Kommunen im VergleichHier verdienen die Menschen im Kreis Euskirchen am meisten

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Eine Frau hält verschiedene Geldscheine in die Kamera, von fünf bis 100 Euro.

Im Jahr 2018 verdienten die Steuerpflichtigen in Weilerswist fast 8000 Euro mehr als die Steuerpflichtigen in Blankenheim.

Das Land hat eine Einkommensstatistik veröffentlicht. Wir erklären, in welcher Kommune im Kreis Euskirchen die Bürger am meisten verdienen – und in welcher am wenigsten.

In Weilerswist verdienen die Bürger im Kreis Euskirchen am meisten, in Blankenheim am wenigsten. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Statistik des Landesbetriebs Information und Technik NRW (IT.NRW) hervor.

Der NRW-weit höchste Durchschnittsverdienst wird in Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss erzielt (69.577 Euro), der niedrigste in Weeze im Kreis Kleve (31.063 Euro). Das Durchschnittseinkommen in den 396 Städten und Gemeinden in NRW beträgt 42.102 Euro.

Nur drei Kommunen im Kreis Euskirchen über Landesschnitt

Im Kreis Euskirchen liegen nur drei Kommunen über diesem Wert: Weilerswist (44.120 Euro, Platz 120 NRW-weit), Bad Münstereifel (43.011 Euro, Platz 152) und Nettersheim (42.921 Euro, Platz 157). Noch mehr als 40.000 Euro verdienen die Menschen 2018 durchschnittlich in Dahlem (41.839 Euro), Mechernich (41.480 Euro) und Zülpich (40.221 Euro).

Es folgen Euskirchen (38.823 Euro), Schleiden (38.805 Euro), Kall (38.070 Euro), Hellenthal (37.257 Euro) und Blankenheim (36.890 Euro), das damit NRW-weit auf Platz 367 (von 396 Kommunen) liegt. Das Durchschnittseinkommen im Kreis Euskirchen liegt bei 40.266 Euro und damit deutlich unter dem Durchschnitts-Verdienst im Regierungsbezirk Köln (44.089 Euro).

Die Zahlen, die IT.NRW jetzt veröffentlichte, beziehen sich auf 2018, weil bis 2022 noch Steuererklärungen für das Jahr eingereicht werden konnten. 

3,9 Milliarden Euro Gesamteinkommen im Kreis Euskirchen

Insgesamt gab es im Kreis Euskirchen 2018 96.318 Steuerpflichtige mit einem Gesamteinkommen von 3,9 Milliarden Euro. Im Vergleich liegt hier die einkommensstärkste Kommune Euskirchen mit 28.752 Steuerpflichtigen und einem Gesamteinkommen von 1,1 Milliarden Euro vorne, Schlusslicht ist Dahlem mit 1946 Steuerpflichtigen, die insgesamt 81,4 Millionen Euro eingenommen haben.

IT.NRW liefert auch Zahlen der Jahre 2015, 2016 und 2017 sowie von 2010. Bis auf wenige Ausreißer haben sich die Kommunen ungefähr im Gleichschritt entwickelt. Auffallend ist aber: 2010 hatten die Bürger im Kreis noch durchschnittlich ein um fast 9000 Euro geringeres Durchschnittseinkommen (31.516 Euro).

Auch damals lag Weilerswist auf Platz eins im Kreis mit einem durchschnittlichen Einkommen von 33.347 Euro, Blankenheim mit 27.931 Euro auf dem letzten Kreis-Platz und mit Rang 378 auch fast ganz unten in NRW.

Im Vergleich der vergangenen Jahre gab es noch weitere Besonderheiten. 2016 lag die Gemeinde Dahlem mit 41.526 Euro auf Platz eins im Kreis und damit hier und im NRW-Vergleich einen Platz vor Weilerswist. Nur ein Jahr später rutschte Dahlem aber auf Platz sechs ab mit rund 3000 Euro Durchschnittseinkommen weniger. Im selben Jahr lag Bad Münstereifel mit einem Durchschnittseinkommen von 44.369 Euro an der Spitze im Kreis und auf Platz 77 in NRW.

Das Durchschnittseinkommen stieg im Kreis Euskirchen von 2010 bis 2018 um etwas mehr als 27,7 Prozent. Der Kreis liegt damit ungefähr im gleichen Trend wie der Regierungsbezirk Köln, NRWs Durchschnittsvermögen pro Kopf pro Jahr stieg in dem gleichen Zeitraum um etwa 26,8 Prozent. 

Weilerswist führt den Kreis auch im Wachstum insgesamt an. Seit 2010 stieg das Jahreseinkommen der Steuerzahlenden hier um mehr als 32 Prozent, der höchste Wert der Kommunen. Bad Münstereifel, 2017 noch um mehr als 9 Prozent einkommensstärker als im Jahr zuvor – Zum Vergleich: Die Werte für die anderen Kommunen bewegten sich zum Großteil zwischen zwei und drei Prozent – entwickelte sich 2018 rückläufig. Die Menschen hier büßten durchschnittlich etwa drei Prozent ihres Jahreseinkommens ein. Bad Münstereifel war damit die einzige Kommune im Kreis, die 2018 nicht an Einkommensdurchschnitt dazu gewinnen konnte. 

2010 gehörte Bad Münstereifel zusammen mit Weilerswist noch zu den einzigen beiden Kommunen im Kreis, die sich auf der reicheren Seite des Einkommensmedians durch NRW wiederfanden. Der Median teilt eine Gruppe von Werten in zwei gleich große Hälften, im Falle von NRW umfassen beide eine Menge von 198 Städten und Kommunen. 2015 fiel Dahlem auf den 198 Platz, die Menschen hier verdienten in dem Jahr durchschnittlich 38.284 Euro pro Jahr. Seit 2017 liegt Dahlem nicht mehr auf einem Platz in den oberen 198. Zusätzlich zu Weilerswist und Bad Münstereifel liegt auch Nettersheim über dem Median. 

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