Neue Bushaltestellen in HellenthalDie dunklen Holzbuden sind Geschichte

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Über die neue Transparenz der Wartehäuschen im Hellenthaler Nahverkehr freuten sich Armin Holzem (v.l.), Rudolf Westerburg und Dr. Norbert Reinkober.

Über die neue Transparenz der Wartehäuschen im Hellenthaler Nahverkehr freuten sich Armin Holzem (v.l.), Rudolf Westerburg und Dr. Norbert Reinkober.

Hellenthal – Aus Alt mach Neu, statt Holz dominiert nun Glas. 18 der alten, in die Jahre gekommenen, dunklen Wartehäuschen sind in den vergangenen zwei Jahren durch moderne, transparente Wetterschutzhäuser ersetzt worden. Rund 300 000 Euro kostete die Maßnahme bei einer Förderquote von 90 Prozent. 274 000 Euro wurden also durch den Nahverkehr Rheinland (NVR) bezahlt.

Bei einer symbolischen Übergabe in Rescheid stellten Bürgermeister Rudolf Westerburg und NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober das Ergebnis vor. Rund 40 bis 45 Jahre alt seien die alten Häuschen gewesen, schätzt Westerburg. „Die waren aus meiner Kinder- und Jugendzeit“, erinnert er sich. Viele Jugendliche hätten die geliebt, da sie sich vortrefflich dazu eigneten, dem elterlichen Blick zu entkommen und heimlich eine erste Zigarette zu rauchen.

„Wenn man kann, sollte man dunkle Ecken vermeiden“

„Damals waren die modern, allerdings hat sich der Umgang mit Kindern geändert“, konstatiert Westerburg. So sei es für die Eltern heutzutage wichtig, dass die Wartehäuschen einsehbar seien und so besser wahrgenommen werden könne, wer sich dort aufhalte.

Konkrete Vorfälle habe es zwar nicht gegeben, doch die gesellschaftliche Wahrnehmung habe sich geändert und für das Sicherheitsgefühl der Eltern seien die transparenten Wartehäuschen besser. „Wenn man kann, sollte man dunkle Ecken vermeiden“, berichtet Westerburg.

2015 wurde die Planung in Angriff genommen, teilte Westerburg mit. Der Umbau habe vor allem im Jahr 2019 stattgefunden. Auch wenn die Planungshoheit in Hellenthal gelegen habe, seien die Planer des NVR unterstützend tätig geworden. Ganz ist es allerdings noch nicht gelungen, sämtliche alten Wartehäuschen zu ersetzen. „Hellenthal hat 60 Ortschaften und ist damit praktisch eine einzige Streusiedlung“, erläutert Westerburg. So gebe es immer noch etwa sieben der alten Holzhäuser. „Das kriegen wir auch noch hin“, sagt Reinkober.

Barrierefrei gestaltet

Auch wenn oft primär auf den Verkehr in Köln geachtet werde, sei der Verkehr im Umland genauso wichtig. Das Thema Mobilität habe in allen Ortschaften der Gemeinde Hellenthal den gleichen Wert wie in Köln, erläutert der NVR-Geschäftsführer. Die bei dieser Förderung eingesetzten 274 000 Euro seien gut angelegt. „Wenn die Leute in Hellenthal nicht einsteigen können, dann können sie in Köln nicht aussteigen“, machte er deutlich.

Die Erreichbarkeit von Zielen in Köln sei gut, ergänzt Westerburg. So sei eine Eintrittskarte zum Kölner Zoo oder zu einem Konzert oft mit einem Ticket verbunden, mit dem man von Hellenthal aus fahren könne. So sei das Thema „Einsteigen“ auch noch in anderer Hinsicht wichtig.

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Alle vier Haltestellen in Rescheid wurden im Zusammenhang mit der Umbaumaßnahme barrierefrei gestaltet und auch mit einem Orientierungssystem für sehbehinderte Personen ausgestattet. „Ich bin froh, dass wir es in Rescheid haben“, freute sich auch Ratsmitglied Armin Holzem (CDU), der bei dem Termin dabei war.

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