Stellenabbau bei SchoellerBetriebsrat fühlt sich hintergangen

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Ein Mitarbeiter auf dem Werksgelände von Schoeller.

Hellenthal – Tief enttäuscht zeigt sich der Schoeller-Betriebsratsvorsitzende Heinz-Bert Weimbs über das Vorgehen der Geschäftsführung: „Wir fühlen uns hintergangen.“ Man habe gewusst, dass an einem Konzept gearbeitet werde, sagt Weimbs. Sporadisch habe es Informationen gegeben, etwa, dass Kundenbefragungen durchgeführt werden. Doch vom geplanten Stellenabbau und dass dieser bereits 2020 beginnen soll, habe der Betriebsrat nichts gewusst. Die Geschäftsführung, so Weimbs, habe auf ein Gespräch mit den Eigentümern am Donnerstag vergangener Woche verwiesen und den Betriebsrat danach erst am Freitagmorgen vor der Mitarbeiterversammlung informiert.

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Zudem sei den Mitarbeitern im Anschluss an die Versammlung eine Hochglanzbroschüre zu dem Thema in die Hand gedrückt worden. „Die war da ja schon fertig“, sagt Weimbs. Er ärgert sich, „dass eine teure Beraterfirma für die PR“ engagiert wurde: „Wissen Sie, wie viele Rohre wir herstellen könnten für all die Berater, die wir inzwischen haben?“ Weimbs wertet das Vorgehen als Vertrauensverstoß, aus seiner Sicht wird durch die Geschäftsführung nun ein Klima der Angst geschürt, zudem solle nun unter Zeitdruck verhandelt werden.

Selbstverständlich werde man mit der Geschäftsführung sprechen, sagt Weimbs. Jedoch habe sich viel Misstrauen angesammelt – es werde seine Zeit brauchen, das verloren gegangene Vertrauen wiederherzustellen. Mit Blick auf die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat in der Vergangenheit sagt Weimbs, dass das alles auch ganz anders hätte organisiert werden können: „Mit guten, vertrauensvollen Gesprächen von Anfang an hätten wir sicherlich eine saubere Lösung hinbekommen.“(rha) 

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