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Sportlerwahl 2021Einfach nur die Oma mit dem Rad besucht

Lesezeit 2 Minuten

Liebt Höhenmeter: Leonard Borgmann.

Euskirchen – Einfach mal die Oma besuchen. So wie das ein braver Enkel eben so macht. Im Falle von Leonard Borgmann ist das aber nicht so einfach. Denn die Großmutter des Radathleten lebt auf Mallorca.

Zwei Jahre hatte Leonard Borgmann seine Oma nicht mehr gesehen, als er sich im Mai, nur einen Tag nach seiner mündlichen Abiturprüfung, mit dem Fahrrad auf den Weg zu ihr machte. Das Zeitfenster war knapp, denn zwei Wochen später war seine Abiturfeier. Dennoch nahm der damals erst 17-Jährige Umwege in Kauf, fuhr von Euskirchen erst nach Mainz zu Freunden, dann nach Freiburg und im Anschluss in die Schweiz. Von dort ging es über die französischen Alpen und – weil er die Höhenmeter liebt – über die Pyrenäen bis nach Barcelona, von wo er mit der Fähre übersetzte. Auf Mallorca folgten die letzten 60 Kilometer. Zurück ging es mit dem Flugzeug.

Mit Zelt und Schlafsack

Der 17-Jährige – mittlerweile ist er volljährig – hatte sich übrigens nur mit Zelt, Schlafsack und Isomatte auf die etwa 1900 Kilometer lange Tour gemacht. Inmitten der dritten Corona-Welle musste er an den Grenzen PCR-Tests machen, was für ihn als Minderjähriger nicht immer so einfach war.

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Der Euskirchener, der mittlerweile zum Studium der Wirtschaftswissenschaften nach Frankfurt gezogen ist, hat im vergangenen Jahr 12 000 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt und 126 000 Höhenmeter überwunden. „Das ist ein gutes Verhältnis“ findet Borgmann.

Verletzungen und Corona

Auf echte Rennen mit dem TuS Kreuzweingarten-Rheder musste er wegen Corona verzichten. Hinzu kamen ein Bänderriss am Knöchel im Frühjahr und eine Corona-Infektion im Herbst.

Und weil Borgmann sportbegeistert ist – 2021 war er an 206 Tagen sportlich aktiv – plant er, im Oktober am Mainova-Marathon in Frankfurt teilzunehmen. „Ich weiß auch nicht, woher die Motivation kommt“, sagt er.