Sportlerwahl 2023Drei Remis zum Aufstieg: U17 der JSG Erft ist in der Mittelrheinliga

Lesezeit 3 Minuten
Aryan Suthaharan (l.) freut sich mit seinen Mitspielern über sein Tor.

Dass die U17 der JSG Erft in die Mittelrheinliga aufgestiegen ist, ist für den Trainer eine Sensation.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: die U17 der JSG Erft 01 Euskirchen.

Drei Spieltage vor Ende der abgelaufenen Bezirksligasaison 2022/23: Die B-Junioren der JSG Erft 01 Euskirchen trennte nur noch ein Sieg vom Aufstieg. Doch das Team von Trainer Marcel Schmitz machte es auf der Zielgeraden noch einmal richtig spannend. Die benötigten drei Punkte, die Tabellenplatz zwei sicherten und den Aufstieg in die Mittelrheinliga besiegelten, holte die Mannschaft über drei Unentschieden.

Samstag, 6. Mai 2023, der letzte Spieltag der Saison. Nachdem die Mannschaft es in den letzten beiden Spielen versäumt hatte, vorzeitig das Ticket für den Aufstieg zu lösen, war klar: Im Finale gegen Verfolger 1. FC Düren II musste gepunktet werden. Die Schmitz-Elf inszenierte einen wahren Krimi und machte letztlich mit einem 1:1 den Aufstieg perfekt.

Aufstieg in die Mittelrheinliga kommt laut Trainer einer Sensation gleich

„Wir haben in allen Spielen der Saison gezeigt, dass wir fußballerisch zu den Topmannschaften der Liga gehören. In einer schwierigen Saison haben wir uns sehr gut entwickelt, uns eine klare Spielidee erarbeitet und diese umgesetzt“, resümierte der Trainer. Seiner Auffassung nach bedeutete der Aufstieg in die Mittelrheinliga angesichts des im Vergleich zu anderen Kreisen erheblich kleineren Einzugsgebietes und der geringeren Leistungsdichte eine Sensation für den Verein und den Kreis Euskirchen.

Viel Zeit, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, blieb Schmitz, der seit 2018 als Jugend-Trainer bei der JSG tätig ist, nicht. Es galt, die große Herausforderung zu meistern, eine schlagkräftige Mittelrheinliga-Truppe auf die Beine zu stellen. Bis zum Trainingsauftakt im Juli hieß es, den Kader rund um die zehn verbliebenen Spieler der Mannschaft aufzufüllen.

JSG-Erft-Übungsleiter setzt auf Spieler aus dem Kreis Euskirchen

Der Aufruf zum Sichtungstraining in den sozialen Medien sowie Kontakte der Spieler zeigten „eine enorme Resonanz, die widerspiegelt, dass wir mit unserer Arbeit bei der JSG in den letzten Jahren nicht viel verkehrt gemacht haben“, befand der 32-Jährige. Viele Rückmeldungen zur positiven Entwicklung des Vereins bestätigten zudem den spürbaren Aufwärtstrend.

Als „Fußballromantiker“ setzt der Übungsleiter auf „einheimische“ Spieler, also auf Kicker aus Vereinen des Kreises Euskirchen und solche mit JSG-Vergangenheit. Wichtig sei ihm gewesen, dass die Spieler sich mit dem Fußballkreis identifizieren. Und natürlich die Einstellung zum Fußball: „Die Jungs müssen brennen. Sie müssen den Sieg wollen.“

Die erfolgsverwöhnte Mannschaft muss Niederlagen hinnehmen

Seine Prognose, dass sein Team in vielen Spielen in der Mittelrheinliga fußballerisch unterlegen sein werde, sollte sich in der Hinrunde bewahrheiten. Die erfolgsverwöhnte, junge Mannschaft musste erstmals Niederlagen, ja sogar eine ganze Niederlagenserie hinnehmen. Plötzlich hießen die Gegner nicht mehr Brauweiler oder Vichttal, sondern 1. FC Köln und Alemannia Aachen. „Trotz der eindeutig erscheinenden Ergebnisse waren wir oftmals spielerisch keinen Deut schlechter als die Gegner, im Gegenteil“, so Schmitz' ständiges Credo nach den schmerzhaften Niederlagen.

Wichtigste Erkenntnis der Hinrunde sei, dass seine Spieler gegen jeden Gegner der Liga mithalten können: „Ich bin absolut überzeugt von der Qualität meiner Mannschaft und sehr stolz darauf, was die Jungs bisher geleistet haben.“ Bestes Beispiel: das 1:1 beim favorisierten Mitaufsteiger Viktoria Köln II. Seiner Philosophie, auch unter Druck spielerische Lösungen zu finden, will der Übungsleiter, der bei seiner Arbeit von Co-Trainer Justin Dietsch sowie Jörg Falkenstein als Torwarttrainer unterstützt wird, treu bleiben.

Fazit nach der Hinrunde: Drei gewonnenen Spielen stehen neun Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. So kam die Winterpause gerade zur rechten Zeit, um neue Kräfte zu sammeln, um das Saisonziel, den Klassenerhalt, zu erreichen. In die Rückrundenvorbereitung startet die JSG mit zwei neuen defensiven Außenbahnspielern. Rückenwind dürfte außerdem der überraschende Sieg beim jüngst von der SG Andernach ausgerichteten Hallenturnier geben, das stark besetzt war.

KStA abonnieren