Sportlerwahl 2023Ein herausragendes Halbjahr für die U17-Mädels des VfL Kommern

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Die U17-Mannschaften des VfL Kommern und des 1. FC Köln stehen gemeinsam im Tor und lassen sich fotografieren.

Erinnerungsfoto von einem der Saisonhöhepunkte: Im Halbfinale des FVM-Pokal traf der VfL Kommern (dunkle Trikots) auf den 1. FC Köln.

Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Die weibliche U17 des VfL Kommern.

Kommern ist nicht nur als eines der schönsten Fachwerkdörfer des Rheinlandes bekannt. Auch das Thema Förderung von Mädchen- und Frauenfußball spielt in dem kleinen Eifeldorf traditionell eine große Rolle. Mannschaften der A- bis E-Juniorinnen nehmen erfolgreich am Spielbetrieb teil. Und seit der laufenden Saison auch wieder ein Frauenteam. Wegen seiner engagierten Jugendarbeit ist der VfL Kommern breit aufgestellt und berichtet über großen Zulauf von Spielerinnen aus dem gesamten Kreis Euskirchen.

Zuletzt hat sich die seit Jahren sehr erfolgreich spielende Mannschaft der B-Juniorinnen in den Mittelpunkt des fußballerischen Interesses auch über die Grenzen des Kreises hinaus gespielt. Das von Sascha Wagner, dem Frauen- und Mädchenbeauftragten des VfL, trainierte Team beendete die Mittelrheinligasaison 2022/23 auf einem überragenden zweiten Platz. Und das bereits zum zweiten Mal in Folge als B-Jugend, zuvor bereits zweimal als C-Jugend-Mannschaft. Das Gros der Mannschaft, die aus etwa 20 Akteurinnen besteht, spielt bereits seit fünf Jahren zusammen.

Nur Alemannia Aachen war besser als der VfL Kommern

Auf ihrem Weg zur Vizemeisterschaft fegten die VfL-Kickerinnen namhafte Gegner wie Fortuna Köln und Bergisch Gladbach vom Platz. Geschlagen geben mussten sie sich lediglich Ligaprimus Alemannia Aachen. Die Bilanz: 55 erzielte Tore, elf Gegentreffer. Unter dem Strich ein um vier Tore besseres Torverhältnis als es der Tabellenerste Aachen aufweisen konnte. Besonders treffsicher zeigten sich beim VfL Torschützenkönigin Jana Opgenorth (10), Maja Eichel (8), Nele Wagner (7) und Lisann Wassong (5). Opgenorth, Wagner und Abwehrspielerin Helena Schorn weckten mit ihren Leistungen das Interesse des Fußballverbandes und nahmen am Länderpokal, einem Sichtungsturnier für Nachwuchstalente, teil.

Welcher der drei Höhepunkte der vergangenen Saison denn nun der herausragendste war, darauf will Sascha Wagner sich nicht festlegen. Der zweite Platz in der Mittelrheinliga, den seine Mannschaft zum vierten Mal in Folge erreichte? Oder die zehntägige Osterferien-Tour nach Spanien? Als seine Schützlinge an einem stark besetzten Turnier nahe Barcelona teilnahmen und sich erst im Finale im Elfmeterschießen dem klassenhöher spielenden Regionalligisten Menden geschlagen geben mussten. Und das, ohne ein einziges Gegentor im gesamten Turnierverlauf kassiert zu haben.

Zum Halbfinale des Mittelrheinpokals kam der 1. FC Köln

Oder war es der 10. Mai 2023, der Tag, an dem das „Spiel des Jahres“, wie Wagner das Halbfinale im FVM-Pokal bezeichnete, stattfand? Der VfL hatte das große Los gezogen. Der Gegner war kein Geringerer als der Tabellendritte der Bundesliga West/Südwest, der 1. FC Köln, der mit 15 Spielerinnen nach Firmenich reiste. Die Auswirkungen des Nordostatlantik-Tiefs „Zoltan“ hatten den Rasenplatz von Firmenich unter Wasser gesetzt und über den Anpfiff der Partie wurde erst am Morgen des Spieltages entschieden. Trotz des Unterschieds von zwei Ligen und einer 0:10-Niederlage zogen sich die Wagner-Schützlinge vor 400 dem Regen trotzenden Zuschauern mehr als achtbar aus der Affäre.

Das Spiel bleibt unvergessen. „Da hat man den mannschaftsübergreifenden Zusammenhalt gesehen und gefühlt“, erinnert sich der Übungsleiter, der sich lobende Worte des gegnerischen Trainers für die offensive, mutige Spielweise seiner Mannschaft abholte. Ein großer Erfolg, der den eingeschlagenen Weg des VfL, den Mädchenfußball im Kreis voranzutreiben, bestätige, so der Coach.

Seit der laufenden Spielzeit spielt der Großteil der ehemaligen B-Juniorinnen in der neu gegründeten Frauenmannschaft. Dass diese in der Kreisliga starten musste, spiegelt, auch sportlich gesehen, den Neuanfang wider. Die Herausforderung, sich an die Gegner, die nicht mehr Aachen oder Köln heißen, anzupassen, ist gelungen. Mit dem ambitionierten TuS Zülpich liefern sich die jungen VfL-Spielerinnen in der laufenden Saison einen packenden Zweikampf um den Aufstieg in die Bezirksliga.

Aber auch das A-Juniorinnen-Team, in dem drei der erfolgreichen ehemaligen B-Juniorinnen spielen, schlägt sich beeindruckend und überwintert punktgleich mit dem Tabellenersten, SC Rheinbach, auf dem zweiten Platz der Bezirksliga.

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