Kommern – Beinahe hätte der Sturm am Sonntag den Blaumänn aus Mechernich einen Strich durch die Rechnung gemacht – schließlich wollte die jecke Truppe am Sonntag im Mechernicher Zug ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

„Wir waren vom Winde verweht“, sagt Ulrich Hermann lachend für die Truppe, die ihren Namen den Blaumännern zu verdanken hat, die sie stets im Zug trägt. Ein Angebot der KG Greesberger aus Kommern rettete die Jubilare.

Ganz unkompliziert ermöglichten die Kommerner ihren Nachbarn, in ihrem Rosenmontagszug mitzugehen. „Man hilft sich gegenseitig“, so Hermann. Und so kam die Litfaßsäule, auf der alle Mottos aus 20 Jahren Blaumänn festgehalten waren, doch noch zum Einsatz. Gerne seien die Themen politisch gewesen – aber stets lokal, nie ging es um Weltpolitik.

Große Party stand im Vordergrund

Trotz der ausgefallenen Züge am Sonntag in Mechernich waren die Blaumänn die Einzigen, die karnevalistisches Asyl in Kommern gesucht hatten. Insgesamt, so die Vorsitzende der Greesberger, zogen 37 Gruppen im Zug mit circa 750 Teilnehmern durch Kommern.

Keine Politik, aber große Party stand bei der Kommerner Maijugend im Vordergrund. Mit dem Thema „Après Ski“ waren die 43 Jugendlichen im Schneedress unterwegs. „Wir brauchen zwei Wagen, weil wir nicht alle auf einen passen“, erzählt Carsten Cönen von der knallbunten Truppe. Ein Wagen sei ein Après-Ski-Stall, die zweite eine Hütte zum Schlafen.

Als Sprecher der Ehrensenatoren übernahm Ortsvorsteher Rolf Jaeck die Begrüßung der Gruppen im Kommerner Zug. Die Senatoren setzen sich aus verdienten Karnevalisten und ehemaligen Tollitäten zusammen und haben seit diesem Jahr einen neuen Wagen. „Wir hoffen, dass er nicht von oben getauft wird – wir wollen das während des Zugs selbst übernehmen“, so Jaeck. Der Wagen stand am Zugstart, wo Jaeck alle Gruppen per Mikrofon begrüßte, bevor sich die Senatoren zum krönenden Abschluss vor der Tollität einreihten und selber durch das knallbunte Spalier aus feiernden Jecken rollten.