Einsprüche überschaubarKreis Euskirchen liegt mit Abgabe der Grundsteuer unter dem Landesschnitt

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Ein Spielzeughaus und die Nachbildung von Euro-Geldscheinen liegen auf einem Abgabenbescheid für die Entrichtung der Grundsteuer. (Symbolbild)

Wie sich die Neubewertung ihrer Immobilien finanziell auswirkt, steht für viele Steuerzahler noch nicht fest. (Symbolbild)

In den Finanzämtern Euskirchen und Schleiden gingen rund 75.300 Erklärungen ein – das sind weniger als im Landesdurchschnitt.

Am 31. Januar 2023 endete die Frist zur Abgabe der Grundsteuererklärung bei den Finanzämtern. Im Kreis Euskirchen haben dabei weniger Bürger als im Landesdurchschnitt Angaben zu Grundstücken und Immobilien gemacht. Dies geht aus der Antwort der Oberfinanzdirektion (OFD) Nordrhein-Westfalen auf eine Anfrage dieser Redaktion hervor.

Grundsteuerreform: 6,7 Millionen Grundstücke müssen neu bewertet werden

„Rund 6,7 Millionen Grundstücke und Betriebe der Land- und Forstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen müssen aufgrund der Grundsteuerreform neu bewertet werden“, so OFD-Sprecher Gianluca Fischer. Bisher seien rund fünf Millionen Erklärungen in den nordrhein-westfälischen Finanzämtern eingegangen, das entspreche einer Rücklaufquote von 74 Prozent.

Im Kreis Euskirchen liegen die Rücklaufquoten knapp unter dem Landesdurchschnitt: „Im Finanzamt Euskirchen sind bisher rund 40.500 Erklärungen (73 Prozent) eingegangen; im Finanzamt Schleiden sind es bisher rund 34.800 Erklärungen (70 Prozent)“, so Fischer. Rund 90 Prozent dieser Erklärungen seien digital abgegeben worden.

Landesweit überschaubare Einsprüche gegen erteilte Bescheide

Berichte, wonach auf die Finanzämter eine Welle an Einsprüchen gegen bereits erteilte Bescheide zurolle, rechnet Fischer herunter: „Aus den Finanzämtern bekommen wir die Rückmeldung, dass das Thema Einsprüche überschaubar ist.“

Dies spiegele sich auch in den Zahlen wider: Bis zum 31. Januar 2023 seien landesweit knapp 124.000 Einsprüche gegen Grundsteuerwertfeststellungsbescheide eingelegt worden, was einer Quote von „lediglich 4,6 Prozent“ entspreche, so Fischer. Weitere rund 63.000 Einsprüche seien in NRW gegen Grundsteuermessbescheide eingelegt worden.

Mit der Bearbeitung haben die beiden Finanzämter im Kreis jedoch noch zu tun: Von den eingegangenen Grundsteuererklärungen seien im Finanzamt Euskirchen rund 55 Prozent und im Finanzamt Schleiden etwa 58 Prozent bearbeitet worden. „Bearbeitet bedeutet, dass in diesen Fällen die Eigentümerinnen und Eigentümer den Grundsteuerwertbescheid und den Grundsteuermessbescheid bereits von ihrem Finanzamt erhalten haben“, erklärt Fischer.

Längere Bearbeitungszeiten?

Aber ist jetzt damit zu rechnen, dass es wegen der Bearbeitung der Grundsteuererklärungen bei anderen Steuersachen für die Bürger zu längeren Bearbeitungszeiten kommt? Darauf antwortet Fischer ausweichend: „Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen, so auch die Finanzämter Euskirchen und Schleiden, ist auf die Umsetzung der Grundsteuerreform gut vorbereitet. Schon im Vorgriff hat NRW in den vergangenen Jahren mehr als 300 Regierungsbeschäftigte zusätzlich unbefristet eingestellt.“

Um Arbeitsspitzen in der Anlaufphase aufzufangen, wurden im März 2022 zusätzlich 125 Stellen für Aushilfskräfte bereitgestellt. Im November 2022 seien weitere 150 Stellen für die Grundsteuer-Hotline bereitgestellt worden, so der Sprecher der Oberfinanzdirektion.

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