Prozessauftakt in Aachen37-Jähriger Mann aus Kall räumt tödlichen Messerangriff ein

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Justitia

Am Aachener Landgericht startete der Prozess gegen einen 37-Jährigen aus Kall.

Kall-Wallenthal/Aachen – Beim Prozessauftakt vor dem Aachener Landgericht hat sich am Montagvormittag auch der 37-jährige Angeklagte geäußert, der am 20. März dieses Jahres im Kaller Ortsteil Wallenthal seinen 46 Jahre alten, vermeintlichen Komplizen mit 16 Messerstichen getötet haben soll.

Er habe rot gesehen und zugestochen, weil der 46-Jährige nach einem Streit Drohungen gegen seine Ehefrau ausgesprochen habe, erklärte der Angeklagte vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Aachen wirft ihm Mord sowie Raub mit Todesfolge vor.

Nach Angaben der stellvertretenden Pressedezernentin am Aachener Landgericht, Richterin Lena Streubel, soll der mutmaßliche Täter zuletzt in Spanien gelebt haben. Der Mann soll familiäre Beziehungen nach Hellenthal haben und erst kurz vor der Tat nach Deutschland eingereist sein. „Die beiden Männer kannten sich schon seit Monaten und sollen ein Geschäft mit Falschgeld in den Niederlanden geplant haben“, berichtet Streubel. Sie hätten in den Niederlanden Falschgeld ankaufen wollen. Unterwegs waren sie mit einem Mietwagen, der in Köln gestanden haben soll.

Opfer hatte 17.100 Euro dabei

„Wie es dazu kam, dass die beiden Männer in Wallenthal anhielten, dafür gibt es bislang keine Erklärung“, berichtet Streubel. Während des Aufenthalts auf einem land- und forstwirtschaftlichen Weg an der Voißeler Straße am Ortsrand von Wallenthal soll der Angeklagte sich dann gegen das Falschgeldgeschäft entschieden und stattdessen das Geld seines Begleiters ins Visier genommen haben. Der hatte 17 100 Euro dabei. Anschließend kam es zwischen den beiden Männern zu einer Auseinandersetzung, in deren Folge der Angeklagte „mit absolutem Vernichtungswillen“, so die Staatsanwaltschaft, 16-mal mit einem 20 Zentimeter langen Brotmesser auf Kopf und Hals des 46-Jährigen eingestochen haben soll.

Beim Versuch, die Leiche im Kofferraum des Wagens zu verstauen, wurde der 37-Jährige von einem Zeugen gestört, der die Polizei informierte. Der Landwirt hatte Verdacht geschöpft und sich das Kennzeichen des Autos notiert. Auf der Flucht soll der 37-Jährige mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Voißel gefahren und dann in einen Waldweg abgebogen sein. Wegen einer Schranke musste er aber schon nach einigen Metern umkehren. Dabei wurde er von zwei Reitern gesehen. Noch am Tattag wurde er im Raum Schmidt festgenommen.

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Beim Prozessauftakt äußerte sich der Angeklagte zur Person und zum Tatvorwurf. „Er gab an, die Stiche mit dem Messer ausgeführt zu haben“, sagt die stellvertretende Pressedezernentin. Anschließend wurden auch Zeugen gehört. Der letzte von fünf Verhandlungstagen ist für Freitag, 27. August, angesetzt.

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