NeubauprojektAusschuss in Kall gibt grünes Licht für Mehrfamilienhäuser

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Bauprojekte Kall

Auf der Freifläche und dem Nachbargrundstück (r.) sollen die  Mehrfamilienhäuser an der Aachener Straße entstehen.  

Kall – Trotz einiger Bedenken von Anwohnern hat der Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit grünes Licht für den Bau von zwei barrierefreien Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 14 Wohnungen auf zwei Grundstücken an der Aachener Straße in Kall gegeben. Bauherr ist die Firma Lorse & Mahlberg GbR aus Reifferscheid. Mit den Bauarbeiten – für das Projekt muss ein Wohnhaus abgerissen werden – soll im Sommer begonnen werden.

Im Jahr 2020 hatten Lorse & Mahlberg eine Planung nur für das unbebaute Grundstück an der Aachener Straße vorgelegt. Dort sollte ein barrierefreies Mehrfamilienwohnhaus mit elf Wohneinheiten entstehen. Doch die Politik verweigerte seinerzeit ihre Zustimmung und forderte den Bauherrn auf, bei dem Vorhaben auf ein Geschoss zu verzichten und so die Höhe des geplanten Gebäudes zu reduzieren. Außerdem sollte ein Nachweis geliefert werden, dass sich das Vorhaben in die Nachbarbebauung einfügt und das ausreichend Stellplätze angelegt werden können.

Nachbargrundstück in Kall gekauft

In der Zwischenzeit hat die Firma nun auch eines der beiden Nachbargrundstücke erworben und in die Planung miteinbezogen. Das auf dem Grundstück stehende Haus soll abgerissen werden. Die beiden barrierefreien und energieeffizienten Mehrfamilienwohnhäuser haben jeweils zwei Stockwerke und ein Staffelgeschoss. Sie bieten Platz für jeweils sieben Wohnungen.

„Die Wohnungen sind zwischen 70 und 95 Quadratmeter groß“, erklärt Christian Lorse, einer der beiden Gesellschafter. Zwei Aufzüge sorgen dafür, dass die Wohnungen barrierefrei erreichbar sind. Insgesamt 14 Stellplätze sind vorgesehen. „Wir werden in den nächsten Wochen den Bauantrag stellen und hoffen, dass die Baugenehmigung dann im April oder Mai vorliegt“, sagt Lorse.

„Bei der aktuellen Planung wurden die Vorgaben hinsichtlich der Zahl der Geschosse und Höhe der Gebäude berücksichtigt“, erklärt Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Die Planung sei nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 auch noch einmal in puncto Hochwasserschutz überarbeitet worden.

Anwohner in Kall kritisieren Größe der Gebäude

Anwohner hatten in der Sitzung trotzdem ihren Unmut über das Vorhaben geäußert und vor allem die Größe der Gebäude kritisiert. „Die Nachbarn sind der Meinung, dass die geplanten Neubauten zu groß sind für die Umgebung“, sagt der Ausschussvorsitzende Bert Spilles.

„Doch der Investor ist den Auflagen nachgekommen, und wir brauchen dringend Wohnraum“, so Spilles weiter. „Die Bedenken der Anwohner wurden auch nicht von der Politik geteilt“, betont Bürgermeister Esser. Letztlich sprach sich der Ausschuss mit einer Gegenstimme für das Projekt aus.

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Abgelehnt wurde dagegen der Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit sechs Wohnungen im Kaller Geranienweg. Der Kreis Euskirchen hatte im vergangenen Jahr eine Bauvoranfrage für das Projekt abgelehnt. Knackpunkte waren laut Gemeindeverwaltung vor allem die Größe des geplanten Gebäudes sowie die Anordnung der Stellplätze und der Zufahrten.

Die Verwaltung habe daraufhin dem Bauherrn und dem Architekten vorgeschlagen, die Planung an die Nachbarbebauung anzupassen und nur vier Wohnungen vorzusehen. Ende Dezember habe der Bauherr dann zwar eine modifizierte Planung mit einem etwas kleineren Baukörper vorgelegt, aber weiter an den sechs Wohnungen festgehalten. „Die Politik hat dem Vorhaben nicht zugestimmt. Der geplante Baukörper ist immer noch zu groß und die Zufahrt sehr beengt“, führte Esser aus.  

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