. Kurz vor und kurz nach der Halbzeit hatte man das Gefühl, als wäre Lönenbach derjenige, der die Partie drehen könnte. Ein Lönenbach alleine reichte aber an diesem Abend nicht.

Wenig Torgefahr im ersten Durchgang

Palmersheims Wurfquote im ersten Durchgang war miserabel. Das 6:10 aus Palmersheimer Sicht von Nils Schouren fiel nach knapp 22 Minuten. Es war erst der zweite Treffer aus dem Spiel heraus. Palmersheim lief dem Rückstand auf Dauer hinterher und schaffte nur noch kurz nach der Pause den Anschluss bis auf einen Treffer zum 13:12.

Geschriebenes sollte auch gelebt werden

In der Sporthalle am Glashütter Weiher hängen fünf große Banner mit den Schlagworten: Respect, Sacrifice (Opfer), Passion (Hingabe), Focus, Attitude (Einstellung). Schlagworte, die der Verein an diesem Abend nur bedingt verinnerlicht hatte. Gerade der Respekt gegenüber dem Gegner kam speziell von der Bank aus deutlich zu kurz. Das gesamte Auftreten, besonders aus dem Trainerteam, sowie das Legen von Störfeuern und damit auch die Einflussnahme auf das Spiel waren alles andere als oberligareif. Besonders auf Lukas Königshovens Trikot hatten es die Gegner abgesehen. Das war schon früh zerrissen, wurde notdürftig geklebt, war aber im Anschluss immer wieder Ziel seiner Gegenspieler. Nach dem Spiel kam es auch noch zu einer Rangelei.

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Das sagt der Trainer  

Palmersheims Trainer Peter Trimborn sprach die Kritikpunkte an, zollte seiner Mannschaft aber auch großen Respekt. „Wir haben das Spiel heute durch unsere durchwachsene Wurfquote verloren. Es waren bestimmt 15 Bälle dabei, bei denen sich der heimische Torwart auszeichnen konnte. Dennoch war die Moral in der Truppe das ganze Spiel über gut und wir haben allen Widrigkeiten getrotzt. In meinen Augen waren wir heute nicht viel schlechter als der Gegner und können stolz auf uns sein, so einen guten Fight abgeliefert zu haben. Wir gehen hier wirklich als Sieger der Herzen weg.“

TV Palmersheim: Trimborn, Moritz Königshoven, Fiedler (1), Sodies, Winter, Schöller, Blesse, Lönenbach (10/4), Schouren (5), Christian Müller, Schneider (2), Bernads, Jannis Grevelding (2), Lukas Königshoven (2).

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