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Kommentar

Wahl
Der Kreis Euskirchen braucht Politik für die Menschen und nicht fürs Parteibuch

Ein Kommentar von
2 min
Das Bild zeigt Politiker, die teilweise auf ihr Handy schauen.

Das Smartphone war auch bei der CDU am Wahlabend ein wichtiger Begleiter.

AfD legt deutlich zu, CDU feiert, SPD hält stark dagegen – doch klar ist: Politik im Kreis muss jetzt gemeinsam und ohne Parteitaktik gelingen.

Wenn eine Partei ohne Köpfe, ohne lokale Themen, ohne Wahlkampfmaschinerie auf mehr als 16 Prozent kommt, also 2,5-mal so viel erringt wie 2020, sollte sich die CDU nicht zu laut freuen. Die Christdemokraten können sich zwar als Sieger der Kommunalwahl fühlen, doch Gewinner ist die AfD. Und sich möglicherweise trotz des deutlichen Wahlsiegs in der Oppositionsrolle zu verstecken, wäre das völlig falsche Zeichen.

Und die SPD? Die ist zumindest nicht der Verlierer – im Gegenteil. Wer im Kreis Euskirchen den Negativtrend auf Bundes- und Länderebene stoppt, darf zumindest zufrieden, vielleicht sogar ein bisschen stolz sein. Zumal die Sozialdemokraten weiter den Landrat stellen.

Tom Steinicke

Tom Steinicke

ist in der Redaktion Euskirchen für den Kreis zuständig. Zudem unterstützt er den Lokalsport, ist auf der ständigen Jagd nach Geschichten sowie als Polizeireporter unterwegs. Das Volontariat hat er in...

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Wenn knapp 70 Prozent der Wähler den Kreis bei Markus Ramers in guten Händen sehen, ist das ein klares Statement – auch in Richtung CDU, die mit Sabine Preiser-Marian ein echtes Schwergewicht ins Duell mit dem Amtsinhaber geschickt hat. Gebracht hat es außer einer krachenden Niederlage nichts.

Sowohl für die SPD als auch für die CDU gilt: Weitermachen! Mit Politik für den Kreis. Losgelöst von Parteibüchern, für 200.000 Menschen. Menschen, die teils zurückgewonnen werden müssen, denn da sind ja die 16 Prozent der AfD. Es geht in den kommenden fünf Jahren nur gemeinsam. Das sollte diese Wahl gezeigt haben.

Die möglichen Koalitionsverhandlungen müssen auf Augenhöhe stattfinden, mit Augenmerk auf den Kreis, die Menschen. Und keine parteipolitischen Spielereien oder gar Populismus. Es muss miteinander gearbeitet werden.

Sicherlich muss sich gestritten werden dürfen, aber nur in der Sache. Man darf sich weder an der Person des Landrats abarbeiten noch an Ideologien. Man muss zusammen arbeiten – Kreistag und Kommunen. Herausforderungen für die kommenden fünf Jahre gibt es genug.